logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

Hausgottesdienst
Ostersonntag (B),
31.03.2024

Lied: Preis dem Todesüberwinder (GL 780)

Einleitung

Zu Ostern begrüßen sich die Christen mit einem besonderen Gruß: Der Herr ist auferstanden! Der Herr ist wahrhaftig auferstanden! Das hört sich anders an als „Guten Tag“ oder nur „Hallo“. Das ist ein Bekenntnis und ein Geschenk. Ein Geschenk, das geteilt wird, das beglückt, das selbst, wenn es einem Menschen schlecht geht, zu einem Licht wird. Heute feiern wir Ostern, das Fest der Auferstehung unseres Herrn. Was uns bedrückt, was uns die Herzen schwer macht, was wir beklagen und betrauern, bringen wir zu ihm.

Kyrie-Ruf

Herr, wir können Gene entschlüsseln und Formeln knacken. Aber unser Leben haben wir nicht in der Hand.
Herr, erbarme dich.

Christus, du sprengst das Grab und lässt den Tod hinter dir zurück. Du führst uns in das Leben.
Christus, erbarme dich.

Herr, wir bleiben einander viel schuldig. Viele Menschen sind einsam und verlassen.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Herr Jesus Christus, du hast den Tod besiegt. Auch wir dürfen daran glauben, dass wir durch deine Liebe den Tod überwinden und auferstehen zu einem neuen und ewigen Leben bei dir in ewiger Freude. Dieser Glaube sei für unser Leben Kraft. Dieser Glaube schenke uns allen Sinn und Ziel. Amen

Evangelium (Joh 20, 1-9)

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse.

Gedanken zum Evangelium

„Das ist wohl dem Zeitgeist geschuldet“, so heißt es manchmal, wenn eine neue Entwicklung oder Sichtweise sich durchgesetzt hat, die so bisher noch nicht da war. Für manche gilt dies als notwendiger Fortschritt, andere sehen es als Verlust an, wenn alles dem Zeitgeist untergeordnet wird. Es hat viel mit Ängsten oder mit liebgewonnener Vergangenheit zu tun.
Andererseits gibt es wieder Dinge, Ereignisse, die zeitlos sind oder genannt werden. Das beginnt bei der zeitlosen Schönheit eines Ortes, eines Bauwerkes, eines Kunstwerkes. Und selbst ein Gedicht, ein Roman kann von solch zeitloser Schönheit sein. Bei zeitlosen Werten sind wir schon wieder etwas vorsichtiger geworden, da kann der Zeitgeist wieder zuschlagen.
Daneben gibt es den Begriff der Unsterblichkeit. Wenn etwas die Zeit überdauern wird oder soll nennen wir es unsterblich.
Für viele Musikliebhaber sind Wolfgang Amadeus Mozart und seine Musik unsterblich, weil man dabei ein Gefühl von Ewigkeit bekommt oder die Werke von Johann Sebastian Bach, die für viele himmlische Klänge sind. Andererseits kann man unsterblich verliebt sein und merkt manchmal ganz schnell, wie sterblich doch die Liebe sein kann.
Wenn wir hier und jetzt Ostern feiern, die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, was feiern war da? Eine Idee, die dem damaligen Zeitgeist entspricht, die zeitlose Antwort auf die Fragen des Lebens oder die Unsterblichkeit Gottes?
Der evangelische Theologe und Märtyrer der Naziverbrecher Dietrich Bonhoeffer schreibt dazu: „Nicht von Unsterblichkeit ist Ostern die Rede, sondern von Auferstehung, Auferstehung vom Tode.“
Und so kann die Antwort auf die Frage, was wir an Ostern feiern, nur lauten. Dieser Jesus von Nazaret musste sterben, weil es dem Zeitgeist geschuldet war. Der einzige Gott des Volkes Israel konnte keinen Sohn haben und somit sind alle, die so etwas von sich behaupten, Lügner und Gotteslästerer. Und solche haben den Tod verdient.
Die Nachricht, dass da einer von den Toten auferstanden ist, dürfen wir dagegen als zeitlose Botschaft erkennen und bekennen. Seit diesem Ereignis am ersten Tag der Woche, der neuen Schöpfung, haben Männer und Frauen dieses Liebeswerk unseres Gottes verkündet und sehr oft, auch heute noch, als Märtyrer dieses Glaubens mit dem Leben bezahlt.
Doch das Wichtigste ist vor allem, das dieser Jesus, der Gekreuzigte durch den Tod gegangen ist, damit in ihm und durch ihn das Leben neu entstehen kann. Das nimmt ihm nicht seine Gottheit, sondern zeigt seine Menschenverbundenheit.
Denn so manches in unserem Leben, ja unser Leben selbst ist nicht unsterblich. Der Tod ist ein Teil unserer Existenz. Aber weil dieser Gottessohn den Tod durchlebt hat, ist er für uns zum Wegbereiter und Begleiter der Auferstehung geworden. Und somit feiern wir hier und heute auch an diesem Osterfest wieder die Hoffnung und die Zuversicht, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, dass wir nicht unsterblich sind, sondern dass wir wie Christus und mit Christus zur Auferstehung kommen.
Das ist unser Reden von Ostern. Das ist es, was uns das Leben lebenswert macht. Und mit Ostern sind wir wieder, ganz im Sinne des Mottos des heiligen Jahres 2025 zu Pilgern der Hoffnung geworden. Darum: Frohe Ostern! Jesus lebt und schenkt uns Leben.
Halleluja!

(Robert Borawski)

Lied: Heil uns, Heil, Halleluja (GL 777)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, auferstandener und lebendiger Herr, wir bitten dich:

Stärke alle, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzen, damit unsere Erde lebenswert bleibt …
Steh allen jungen Ehepaaren bei, die ein Kind erwarten, dass sie mit Freude und Dankbarkeit ihr Kind annehmen.

Hilf Frieden stiften, damit Leben nicht durch Gewalt und Hass zerstört wird.

Mache alle bereit, daran mitzuwirken, jungen Menschen eine gute Zukunft zu ermöglichen.

Lass die nicht verbittern, deren Leben durch ungerechte Gefangenschaft oder Krankheit beeinträchtigt wird.

Erwecke alle Verstorbenen zum ewigen Leben bei dir und komm ihnen voller Liebe entgegen.

Dich loben und preisen wir, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Himmlischer Vater, du hast deinen Sohn gesandt, der uns vom Tod befreit hat. Er gab uns das Gebet der Christenheit:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Gott, der du auch den Tod in deine Hand nimmst: Segne die Wege, die vor uns liegen, segne die Menschen, die wir lieben, segne die Menschen, die uns fremd bleiben. Die Botschaft von Ostern ist harten Proben ausgesetzt. Wir sehen die Zerrissenheit unter den Menschen, wir hören Meinungen aufeinanderprallen, wir fürchten um den Frieden in der Welt und unter uns. Schenke uns das Vertrauen, dass du mit uns Wege des Lebens gehst, und mach uns mutig, für Wahrheit und Recht einzustehen. In der herrlichen Freiheit deiner Kinder lass uns leben und lieben durch Christus, unserem Herrn. Amen.

Lied: Freu dich, erlöste Christenheit (GL 337)

­