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Hausgottesdienst
Kreuzerhöhung
14.09.2025 

Lied:

Das ist der Tag, den Gott gemacht (GL 329)

Einleitung

Wir kennen es aus dem Sport: Wenn ein Team eine Meisterschaft oder einen Pokal gewonnen hat, präsentieren sie die Trophäe dem Publikum. Der Pokal oder eine Kopie davon wird in einer Vitrine ausgestellt. Das heutige Fest der Kreuzerhöhung entspricht dem. Zu Ehren des Kreuzes Jesu wurde im Jahr 335 eine Kirche in Jerusalem gebaut und geweiht. Am Tag danach wurde dieses Kreuz den Menschen zur Verehrung gezeigt. In der Liturgie des Karfreitags machen wir es noch heute. Ein mit einem Tuch verhülltes Kreuz wird hereingetragen und mit den Worten enthüllt: „Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt. Kommt, lasset uns anbeten!“ Danach sind die Gläubigen eingeladen, das Kreuz zu berühren und zu verehren. 

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du bist am Kreuz erhöht, damit alle Suchenden dich finden.
Herr, erbarme dich.

Du hast aus dem Schandpfahl ein Hoffnungszeichen gemacht.
Christus, erbarme dich.

Deine Erhöhung am Kreuz will auch unsere Kreuze erhöhen.
Herr, erbarme dich. 

Gebet

Gott und Vater Jesu Christi, am Kreuz hat dein Sohn ein Zeichen der Liebe gesetzt. Diese Liebe hat die Welt verwandelt und gibt uns Halt in schweren Stunden. Hilf uns, diese Liebe aufzugreifen und zu verstehen, was sie uns heute sein kann - Kraft und als Ansporn. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Amen. 

Evangelium (Joh 3, 13-17)

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. 

Gedanken zum Evangelium

Das Kruzifix hätte abgehängt werden müssen. So entschied es der Bayerische Verwaltungsgerichtshof im Juli. Geklagt hatten zwei ehemalige Gymnasiastinnen, die täglich im Eingangsbereich der Schule an einem großen Kreuz mit Christusdarstellung vorbei gehen mussten.
„Was regen die sich auf? Bayern ist nun mal ein christliches Land“, waren erste Reaktionen. Andere empfahlen Toleranz: „Ich störe mich ja auch nicht daran, wenn mich ein Buddha angrinst.“ Und für manche Politiker ist das Kreuz „Ausdruck unserer Geschichte, unserer Werte und unserer Identität.“ Ist das Kreuz also nur ein kulturelles Symbol? Ist es nicht vielmehr Ausdruck einer Glaubensüberzeugung? Und: Wenn man diesen Glauben nicht teilt, kann man dann nicht einfach wegschauen, das Kreuz ignorieren?
Wegschauen war nicht die Lösung, als die Israeliten in der Wüste von einer Schlangenplage heimgesucht wurden. Alle, die nach einem potenziell tödlichen Biss zur kupfernen Schlange aufblickten, wurden gerettet. Sie blieben am Leben. Im Evangelium bezieht Jesus diese Geschichte auf sich: „Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden.“ Doch dann kommt eine Wendung: Es geht nicht mehr um das Hinschauen, um das Anschauen des Gekreuzigten, sondern um Glauben: „Damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm ewiges Leben hat.“ 
Den ersten Christen war das Kreuz peinlich. Es war in der Antike ein brutales Hinrichtungsinstrument. Dies mit Jesus in Verbindung zu bringen, war nicht gerade eine ideale Marketing-Strategie. Paulus findet es für die Außenwirkung geradezu „dumm“, einen Gekreuzigten zu verkünden (1 Kor 1,23). Das Kreuz erzählt vom Scheitern, nicht vom Sieg. Die grandiose Umdeutung geschieht durch die Auferstehung. All unser Glaube sei sinnlos – so schreibt der selbe Paulus weiter – wäre Christus nicht von den Toten erstanden.
Die frühen Kreuzesdarstellungen (bis weit nach der Jahrtausendwende) zeigen Christus demnach auch als Auferstandenen, mit offenen Augen, festlich gewandet, als König. Und so wird er auch im Philipperbrief beschrieben: „Gott hat ihn über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, er größer ist als alle Namen, damit (alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu und) jeder Mund bekennt: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes, des Vaters.“ Er ist der Herr, der Kyrios, den wir in jedem Gottesdienst zu Beginn festlich begrüßen: Kyrie eleison! Er ist der am Kreuz erhöhte Auferstandene. Er ist durch den Tod hindurchgegangen zum Leben und hat uns den gleichen Weg geöffnet. Er ist die kupferne Schlange des Mose, die Rettung bringt. Er ist der wahre Retter aus dem Tod. Der Auferstandene Christus am Kreuz ist die Mitte unseres Glaubens.
Davon erzählen die Kreuze an den Straßen, in der Flur, in den Häusern, im öffentlichen Raum. Man kann sie übersehen, ignorieren, wenn man will, aber sie schränken die Freiheit von Nicht-Christen nicht ein. Gleichwohl sind sie eine Einladung: Sie erzählen vom Leben, vom Leben, das im Tod seinen Wert bekommt. Das Kreuz erzählt von der Fülle des Lebens, das denen verheißen ist, die voll Vertrauen zu ihm aufblicken.

