»Auf ein Wort« - von Christine Seufert, Patoralreferentin
Liebe Lerinnen, liebe Leser,
In diesen Tagen habe ich eine Frau getroffen, die ich sehr gerne mag. Wir haben uns gegenseitig erzählt, was in den letzten Wochen so war und wie wichtig es ist, auch gut für sich selbst zu sorgen. Fast schon beim Abschied sagte sie mir:
„Du musst zum Heiligen Geist beten!“
„Du musst zum Heiligen Geist beten,
damit er Dich beschützt“,
sagt sie und schaut mich eindringlich an. Ich bete zum Heiligen Geist, damit er mich beschützt. Wie schön, denke ich mir. Ich bete oft zum Heiligen Geist: um gute Ideen, um Trost, um neue Perspektiven, um Liebe und Lebendigkeit, um Weisheit.
Auf die Idee, dass ich den Heiligen Geist anrufe, damit er mich beschützt, bin ich tatsächlich noch nicht gekommen. Da würde ich mich eher an den lieben Gott wenden. Und ich denke mir: Den Unterschied zu machen, ist schon interessant, denke ich mir und wundere mich über mich selbst. Ist es doch der eine, der dreieine Gott, zu dem wir beten und den wir unterschiedlich erfahren können.

Wir feiern an Pfingsten den Heiligen Geist als die göttliche Kraft, die einlädt, neu zu werden, aufzubrechen, zu vertrauen, mir etwas zuzutrauen.
Wir feiern den Heiligen Geist als die göttliche Kraft, die uns unsere Gaben und Fähigkeiten schenkt, die Kraft, die Versöhnung möglich macht.
Wir feiern den Heiligen Geist auch als die Kraft, die tröstet, ermutigt, lockt und ruft und die manches Mal das Leben auf den Kopf stellt. Der Heilige Geist stärkt, schenkt Kraft und Mut.
In allem steckt so viel Leben und Zusage von Leben. Den Heiligen Geist dafür anzusprechen, ist mir sehr nahe. Und ich kann Spuren seines Wirkens in meinem Alltag entdecken in unterschiedlichen Facetten, bunt und lebendig. Und so wünsche ich uns zum Pfingstfest, dass wir Herz, Augen und Ohren öffnen für geisterfüllte, bunte und lebendige Erfahrungen, die das Leben reicher und wertvoller machen.
Ihre Christine Seufert
Pastoralreferentin