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Gemeindereferent Bernd Keller 2024Wort zum Sonntag
21.09.2025

„Kein Sklave kann zwei Herren dienen;
er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu
dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen
und dem Mammon (Geld/Materie).“ (Mt 6,24)

Diese Worte Jesu aus dem Evangelium des kommenden Sonntags sind klar und unbequem. Sie stellen uns vor eine Entscheidung, die wir im Alltag nicht umgehen können:<

Wem diene ich mit meinem Leben?
Entweder den Kräften, die mich binden, die nach Macht, Reichtum und Selbstsucht greifen – alles was mich festhält, kalt und glänzend ist – wie das „goldene Kalb“ damals!
Oder dem lebendig-liebenden Gott Jesu, der mich zur Freiheit, zur Liebe, Vergebung und zum Frieden ruft - aus Liebe die sich frei in mich hinein lieben will?

Ein Beispiel aus dem Alltag:
Stellen wir uns eine Kollegin im Büro vor, die unter Druck gesetzt wird, an einem Projekt mitzuwirken, das zwar viel Gewinn verspricht, aber Menschen in anderen Teilen der Welt ausbeutet. Sie weiß: Wenn sie mitmacht, wird sie im Team gelobt, vielleicht sogar befördert. Wenn sie Nein sagt, droht Unverständnis, vielleicht sogar Ausgrenzung. Hier entscheidet sich, wem sie dient. Dem Mammon – also der Gier nach Geld und Anerkennung? Oder Gott – im Respekt vor der Würde der Menschen, die unter den Folgen dieser Ausbeutung leiden?

Gott zu dienen bedeutet nicht Weltflucht, sondern mutige Verantwortung. Es heißt, das Gewissen und faire globale Lebensbedingungen ernst zu nehmen. Die Stimme in uns, die uns mahnt, Frieden zu suchen, wo andere Hass säen. Hobnung zu pflanzen, wo Resignation um sich greift. Und uns selbst genauso wichtig zu nehmen wie die weltweite Gemeinschaft, die wir bilden aus der Verantwortung für Gottes Schöpfung.

Ein starkes Bild für diesen Dienst am Frieden schenkt uns auch der Musiker Michael
Patrick Kelly mit seiner „Peace Bell“. Aus eingeschmolzenen Waben, Symbolen der Gewalt, ist eine Glocke gegossen worden, die zu Frieden und Versöhnung ruft. Wodurch Tod und Schrecken herrschten, erklingt nun ein Ton der Hobnung mitten im Lärm – Stille, ja Schweigen, nicht Alarm und Lärm!

Ein Bild für die Entscheidung: Dienen wir dem Mammon, der Zerstörung und Herrschaft sucht? Oder lassen wir uns in den Dienst Gottes rufen, der selbst das Zerstörerische verwandeln kann? Den „stillen Ton“ treben im Alltag, im großen Weltgeschehen um dem Frieden zu dienen …

In allem scheint notwendig: Stille, das Zuhören, das Schweigen. Der neue Kinofilm von Michael Ende wird wieder in seiner Geschichte von Momo zeigen, wie friedlich und heilsam es ist, einem Menschen wirklich zuzuhören – ohne Eile, ohne Ablenkung, ohne Berechnung. In solchem aufmerksamen Zuhören geschieht wärme, wahre Begegnung – ja Frieden. Da wird sichtbar, dass Gottes Liebe mitten unter uns ist, wo wir unsere Sinne und unser Herz füreinander öbnen – wärmende Stille, gehört ins Leben!
Das Evangelium will ermutigen:

Wir alle haben die Wahl, jeden Tag neu. Im Kleinen beginnt es – in einem „Nein“ zum kalten und lauten, zur Ungerechtigkeit, in einem offenen Ohr für einen Menschen, in einem Schritt hin zur Versöhnung - auch durch die Stille. Denn niemand kann zwei Herren dienen. Wer sich für Gott entscheidet, der entscheidet sich für unbedingte Liebe – ein Leben in Fülle. Für Frieden statt Gewalt. Gewissen statt
Gewinn. Augenkontakt statt Handystarren. Ganz Ohr statt noise cancelling. Mehr Wir
statt nur ich…

Bernd Keller, Ehe- und Familienseelsorger

Aktuelles

Diakonweihe von Priesterkandidat Benedict Dürrlauf - Im Bus sind noch Plätze frei.