(Michael Pfeifer)

Lied:

Wir danken dir, Herr Jesu Christ
(GL 297)

Fürbitten

Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben. Mit dieser Hoffnung kommen wir, o Gott, zu dir und bitten dich voll Vertrauen:

Für die Christenheit im Heiligen Land: Lass sie inmitten der interreligiösen Vielfalt ihre Rolle erkennen und verantwortungsbewusst leben.

Für die muslimischen Familien, die den Schlüssel zur Grabeskirche in Jerusalem hüten: Schenke ihnen Geduld und Weitsicht, wenn sie in den Konflikten zwischen den christlichen Konfessionsvertretern in der Kirche vermitteln müssen.

Für alle, die mit dem Kreuz und der Bibel in der Hand Unrecht tun, Kriege anzetteln und Nöte provozieren: Bekehre ihre Herzen und lass sie erkennen, was ihre Verantwortung ist.

Für alle, die sich allein gelassen fühlen in ihrem persönlichen Schicksal oder am Weltgeschehen zu verzweifeln drohen:Lass sie zu dir aufblicken, Trost und Hoffnung finden und dann mutig ihre Lebenswege wieder unter die Füße nehmen können.

Für unsere Verstorbenen, die nach allen Kreuzen ihres Lebens nun das Licht der Auferstehung sehen dürfen: Schenke ihnen einen Platz in deinem Reich.

Guter Gott, wir stehen vor dem Kreuz deines Sohnes und schauen zu ihm auf. Wir wissen uns von dir getragen und geborgen. Dafür danken wir dir durch ihn, Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Auf den Bildern des sogenannten Gnadenstuhls wird Jesus am Kreuz gehalten von den Händen des Vaters. In der Kunst zeigt sich das Vertrauen bis zum Schluss. Zu diesem Vater rufen wir nun:
Vater unser im Himmel …

Segensgebet

Gott segne uns, denn er begleitet seine Schöpfung zum Guten.
Gott segne uns, denn die Liebe am Kreuz endet nicht.
Gott segne uns, denn er erinnert uns in seinen Zeichen an den Willen Gottes, dass es uns gut geht.
Und der Segen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes helfe uns, in seiner Liebe zu leben.
Amen.

Lied:

Gott liebt diese Welt
(GL 464)

Aktuelles

Das Sakrament der Krankensalbung

Das Sakrament der Krankensalbung gehört zu den sieben Sakramenten der Kirche und ist ein Zeichen der Stärkung für Kranke. Stärkung, Zuspruch und Ermutigung für Kranke ist der Sinn in diesem Sakrament ...

