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Hausgottesdienst
2. Adventssonntag (C),
08.12.2024

Lied: Kündet allen in der Not (Gotteslob 221)

Einleitung

Im Advent werden wir aufgerufen, dem Herrn den Weg zu bereiten. Johannes der Täufer hat dies zu seiner Zeit zum Programm gemacht und hat seine Zuhörer zur Umkehr gemahnt. Es gibt vieles in der persönlichen Lebensweise, in der Familie, in der Gemeinde, wie auch im öffentlichen Leben, was dem Kommen des Reiches Gottes im Wege steht. Dies sollen wir ausräumen, damit wir dem Herrn begegnen können und er bei uns einkehren kann.

Kyrie-Ruf

Herr, um dein Kommen bitten wir: dann bekommt die Welt ein neues Gesicht.
Herr, erbarme dich.

Christus, um dein Kommen bitten wir: dann gehen unsere Herzen für einander auf.
Christus, erbarme dich.

Herr, um dein Kommen bitten wir: dann hören wir unter vielen Stimmen dein Wort.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Herr Jesus Christus, in dieser Zeit des Advents wollen wir unseren Glauben an dich und unsere Liebe zu dir erneuern. Du kommst auf uns zu mit deinem liebenden Wort. Dein Wort ermutige uns, am Werk, das du in uns begonnen hast, mitzuwirken. Wir wollen dir jetzt unsere Herzen öffnen, damit Wege für dich frei werden. Amen.

Evangelium (Lk 3, 1-6)

Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und der Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesaja geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.

Gedanken zum Evangelium:

Waren Sie schon mal in Barcelona und haben die Kirche Sagrada Familia besucht? Der Baumeister Antoni Gaudi hat von Außen drei Fassaden besonders gestaltet: Die Geburtsfassade, die Passionsfassade, die Glorienfassade. Die Glorienfassade greift das Thema Auferstehung und Ewigkeit auf und besteht vor allem aus einem großen Fenster: ganz klar geht es um Licht. Die Passionsfassade besteht aus vielen kantigen und eckigen Steinen und Darstellungen, weil Kreuz und Leiden sperrige Themen unseres Lebens sind.
Dagegen ist die Geburtsfassade ganz konkret gestaltet: mit Blumen, Tieren, Menschen und der Geburt Jesu: verspielt, wunderschön mit vielen kleinen Details – man kommt aus dem Schauen und Staunen nicht heraus.
Wir sind auf dem Weg auf Weihnachten zu, dem Fest der Geburt des Sohnes Gottes Jesus Christus. Gott kam ganz konkret als Mensch in diese Welt als die Zeit erfüllt war. Gott bleibt also nicht nur eine Idee, eine Vorstellung, ein höheres Wesen, ein Ahnen im Glauben. Gott bekommt Hand und Fuß, wird zu einem Menschen, der fühlen kann, sich freuen und leiden. Ein Gott zum Sehen, Hören, Anfassen, Begegnen – auf Augenhöhe.
Ein Gott, der wie ein großartiger Künstler mit viel Liebe Himmel und Erde erschaffen hat bis ins kleinste Detail. Ein Gott, der sich schon immer auf besondere Weise mit uns Menschen verbunden gefühlt hat und mit großem Mitgefühl mitbekommen hat, was los ist bei jedem einzelnen Menschen und auf dieser Welt. Ein Gott, der alles daran setzt, dass nach einer Katastrophe alles sich wieder zum Guten wendet, auch wenn sie von Menschen selber gemacht ist, also andere sagen würden: „selber schuld!“
Ganz konkret verheißt der Prophet Baruch in seiner Zeit Jerusalem neues Leben, neue Freude, neuen Glanz: Gott selber will dafür sorgen. Jerusalem, von den Babyloniern zerstört, Viele Einwohner ins Exil verschleppt. Ihnen, den Kindern Jerusalems, wird verheißen, dass sie von Gott wieder heimgebracht werden. Jerusalem kann endlich das Trauerkleid ablegen und sich mit den Schmuck der Herrlichkeit neu bekleiden.
Tatsächlich ging diese Verheißung in Erfüllung. Hilfe kam von jemanden, von dem man das nicht erwartet hätte: dem Perserkönig Kyros: Gottes Geist weht, wo er will.
Im Evangelium hören wir heute von Johannes, dem Sohn des Zacharias. Präzise genannt werden die Mächtigen in Politik und Religion jener Zeit. Und ganz konkret ruft dieser Johannes im Bild des Straßenbaus auf, um Schluchten aufzufüllen, Berge abzutragen, was krumm ist gerade machen, uneben zum ebenen Weg, damit alle Menschen das Heil Gottes schauen können. Nicht in den Palästen wirkt Gott, sondern „draußen vor den Toren“, beispielsweise durch diesen Johannes in der Wüste.
Ganz konkret schreibt Paulus heute in der zweiten Lesung vom Beten, für euch alle, „dass eure Liebe immer noch reicher an Einsicht und jedem Verständnis wird, damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt.“ Es spricht von der Hoffnung, dass der Tag Christi kommt und mit Jesus Christus die Frucht der Gerechtigkeit. Gott ist noch nicht fertig mit seiner Schöpfung, er will sie vollenden.
Und ich? Ich soll in Liebe und voller Einsicht und Verständnis beurteilen, worauf es ankommt. Ganz konkret bei mir selber soll ich anfangen mit der Umkehr, dem Mich-Ändern, dem An-mir-Arbeiten. So kann ich einen Weg für Christus bahnen, damit alle Menschen ganz konkret das Heil Gottes schauen können. Auch ich selbst werde heil dadurch. Und schon dadurch diene ich dem Heil der Menschen und der Schöpfung.
Wenn es gelingt, krumm gewordene Wege wieder zu geraden Wegen werden zu lassen und alle Unebenheiten und Verwerfungen zu beseitigen, dann kann das wahr werden, was uns Johannes prophezeit hat: Die Menschen werden wieder das Heil sehen, das von Gott kommt. - Worauf warten wir noch?