Drei Männer werden Diakone Würzburg (POW) Den Priesteramtskandidaten Benedict Dürrlauf (32) aus Ochsenfurt sowie die Diakonatsbewerber Tobias Henrich (35) aus Lohr am Main  und Markus ...

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Filmeabend der Ehrenamtliche Voller Vorfreude und gespannt auf das, was da kommen sollte: so trafen an die 70 Ehrenamtliche zum Filmabend in der Kulturscheune in Eltingshausen ein.Gut gelaunt ...

Glosse

"In diesem großen Haus"

Nachdem in der letzten Zeit kein Messgewand mehr gebrannt hat, ich in keinem Bus für einen Kurzschluss gesorgt habe und auch sonst nichts besonders Spektakuläres passiert ist, schien mir für diese Ausgabe fast der Stoff für eine Glosse auszugehen.

Doch neulich hörte ich in meiner Wohnung unten auf der Straße zufällig ein Gespräch zwischen einem Großvater und seiner Enkelin. „Hier wohnt der Pfarrer von Bad Kissingen.“ sagte der Mann und das Kind antwortete darauf: „In diesem großen Haus? GANZ ALLEINE?“

Da ich mich gerade umzog, konnte ich leider nicht direkt darauf antworten:
„Großes Haus, ja. Aber ich wohne hier nicht alleine.“ Über mir wohnen ja die Pfarrvikare Matthias Karwath und Karl Feser, unten ist das Pfarrbüro mit den Büros der Kolleginnen und Kollegen, der Besprechungsraum und manchmal sehr viel los. Ich bin ja oft unterwegs und manchmal denke ich mir, ich bräuchte kein Haus, ein Wohnmobil wäre besser (wenn ich mich darin wohlfühlen würde).

Mich hat aber berührt, dass sich dieses Kind
„um den Pfarrer von Bad Kissingen“ Gedanken machte,
dass er sich nicht in einem so großen Haus verloren fühlt.

PB 2025 05 Pfr. Greier Gosse Fronleichnam Apropos sich Gedanken um den Pfarrer machen.

Wenn es manchmal nur bei den Gedanken bleiben würde.
Bei der Fronleichnamsprozession kam (nicht nur ich) sehr ins Schwitzen. Wobei ich oft sage: "Wenn ich mal nicht mehr schwitze, dann müsst ihr euch echt Gedanken machen".

Einer der Kerzenträger meinte es gut und wischte mich immer wieder mit einem Taschentuch ab. Das war natürlich lieb gemeint, machte mich aber eher wahnsinnig. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind. Ich unterband das, in dem ich ihm sagte: "Noch einmal und ich sage ab sofort immer `Veronika´ zu ihm!“
Beim ersten Stationsaltar angekommen, gab ich mit meiner Hand ein Zeichen, dass ich das Mikrofon haben wollte und stattdessen wurde mir eine Wasserflasche gebracht und ich zum Trinken aufgefordert.
Es dauerte etwas bis klar wurde, was ich wirklich brauchte: einfach nur das Mikrofon.

Im Nachhinein trotzdem ein herzliches Dankeschön für die Fürsorge.

Und neulich entdeckte ich einen ganz besonderen Untermieter an dem anderen großen Haus.
Am Seitenportal der Herz Jesu Kirche haben Vögel ein Nest gebaut, das vom Engel gehalten und getragen wird.
Wie heißt es im Psalm 84: „Auch der Sperling findet ein Haus und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und mein König!“

PB 2025 05 Vogelnest Glosse

Die Mutter brütet und bald ist da das Leben in dem kleinen Nest.
In meiner Wohnung hätten sie mehr Platz.
Die Vögel wären mir lieber als die Flugameisen, Ameisen, Spinnen, Falter,
die sich anscheinend auch bei mir wohlfühlen

Gerd Greiier,
Pfarrer

Impuls

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