Wort zum Sonntag 2023-02-05 / 5. Sonntag im JK / Monika Hufnagel, Gemeindereferentin

Beschreibung

Wort zum Sonntag 05.02.2023

Sind wir das Salz der Erde, sind wir das Licht der Welt ?!?

Ende der 70er, Anfang der 80er war das Lied: „Du bist das Licht der Welt“ das Angesagteste in den Jugendgruppen der katholischen Jugend. Ich erinnere mich noch gut, dass Pfr. Hummel in Thulba das mit uns Jugendlichen sang, einen Heintje Film zeigte und mit uns über das Gehörte und Gesehene debattierte.

Ganz begeistert sangen wir das Lied in Jugendgottesdiensten, die wir Jugendliche damals selbst gestalteten und froh waren endlich mal moderne Lieder im Gottesdienst zu singen.Wir fühlten uns angesprochen: Hej, du bist das Licht der Welt! Ja, wir Jugendliche wollten Licht in die Welt bringen, in die Kirche, die wir damals, wie auch manche Jugendliche und Erwachsenen heute, als altmodisch, nicht mehr dem Zeitgeist entsprechend, fanden. Wir wollten was bewegen!

Im Sonntagsevangelium Mt 5,13-16 steigt Jesus auf einen Berg.. Um ihn herum stehen seine Freundinnen und Freunde. Neugierige drängeln sich nach vorne. Andere halten sich im Hintergrund. „Ihr seid das Salz der Erde!“ ruft er den Menschen zu. „Ihr seid das Licht der Welt!“

Jesus sagt nicht: „Du sollst Salz der Erde sein, du sollst Licht der Welt sein!“ Nein, er spricht: „Du bist das Salz, du bist das Licht…!“ Er traut uns zu Würze und Licht in die Welt zu bringen. Ja er gibt uns Mut, dass wir alle, egal ob wir eher Fromme, Aktive sind, oder eher Zweifelnde oder Stille, wir alle können da, wo Gott uns hingestellt hat unseren Beitrag hierzu geben.

Würde eine Prise Salz in der Suppe fehlen oder ein Teelöffel davon im Brot, wäre alles fad und geschmackslos. Genauso ist es mit dem Licht. Schon das Licht im Handydisplay genügt, wenn wir irgendwo ins Dunkle geraten und hilft uns keine Angst zu bekommen.

„Der Welt Geschmack geben“ - finde ich eine schöne Beschreibung für das, was Jesus uns zutraut. Manchmal benötigt man hierzu gar nicht viel: ein gutes Wort, ein freundlicher Blick können einem Menschen schon Mut machen, Gestrauchelten die Hand reichen, einen Menschen in einer schwierigen Situation unterstützen…

Kleine Prisen „Salz“ können wir immer wieder ausstreuen und auch Licht bringen, z.B. Trauernde trösten, dem Nachbarn helfen, Geflüchteten eine Chance geben, sich Zeit nehmen für den anderen, zuhören, achtsam sein…

Jesus meint, nehmt das ernst und macht was draus. Erzählt auch von dem, was euch hält und euch trägt, von eurem Glauben, von Gott. Dann tragt ihr auch den Glauben weiter.

Natürlich kann jeder von uns nicht alles leisten. Aber stellt euer Licht nicht unter den Scheffel. Wir sind ja so viele, die mithelfen können, dass die Gemeinden, die Kirche wieder lebendiger werden und ausstrahlen.

So können wir im Lied “Du bist das Licht der Welt“ vielleicht Gott als Licht, als Quelle der Freude und Hoffnung erkennen. Der Hoffnung, dass wir in unserer Kirche nicht allein unterwegs sind, dass der Geist Gottes uns begleitet und vielleicht eine andere Art des Kircheseins mit uns aufbrechen lassen möchte.

Wie auch immer wir Salz und Licht sind oder sein wollen – ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende und für unseren Lebensweg, dass wir aus Jesu Worten das Stärkende mitnehmen, das was uns Zuversicht und Halt gibt und vielleicht auch das Auffordernde darin sehen:

„Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt!“

Monika Hufnagel,
Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Hammelburg
Quelle: Einzugsgebiet Bad Kissingen