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eva Pfarrer Robert Augustin 2021Wort zum Sonntag, 24.04.2022

 

Robert Augustin, evang. Pfarrer in Hammelburg

 

Glück im Unglück

Zum Geburtstag singen wir manchmal: „Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen…“ Und wenn der Polizeipräsident nach seiner steilen Karriere gefragt wird, sagt er: „Ich hatte das nötige Quäntchen Glück.“

Fast alle wollen glücklich sein. Für fast alle ist Glück die Nr. 1 auf der Wunschliste. Aber was genau ist Glück?

Ich möchte mit Ihnen heute auf einen besonderen Menschen schauen, von dem wir in der Bibel eine Menge erfahren: Den Apostel Paulus. Für ihn war es ein Herzensanliegen, von Jesus Christus zu erzählen. Deswegen unternahm er weite Reisen, auf denen er so manches durchmachte. Man möchte meinen, er war vom Unglück verfolgt: Er erlitt Schiffbruch und trieb einen ganzen Tag einsam im Mittelmeer. Auf seinen Reisen litt er unter Kälte und Hunger. Er wurde verfolgt und musste in eine andere Stadt fliehen. Seine Gegner heizten ihm ein: Sie wiegelten die Öffentlichkeit gegen ihn auf. Sie sorgten mehrmals dafür, dass er verhaftet, verprügelt, gesteinigt und ins Gefängnis geworfen wurde. Viele Monate verbrachte Paulus in Haft. - Eigentlich die Biografie eines Unglücksraben und Pechvogels.

Es ist bemerkenswert, dass Paulus sich selbst keineswegs als Unglücksrabe betrachtete. Ganz im Gegenteil: Er hielt sich für einen großen Glückspilz. Für ihn war es ein großes Glück, dass er zu Jesus Christus gehören durfte. Seine Gemeinschaft mit dem auferstandenen Jesus war sehr eng. Er redete davon „in Christus“ zu sein.

Im Kapitel 8 seines Römerbriefs nennt Paulus die Vorzüge eines Lebens „in Christus“. Die letzten beiden Verse sprechen mich besonders an. Sie lauten: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ (Röm 8, 38-39)

Durch Christus untrennbar mit Gott verbunden. Durch Christus unkaputtbar in der Liebe Gottes geborgen: Das ist ein Glück, das dem Paulus niemand und nichts nehmen kann. Deswegen weiß er sich in allem Unglück als Glückspilz. Denn er weiß, dass er aus Leid, Angst, Verfolgung, Hunger, Kälte, Gefahr und sogar Hinrichtung als „strahlender Sieger“ (Römer 8,37 nach der Übersetzung Basisbibel) hervorgehen wird. Das verdankt er Christus, der ihn liebt.

Zu Lebzeiten steckte Paulus sehr viele Menschen mit seinem Christus-Glauben an. Sie ließen sich taufen und traten in dieselbe sehr enge Christus-Gemeinschaft ein, und genossen damit auch dasselbe Glück wie Paulus: Das Christus-Glück trotz allem denkbaren Unglück im Alltag.

Auch heute gibt es zahllose Christen, die sich von der Liebe Gottes in Jesus Christus getragen wissen. Man kann sie nur be-glück-wünschen!

Ihr Robert Augustin, evang. Pfarrer in Hammelburg

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