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Hausgottesdienst
26. Oktober 2025
30. Sonntag im Jahreskreis C

Lied:

Erhör, o Gott, mein Flehen
(GL 439)

Einleitung

Wir beten. Weil wir es so gelernt haben. Weil man das als Christin oder Christ so tut. Weil wir etwas auf dem Herzen haben. Weil wir Gott in unser Leben einbeziehen. Wir beten. Einfach so. Mit offenen Armen. Geschlossenen Händen. Blick gesenkt oder zu Gott erhoben.

Kyrie-Ruf

Gott und Herr, du allein bist gerecht und machst gerecht.
Herr, erbarme dich.

Du kennst unser Herz und prüfst es.
Christus, erbarme dich.

Du erhöhst, die sich selbst erniedrigen.
Herr, erbarme dich. 

Gebet

Guter Gott, du schenkst jedem Menschen Wert und Würde. Lass uns in deinem Licht unser Leben annehmen und gestalten. Mach uns auch fähig, in jedem und jeder Nächsten dich zu erkennen. Hilf uns, Hass und Zwietracht zu vermeiden und steh uns bei, wenn Zweifel und Ängste unser Denken und Handeln bestimmen. So bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Amen.

Evangelium (Lk 18, 9-14)

In jener Zeit erzählte Jesus einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, dieses Gleichnis: Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Gedanken zum Evangelium

In der Werkstatt des Schmieds lodert das Feuer, der Blasebalg lässt Funken sprühen. Mit einer Zange nimmt der Meister ein Stück glühendes Eisen aus dem Feuer, legt es auf den Amboss und schlägt mit dem Hammer geduldig und gezielt darauf ein. Schlag um Schlag, Hitze um Hitze verwandelt sich das Eisen in das gewünschte Werkstück. Ein mühsamer Vorgang, aber der Schmied kann sagen: Ich habe es selbst gemacht, mit meinen eigenen Händen.

„Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Sicher kennen Sie diesen Spruch. Wie der Schmied den Gegenstand selbst herstellt, so ist es auch im Leben: Vieles liegt in meinen eigenen Händen; vieles kann ich eigenständig erschaffen und deshalb behauptet das Sprichwort auch: Jeder kann sein Glück selbst erschaffen, jeder ist seines Glückes Schmied.

So ähnlich macht es auch der Pharisäer im heutigen Evangelium: Er hält sich an die Regeln, die Gott dem Volk Israel gegeben hatte: Er fastet zweimal in der Woche und spendet den zehnten Teil seines Einkommens. Und weil er sich an die Gebote Gottes hält, weil er tut, was Gott von den Menschen einfordert, erwartet er, dass er das Heil Gottes erhält. Er agiert, etwas salopp gesprochen, wie ein Kaufmann: Ich habe die Vorschriften Gottes eingehalten, nun darf ich erwarten, dass ich etwas dafür bekomme, in diesem Fall das Heil. Ihm wird das Heil Gottes nicht geschenkt; nein, er selbst hat es sich verdient. Er ist also seines Glückes Schmied.

Beim Zöllner ist es anders: Er steht im Tempel und gesteht Gott sein Versagen. Er hat in seinem Leben vieles falsch gemacht, das Heil Gottes hat er sich daher auch nicht verdient. Eigentlich müsste Gott ihn bestrafen, als Quittung dafür, dass er die Gebote nicht eingehalten hat. Er gesteht sein Versagen ein und bittet Gott um seine Gnade: „Gott sei mir Sünder gnädig.“

Zwei Lebensweisen werden uns vor Augen gestellt: Zum einen, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und nach dem Motto zu verfahren: Ich halte mich an Gottes Gebote, dafür bekomme ich sein Heil. Zum Zweiten: Das Heil von Gott erbitten, gerade weil der Mensch um seine Fehlerhaftigkeit weiß: Niemand ist perfekt. Soweit scheint alles klar: Ich kann Gottes Gnade nicht „erkaufen“ oder verdienen, Gottes Heil ist immer ein Geschenk, das er den Menschen gewährt.