(Gerd Greier)

Lied: Seht, neuer Morgen (Gotteslob 749)

Fürbitten

Zu unserem Herrn Jesus Christus, der zu uns kommt und zu dem wir uns neu wenden, beten wir voll Glauben, voller Hoffnung und voller Liebe:

Lass alle Neugetauften und alle, die sich neu auf den Glauben eingelassen haben, stets ihre Freude im Herzen bewahren.

Schenke allen, denen die Erneuerung der Kirche am Herzen liegt, Offenheit für andere Meinungen und den Mut zu eigener Umkehr.
Steh besonders denen bei, die am Rande der Gesellschaft stehen, dass sie auf offene Ohren und Herzen der Menschen treffen.

Sei mit deiner Liebe allen nahe, die in dieser Weihnachtszeit besonders unter der Last ihres Berufes zu tragen haben.

Mache alle zerstrittenen Völker, Familien und Einzelpersonen bereit, versöhnlich aufeinander zuzugehen.

Erbarme dich aller verstorbenen Schwestern und Brüder und nimm sie in deiner ewigen Liebe auf.

Dich loben und preisen wir, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Wir danken dir für deinen Aufruf zur Umkehr. Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden.
Darum beten wir voll Vertrauen:
Vater unser ...

Segensgebet

Herr Jesus Christus, wir gehen jetzt hinaus in unseren Alltag. Dort soll sich unsere Liebe bewähren. Du gehst unsere Wege mit. Segne unser Denken, unser Reden und Tun, damit wir immer wieder zu dir und zu den Mitmenschen finden.
Das erbitten wir von Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Hl. Geist. Amen.

Lied: Wachet auf, ruft uns die Stimme (Gotteslob 554)

Aktuelles

Daikonweihe Benedict Dürrlauf

Ein freudiges Ereignis durften viele Gläubige aus dem Pastoralen Raum Bad Kissingen am Samstag, 27. September im Dom zu Würzburg mitfeiern. Weihbischof Paul Reder weihte im Auftrag von Bischof Dr. ...

