logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

Hausgottesdienst
Palmsonntag (B)
24.03.2024

Lied: Gott ruft sein Volk zusammen (GL 477, 1-3)

Einleitung

Jesus zieht in Jerusalem ein. Er weiß, was ihn erwartet: Sterben und Tod, Hass und Gleichgültigkeit. Feierlich wird er von den Menschen empfangen. Er reitet auf einem Esel. Damit zeigt er, was er immer gezeigt hat: Jesus steht auf die Seite der armen Menschen. Die Menschen breiteten ihre Kleider aus. Sie geben Jesus ihren ganzen Besitz. Sie jubeln Jesus zu mit Zweigen, die sie von den Büschen abreißen, nicht mit großen wertvollen und wehenden Fahnen. - So wurde Jesus damals empfangen.
Auch wir wollen Jesus empfangen. Möge er einziehen in unsere Herzen, in unser einfaches Leben, in unsere Armseligkeiten:

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, als einfacher Mensch bist du deiner Passion entgegengeritten. Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, in Jerusalem wurdest du mit Freudenrufen empfangen, die später zu Verleumdungen wurden. Christus, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, dein Gewand war schlicht und arm. Wir heute kleiden uns in teure Stoffe. Herr, erbarme dich.

Gebet

Guter Gott, in Jesus können wir deine Liebe sehen. In Jesus sehen wir, dass ein Leben mit dir auch Schmerzen und Leiden bewältigen kann. Jesus ist seinen Weg gegangen. Jesus tat es aus Liebe zu uns. Dein Wort zu hören, möge uns die Kraft geben, Schweres auf uns zu nehmen
und zu tragen, wo es nötig ist. So werden wir Zeugen deiner Liebe zu uns. - Amen.

Evangelium (Mk 11,1-10)

Es war einige Tage vor dem Paschafest. Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen,nach Bétfage und Betánien am Ölberg, schickte Jesus zwei seiner Jünger aus. Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet das Fohlen los und bringt es her!
Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht es; er lässt es bald wieder zurückbringen. Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße ein Fohlen angebunden und sie banden es los. Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, das Fohlen loszubinden? Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren. Sie brachten das Fohlen zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf. Und viele breiteten ihre Kleider auf den Weg aus, andere aber Büschel, die sie von den Feldern abgerissen hatten. Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!