Schauen wir noch einmal auf den Pharisäer: Könnte der nicht dann sagen: Warum soll ich mich an die Gebote Gottes halten, wenn der Zöllner, der sich ein Leben lang nicht an die Regeln Gottes gehalten hat, jetzt trotzdem das Heil Gottes erhält?

Jetzt kommen wir zum entscheidenden Punkt. Es geht nämlich um den Sinn unseres Handelns: Tue ich das Gute, um mir damit das Heil Gottes zu „erkaufen“ oder tue ich es um seiner selbst willen?

Denken Sie an die Geschichte vom barmherzigen Samariter: Da ist ein Mensch überfallen worden, schwer verletzt liegt er am Boden. Zwei fromme Menschen kommen vorbei und lassen ihn liegen – war es Zeitnot, waren es berufliche Verpflichtungen? Dann kommt ein Ausländer, ein Samariter vorbei. Er hält an und kümmert sich um den Verletzten. Er hilft ihm nicht, weil er irgendwelche Gebote Gottes damit erfüllen will, er tut es, weil er Mitleid hat, um des Menschen selbst willen.

Fragen wir uns zum Schluss: Wie halte ich es mit den Geboten Gottes? Versuche ich, sie einzuhalten. Wenn ja, was ist dabei meine Motivation. Ist es aus Pflichtbewusstsein, um damit mein Heilskonto zu erhöhen? Oder handle ich aus Nächstenliebe, um dem Mitmenschen Gutes zu tun? Eltern können sich z. B. fragen: Warum kümmern wir uns um unsere Kinder? Ist es die Pflichterfüllung, um der elterlichen Verantwortung nachzukommen oder ist es aus Liebe zu den Kindern?

Die Gebote Gottes einzuhalten ist das eine. Das andere ist die Motivation meines Handelns: Nicht um des eigenen Seelenheils willen tue ich das Gute, sondern aus Liebe zum Nächsten. Genau das fehlt dem Pharisäer. Das Gute tun, um des Menschen willen und nicht, um sein eigenes Heilskonto aufzufüllen. Deswegen geht der Zöllner als Gerechter nach Hause, er hat den richtigen Weg eingeschlagen.

(Ulrich Graser)

Lied:

Herr, dir ist nichts verborgen
(GL 428)

Fürbitten

Zu Gott, der unser Herz kennt, kommen wir mit unseren Bitten:

Für alle, die nur sich selbst sehen, öffne ihren Blick für andere.

Für die, die meinen, Gott zu kennen, dass sie ihn suchen.

Für alle, die es gut haben, dass sie nicht hartherzig werden.

Für alle, die das Beten verlernt haben, dass sie neu Vertrauen fassen.

Für alle, die gescheitert sind, dass sie neue Chancen bekommen.

Für alle, die von der Gesellschaft verachtet werden, dass du sie aufnimmst.

Für alle, die ehrlich mit sich selbst sind, dass du sie annimmst.

Darum bitten wir mit Jesus Christus, unserem Bruder, Freund und Erlöser.
- Amen.

Einleitung zum Vater unser

Stimmen wir ein in das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel …

Segensgebet

Es gehe mit uns der Gott des Anrufes, damit wir den Weg durch unser Leben finden.
Es gehe mit uns der Gott des Mutes, damit wir nicht mutlos werden.
Es gehe mit uns der Gott, der die Liebe ist, damit wir im Nächsten sein Angesicht finden.
So segne uns Gott, der uns ist: Vater, Sohn und Kraft des Hl. Geistes.
Amen.

Lied:

Sag ja zu mir, wenn alles nein sagt
(GL 769)

Aktuelles

Daikonweihe Benedict Dürrlauf

Ein freudiges Ereignis durften viele Gläubige aus dem Pastoralen Raum Bad Kissingen am Samstag, 27. September im Dom zu Würzburg mitfeiern. Weihbischof Paul Reder weihte im Auftrag von Bischof Dr. ...