Woche des Gebets im Pastoralen Raum

Im Oktober gehen wir weiter durch das Heilige Jahr mit der "Woche des Gebets", vom 29. September - 05. Oktober 2025. Alle Gottesdienste finden Sie in der Gottesdienstordnung ...

Das Sakrament der Krankensalbung

Das Sakrament der Krankensalbung gehört zu den sieben Sakramenten der Kirche und ist ein Zeichen der Stärkung für Kranke. Stärkung, Zuspruch und Ermutigung für Kranke ist der Sinn in diesem Sakrament ...

Glosse

"In diesem großen Haus"

Nachdem in der letzten Zeit kein Messgewand mehr gebrannt hat, ich in keinem Bus für einen Kurzschluss gesorgt habe und auch sonst nichts besonders Spektakuläres passiert ist, schien mir für diese Ausgabe fast der Stoff für eine Glosse auszugehen.

Doch neulich hörte ich in meiner Wohnung unten auf der Straße zufällig ein Gespräch zwischen einem Großvater und seiner Enkelin. „Hier wohnt der Pfarrer von Bad Kissingen.“ sagte der Mann und das Kind antwortete darauf: „In diesem großen Haus? GANZ ALLEINE?“

Da ich mich gerade umzog, konnte ich leider nicht direkt darauf antworten:
„Großes Haus, ja. Aber ich wohne hier nicht alleine.“ Über mir wohnen ja die Pfarrvikare Matthias Karwath und Karl Feser, unten ist das Pfarrbüro mit den Büros der Kolleginnen und Kollegen, der Besprechungsraum und manchmal sehr viel los. Ich bin ja oft unterwegs und manchmal denke ich mir, ich bräuchte kein Haus, ein Wohnmobil wäre besser (wenn ich mich darin wohlfühlen würde).

Mich hat aber berührt, dass sich dieses Kind
„um den Pfarrer von Bad Kissingen“ Gedanken machte,
dass er sich nicht in einem so großen Haus verloren fühlt.

PB 2025 05 Pfr. Greier Gosse Fronleichnam Apropos sich Gedanken um den Pfarrer machen.

Wenn es manchmal nur bei den Gedanken bleiben würde.
Bei der Fronleichnamsprozession kam (nicht nur ich) sehr ins Schwitzen. Wobei ich oft sage: "Wenn ich mal nicht mehr schwitze, dann müsst ihr euch echt Gedanken machen".

Einer der Kerzenträger meinte es gut und wischte mich immer wieder mit einem Taschentuch ab. Das war natürlich lieb gemeint, machte mich aber eher wahnsinnig. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind. Ich unterband das, in dem ich ihm sagte: "Noch einmal und ich sage ab sofort immer `Veronika´ zu ihm!“
Beim ersten Stationsaltar angekommen, gab ich mit meiner Hand ein Zeichen, dass ich das Mikrofon haben wollte und stattdessen wurde mir eine Wasserflasche gebracht und ich zum Trinken aufgefordert.
Es dauerte etwas bis klar wurde, was ich wirklich brauchte: einfach nur das Mikrofon.

Im Nachhinein trotzdem ein herzliches Dankeschön für die Fürsorge.

Und neulich entdeckte ich einen ganz besonderen Untermieter an dem anderen großen Haus.
Am Seitenportal der Herz Jesu Kirche haben Vögel ein Nest gebaut, das vom Engel gehalten und getragen wird.
Wie heißt es im Psalm 84: „Auch der Sperling findet ein Haus und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und mein König!“

PB 2025 05 Vogelnest Glosse

Die Mutter brütet und bald ist da das Leben in dem kleinen Nest.
In meiner Wohnung hätten sie mehr Platz.
Die Vögel wären mir lieber als die Flugameisen, Ameisen, Spinnen, Falter,
die sich anscheinend auch bei mir wohlfühlen

Gerd Greiier,
Pfarrer

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