»Auf ein Wort« - von Gemeindereferentin Barbara Voll - In den täglichen Nachrichten lassen die Themen nicht nach, die uns Sorge bereiten:
Liebe Leserinnen und Leser,
- steigende Preise für Nahrungsmittel und Energie,
- massive Unwetterschäden in Teilen Europas,
- der Krieg in der Ukraine und Unruheherde in vielen anderen Ländern...
Es bringt viele Menschen in Sorge, wie sich die Entwicklungen auf das eigene Leben und die gesellschaftliche Situation auswirken.
Dagegen steht das Wort von Jesus im Matthäusevangelium:
„Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen oder trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“
(Mt 6,24).
Es klingt sehr anmaßend und weltfremd, wie er hier die Sorgen der Menschen abtut und passt nicht zu der Art, wie er sonst Menschen und ihren Nöten begegnet ist.Zumal es den Menschen zur Lebenszeit Jesu wirtschaftlich deutlich schlechter ging als uns heute. Sie hatten meist körperlich anstrengende Arbeiten auf dem Feld zu leisten und lebten manchmal tatsächlich von der Hand in den Mund.
Auch heute arbeiten viele von uns unter einer hoher Arbeitsbelastung und können nicht nur darauf vertrauen: „Der Herr wird’s schon richten!
“Was will Jesus also erreichen, wenn er uns auffordert, sich keine Sorge um den Lebensunterhalt zu machen?
Er will, dass wir unsere Perspektive verschieben, aus der wir das Leben anschauen. Denn die Sorge um Geld und Zukunft verstellt den Blick auf die wirklichen Schätze des Lebens. Jesus fordert uns auf, statt der Sorge das Leben als ein wertvolles Gut zu schätzen.
Wenn wir unser Leben also aus einem anderem Blickwinkel betrachten, finden wir viele solcher Schätze:
- sei es die Zeit mit dem eigenen Kind oder Enkelkind zu verbringen und dadurch die Welt mit neuen Augen zu sehen,
- ein gutes Gespräch, das einen auf neue Gedanken bringt,
- ein Spaziergang in der herbstlichen Landschaft, bei dem man sich an den Farben erfreut,
- ein Lied, das einen über einen Tag begleitet,
- einen Moment, die Stille am Abend genießen und durchatmen,
- ermutigende Worte, die ich erhalten habe.
All das sind Sachen, für die es kein Geld braucht und die uns tagtäglich möglich sind.
Das kostbarste Gut ist die Zeit - für mich, die Mitmenschen und das Leben.
Auch Zeit lässt sich nicht mit Geld kaufen, sie wird uns geschenkt zum Gestalten des Lebens.Wie gut, dass uns Jesus auf diese Perspektive aufmerksam macht.
Vielleicht finden Sie auch in diesem Pfarrbrief Anregungen und Angebote, die dieses Anliegen unterstützen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude, wenn Sie sich auf die Suche nach den wahren Schätze Ihres Leben begeben und diese Geschenke dankbar genießen.
Barbara Voll, Gemeindereferentin