Woche des Gebets im Pastoralen Raum

Im Oktober gehen wir weiter durch das Heilige Jahr mit der "Woche des Gebets", vom 29. September - 05. Oktober 2025. Alle Gottesdienste finden Sie in der Gottesdienstordnung ...

Das Sakrament der Krankensalbung

Das Sakrament der Krankensalbung gehört zu den sieben Sakramenten der Kirche und ist ein Zeichen der Stärkung für Kranke. Stärkung, Zuspruch und Ermutigung für Kranke ist der Sinn in diesem Sakrament ...

Glosse

"In diesem großen Haus"

Nachdem in der letzten Zeit kein Messgewand mehr gebrannt hat, ich in keinem Bus für einen Kurzschluss gesorgt habe und auch sonst nichts besonders Spektakuläres passiert ist, schien mir für diese Ausgabe fast der Stoff für eine Glosse auszugehen.

Doch neulich hörte ich in meiner Wohnung unten auf der Straße zufällig ein Gespräch zwischen einem Großvater und seiner Enkelin. „Hier wohnt der Pfarrer von Bad Kissingen.“ sagte der Mann und das Kind antwortete darauf: „In diesem großen Haus? GANZ ALLEINE?“

Da ich mich gerade umzog, konnte ich leider nicht direkt darauf antworten:
„Großes Haus, ja. Aber ich wohne hier nicht alleine.“ Über mir wohnen ja die Pfarrvikare Matthias Karwath und Karl Feser, unten ist das Pfarrbüro mit den Büros der Kolleginnen und Kollegen, der Besprechungsraum und manchmal sehr viel los. Ich bin ja oft unterwegs und manchmal denke ich mir, ich bräuchte kein Haus, ein Wohnmobil wäre besser (wenn ich mich darin wohlfühlen würde).

Mich hat aber berührt, dass sich dieses Kind
„um den Pfarrer von Bad Kissingen“ Gedanken machte,
dass er sich nicht in einem so großen Haus verloren fühlt.

PB 2025 05 Pfr. Greier Gosse Fronleichnam Apropos sich Gedanken um den Pfarrer machen.

Wenn es manchmal nur bei den Gedanken bleiben würde.
Bei der Fronleichnamsprozession kam (nicht nur ich) sehr ins Schwitzen. Wobei ich oft sage: "Wenn ich mal nicht mehr schwitze, dann müsst ihr euch echt Gedanken machen".

Einer der Kerzenträger meinte es gut und wischte mich immer wieder mit einem Taschentuch ab. Das war natürlich lieb gemeint, machte mich aber eher wahnsinnig. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind. Ich unterband das, in dem ich ihm sagte: "Noch einmal und ich sage ab sofort immer `Veronika´ zu ihm!“
Beim ersten Stationsaltar angekommen, gab ich mit meiner Hand ein Zeichen, dass ich das Mikrofon haben wollte und stattdessen wurde mir eine Wasserflasche gebracht und ich zum Trinken aufgefordert.
Es dauerte etwas bis klar wurde, was ich wirklich brauchte: einfach nur das Mikrofon.

Im Nachhinein trotzdem ein herzliches Dankeschön für die Fürsorge.

Und neulich entdeckte ich einen ganz besonderen Untermieter an dem anderen großen Haus.
Am Seitenportal der Herz Jesu Kirche haben Vögel ein Nest gebaut, das vom Engel gehalten und getragen wird.
Wie heißt es im Psalm 84: „Auch der Sperling findet ein Haus und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und mein König!“

PB 2025 05 Vogelnest Glosse

Die Mutter brütet und bald ist da das Leben in dem kleinen Nest.
In meiner Wohnung hätten sie mehr Platz.
Die Vögel wären mir lieber als die Flugameisen, Ameisen, Spinnen, Falter,
die sich anscheinend auch bei mir wohlfühlen

Gerd Greiier,
Pfarrer

Impuls

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Fam 05 21 Auf Jesus ist Verlass


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Konzert 2025 10 26 Elias