Diakonweihe von Priesterkandidat Benedict Dürrlauf

Drei Männer werden Diakone Würzburg (POW) Den Priesteramtskandidaten Benedict Dürrlauf (32) aus Ochsenfurt sowie die Diakonatsbewerber Tobias Henrich (35) aus Lohr am Main  und Markus ...

Kinoabend für die Ehrenamtlichen

Filmeabend der Ehrenamtliche Voller Vorfreude und gespannt auf das, was da kommen sollte: so trafen an die 70 Ehrenamtliche zum Filmabend in der Kulturscheune in Eltingshausen ein.Gut gelaunt ...

Glosse

"In diesem großen Haus"

Nachdem in der letzten Zeit kein Messgewand mehr gebrannt hat, ich in keinem Bus für einen Kurzschluss gesorgt habe und auch sonst nichts besonders Spektakuläres passiert ist, schien mir für diese Ausgabe fast der Stoff für eine Glosse auszugehen.

Doch neulich hörte ich in meiner Wohnung unten auf der Straße zufällig ein Gespräch zwischen einem Großvater und seiner Enkelin. „Hier wohnt der Pfarrer von Bad Kissingen.“ sagte der Mann und das Kind antwortete darauf: „In diesem großen Haus? GANZ ALLEINE?“

Da ich mich gerade umzog, konnte ich leider nicht direkt darauf antworten:
„Großes Haus, ja. Aber ich wohne hier nicht alleine.“ Über mir wohnen ja die Pfarrvikare Matthias Karwath und Karl Feser, unten ist das Pfarrbüro mit den Büros der Kolleginnen und Kollegen, der Besprechungsraum und manchmal sehr viel los. Ich bin ja oft unterwegs und manchmal denke ich mir, ich bräuchte kein Haus, ein Wohnmobil wäre besser (wenn ich mich darin wohlfühlen würde).

Mich hat aber berührt, dass sich dieses Kind
„um den Pfarrer von Bad Kissingen“ Gedanken machte,
dass er sich nicht in einem so großen Haus verloren fühlt.

PB 2025 05 Pfr. Greier Gosse Fronleichnam Apropos sich Gedanken um den Pfarrer machen.

Wenn es manchmal nur bei den Gedanken bleiben würde.
Bei der Fronleichnamsprozession kam (nicht nur ich) sehr ins Schwitzen. Wobei ich oft sage: "Wenn ich mal nicht mehr schwitze, dann müsst ihr euch echt Gedanken machen".

Einer der Kerzenträger meinte es gut und wischte mich immer wieder mit einem Taschentuch ab. Das war natürlich lieb gemeint, machte mich aber eher wahnsinnig. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind. Ich unterband das, in dem ich ihm sagte: "Noch einmal und ich sage ab sofort immer `Veronika´ zu ihm!“
Beim ersten Stationsaltar angekommen, gab ich mit meiner Hand ein Zeichen, dass ich das Mikrofon haben wollte und stattdessen wurde mir eine Wasserflasche gebracht und ich zum Trinken aufgefordert.
Es dauerte etwas bis klar wurde, was ich wirklich brauchte: einfach nur das Mikrofon.

Im Nachhinein trotzdem ein herzliches Dankeschön für die Fürsorge.

Und neulich entdeckte ich einen ganz besonderen Untermieter an dem anderen großen Haus.
Am Seitenportal der Herz Jesu Kirche haben Vögel ein Nest gebaut, das vom Engel gehalten und getragen wird.
Wie heißt es im Psalm 84: „Auch der Sperling findet ein Haus und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und mein König!“

PB 2025 05 Vogelnest Glosse

Die Mutter brütet und bald ist da das Leben in dem kleinen Nest.
In meiner Wohnung hätten sie mehr Platz.
Die Vögel wären mir lieber als die Flugameisen, Ameisen, Spinnen, Falter,
die sich anscheinend auch bei mir wohlfühlen

Gerd Greiier,
Pfarrer

Impuls

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Pfarramt Eu geschlossen 01 14