Gedanken zum Evangelium

„Kleider machen Leute!“ - Dieser Spruch zeigt, wie wichtig die Kleidung für das Ansehen eines Menschen sein kann. Kinder und Jugendliche achten genau darauf, welche Marke die Jeans hat. Wer chic gekleidet ist, hat es bei vielen einfacher. Ob ich chic und fesch gekleidet bin oder einfach oder ärmlich, zeigt viel von meiner Persönlichkeit, von meiner Einstellung oder meiner Stellung. Darauf wird geachtet.
Wir haben gerade gehört: Jesus wird triumphierend empfangen. Er reitet auf einem Esel. Schon damit zeigt Jesus, dass er auf der Seite der einfachen Menschen steht, dass er den einfachen Menschen nahe ist. Jesus sitzt nicht auf einem "hohen Ross", weder wortwörtlich noch bildlich gesprochen. Viele der einfachen Begleiter breiten ihre Kleider aus. Jesus wird kein roter Teppich ausgelegt, der Unmengen von Geld kostet. Es sind die Kleider der einfachen Leute. Was mich so fasziniert: Diese einfachen Menschen werden sicher nicht die wertvollste Kleidung besessen haben. Wie in unseren Zeiten wurde auch damals an der Kleidung erkannt, ob ein Mensch arm oder reich war. Sie zeigen viel von dem, was sie als Mensch ausmachte. Auf diesen Kleidern ist Jesus in Jerusalem eingezogen. Sie legten ihre Kleider aus in den Dreck der Straße. Sie riskierten, dass die Kleider unwiderruflich zerstört wurden.
Die einfachen und die armen Menschen gaben Jesus alles. Sie gaben Jesus ihren ganzen Besitz, ihren ganzen Status, ja ihre Armut. Er hätte sagen können: Lasst das sein. Legt nicht eure Kleider auf die Straße. Die braucht ihr anderswo viel mehr. Doch Jesus hat das angenommen. Denn Zeit seines Lebens und seines irdischen Wirkens waren es zumeist die armen, die einfachen Menschen, die ihm gefolgt waren, die offen waren für seine Botschaft. Es waren die Armen, die Jesus seliggepriesen hat. Es sind die Armen und Geringsten, in denen uns Jesus begegnet. Indem wir gerade ihnen helfen und zur Seite stehen, stehen wir Jesus zur Seite. Es waren Menschen, die mehr im Dreck lebten, zu denen Jesus Zugang hatte. Ich meine den Dreck eines armseligen Lebens, den Dreck eines Lebens, das auch Schuld auf sie geladen hatte.
Die Kleider, welche die Menschen Jesus in den Dreck hinlegten, sind ein Bild für das, was Menschen Jesus geben können und was wir ihnen geben können. Es ist auch unsere Armseligkeit. Es ist der Dreck unserer Halbherzigkeit. Wir legen unsere Kleider in den Dreck unseres schwachen Glaubens. In der Bibel hören wir oft von Kleidern. Doch wenn wir in der Bibel von Kleidern hören, dann ist damit meist die innere Haltung gemeint. Jesus sagte einmal: „Sie tragen Gewänder mit langen Quasten, um von den Menschen gegrüßt zu werden!“ An einer anderen Stelle erzählt Jesus von einem Mann, der kein hochzeitliches Gewand trug. Der König ließ den Mann von dem Fest entfernen. Das Gewand, das er trug, ist ein Bild dafür, dass es ihm an der richtigen Einstellung fehlte. Paulus schreibt an einer Stelle: „Bekleidet euch mit Demut, Milde, Güte und Geduld. Die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält." (Kol 3,12).
Jesus ritt auf armseligen Kleidern in Jerusalem ein. Die Menschen gaben Jesus das, was sie hatten, was sie geben konnten. Jesus will auch in unser Herz einziehen. Geben wir ihm das, was armselig und einfach ist in unserem Leben! Auch wir dürfen ihm unsere Kleider ausbreiten, ihm alles hinhalten, was dreckig ist, was an Schuld in unserem Leben ist. Jesus hat dafür Leiden und Tod auf sich genommen. Begleiten wir Jesus! Womit empfange ich Jesus, was gebe ich ihm, was breite ich vor ihm aus? – Mit dieser Frage machen wir uns nun auf den Weg in die Karwoche.

(Jörg Thiemann)

Lied: Singt dem König Freudenpsalmen (GL 280, 1-2)

Fürbitten

Guter Gott, dein Sohn Jesus ist in Jerusalem einen schweren Weg des Leidens gegangen. Wir bitten dich voller Hoffnung:

Hilf Frieden und Gerechtigkeit zu schaffen, damit Menschen nicht mehr unter Kriegen und Terror leiden müssen.

Schenke allen, die unter Streit und Misshandlung in ihrer Familie leiden, Geborgenheit.

Bekehre die Herzen aller, die ihre Verantwortung für ihre Mitmenschen für eigene Zwecke und Vorteile missbrauchen.

Mache alle, die sich von ihren Mitmenschen im Stich gelassen fühlen, zur Vergebung bereit.

Stärke das Mühen und den Mut aller, sich für Freiheit einzusetzen.

Nimm unsere Verstorbenen auf in deinen himmlischen Frieden.

Dir sei Lob und Preis, jetzt und in alle Ewigkeit. - Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Für Jesus begann mit dem Einzug nach Jerusalem sein Leiden. Doch der Glaube an seinen Vater stärkte ihn in dieser Zeit. Wie er dürfen auch wir beten:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Guter Gott, wir wollen Jesus, deinem Sohn, jetzt innerlich folgen in die Heilige Woche hinein. Hilf uns, daran zu wachsen und zu reifen, damit dein Reich immer mehr sichtbar werde, damit wir immer mehr auf unser Ziel hin leben, einst in deiner Liebe vereint zu sein. - Amen.

Lied: Der König siegt (GL 299, 1-3)

­