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Hausgottesdienst
3.Fastensonntag im JK B
03.03.2024

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (Gotteslob 140)

Einleitung

Wir wollen in dieser Stunde Gott feiern. Damit erkennen wir ihn an als den einzigen und wahren Gott. Dieser Gott ist anders als wir Menschen, anders als die Welt ist. In Jesus spricht er zu uns. In Jesus lädt er uns ein zum Mahl der Liebe. Wir brauchen Orte, die nur den einen Zweck haben: diesem Gott zu begegnen. Jesus zeigt dieses in der Tempelreinigung. Jesus führt die Menschen zu Gott zurück. Lassen wir uns zu dieser Liebe neu zurückführen.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du Sohn des einzigen wahren und lebendigen Gottes.
Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, dein Sterben am Kreuz ist ein Weg der Liebe.
Christus, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, der du die Menschen kennst und weißt, was in ihrem Inneren ist.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Guter Gott, du willst, dass unser Leben gelingt, dass wir in Frieden miteinander leben. Wir Menschen gehen eigene Wege. Doch du hast Jesus gesandt. Er zeigt uns deine Liebe. Er führt uns zu dir zurück. Durch seine Worte und durch seine Taten. Lass uns ihn erkennen. Dazu helfe uns jetzt dein Wort. Dazu öffne dein Mahl unsere Herzen. Amen.

Evangelium (Johannes 2, 13-25)

Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren. Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm: Welches Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste, was im Menschen war.

Gedanken zum Evangelium:

Mit einer Peitsche jagt Jesus die Händler und Geldwechsler aus dem Jerusalemer Tempel hinaus. Er stößt ihre Tische um und verjagt die Tiere. Er richtet Chaos an im zentralen Heiligtum Israels. „Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!“, schreit er wutentbrannt. Die anderen drei Evangelisten legen ihm sogar den Begriff „Räuberhöhle“ in den Mund. Stattdessen sollte der Tempel doch ein „Haus des Gebets“ sein.
Matthäus, Markus und Lukas stellen die Szene von der Tempelreinigung übrigens an den Beginn der Passionserzählung. Die Aktion Jesu ist der berühmte Tropfen, der das Fass zu überlaufen bringt.
Irgendwie passt dieses Bild des zornigen und aggressiven Jesus so gar nicht in unsere Vorstellung. Aber sicher hat auch die „Sanftmut“ Jesu ihre Grenzen. Das zeigt sich auch bei manchen Streitgesprächen, die uns die Evangelien überliefern. Was Jesus auf die Palme bringt, sind skandalöse Zustände, sind Verhaltensweisen, die Gott nicht gefallen können – so wie hier die Entweihung des Tempels durch die Tätigkeit der Händler und Geldwechsler. Der Tempel als Wirtschaftsbetrieb? Das geht Jesus zu weit. Für ihn ist der Tempel ein Ort des Gebets. Hierhin kommen Menschen mit ihrem Dank, mit all ihren Sorgen und Nöten.
Mit seiner Aufsehen erregenden Aktion will Jesus zum Umdenken anregen: Die Menschen sollen sich wieder als „verdankte Wesen“ erkennen. Gott schenkt uns das Leben und er gibt uns die Freiheit und die Zuwendung, die wir so nötig brauchen. Und er tut es zuerst. Wir müssen ihn nicht zuvor mit Opfergaben, Versprechen oder Gelübden gnädig stimmen. Er beschenkt uns ohne Gegenleistung.
Darauf können wir antworten. Wir können das Geschenk annehmen, ihm die Ehre geben und uns ihm zuwenden in Gebet und Nächstenliebe. Unser Leben soll geprägt sein von ihm.
Dazu liefert Gott einen Leitfaden: die Gebote. (…) Er befreit sein Volk aus der Knechtschaft Ägyptens. Mit den Geboten gibt er dem Volk danach einen Katalog an die Hand, wie die Menschen ihren Dank für die Befreiung konkret ins Leben übersetzen können. Die Befolgung der Gebote ist also eine Antwort auf Gottes Liebe.
Aber all das scheint für die Menschen – auch für die Religionsführer – immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Deshalb treten sie Jesus auch mit Ablehnung und Hass gegenüber. Für sie ist die Tempelreinigung nicht ein Zeichen, das sie zur Umkehr rufen soll. Jesus stellt die gewohnte Ordnung in Frage. Er stört das Wirtschaftssystem im Tempel. Den Autoritäten sind ihre Geschäfte wichtiger als der Wille Gottes. Sie wollen den, der die Herrschaft Gottes auf die Erde bringt, töten, damit sie selbst an der Macht bleiben. Doch ihre Rechnung geht nicht auf. Der Sohn Gottes, den sie töten wollten, wird auferstehen und überall auf der Welt, wo sich Menschen in seinem Namen versammeln, wird Gott gegenwärtig sein.
So macht diese Szene auch uns unmissverständlich deutlich: Es gibt Situationen, in denen man den Konflikt nicht scheuen darf. Die Entschlossenheit Jesu ist auch ein Beispiel für ein entschiedenes, klares und kompromissloses Auftreten als Christen in unserer Welt und für unseren Glauben. Gerade in der heutigen Zeit, mit so vielen Herausforderungen und Nöten ist es wichtig, den Finger in die offenen Wunden zu legen, „klare Kante“ zu zeigen, aufzustehen und den Mut zu haben, auch mal zu sagen, was eben nicht in Ordnung ist. Eine christliche Streitkultur muss auch das Mittel kennen, leidenschaftlich das hinauszuschreien, was nicht im Sinne Gottes ist. Sie muss denen klar entgegen treten, die nicht das Gute für alle Menschen und für unsere Welt wollen, damit nicht alles irgendwann in einer Katastrophe endet. Es kann eben nicht immer alles so bleiben wie es ist.
Notwendig dabei ist es, eine Richtschnur und Orientierungshilfe zu haben. Gott gibt sie uns in den Geboten, und Jesus fasst sie zusammen im Liebesgebot. Gott schenkt uns seine Liebe. Bedingungslos. Geben wir sie weiter!

(Hubert Hemmerich)

Lied: Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr (Gotteslob 422)

Fürbitten

Guter Gott, der du uns Wege zeigst und uns immer wieder zu dir zurückführst. Wir bitten dich:

Mach deiner Kirche Mut, Schwächen und Fehler zu erkennen und zu dir umzukehren.

Lass alle kirchlichen Gebäude und alle Kapellen Orte der Anbetung und der Begegnung mit dir werden.

Führe alle zur Einsicht, die ihre Ziele mit Gewalt und Unterdrückung erreichen wollen.
Hilf Frieden und Versöhnung stiften dort, wo Hass und Streit das Zusammenleben vergiften.

Schenke echte Freundschaft denen, die einsam und verlassen sind, auf dass diese Menschen nicht verzweifeln.

Gib, dass unsere Kinder und Jugendlichen Vorbilder erleben, die sie zu einem gelungenen Leben führen.

Auf dich bauen wir, auf dich hoffen wir, dir vertrauen wir, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Guter und großer Gott, wir kommen zu dir, um dir Dank zu sagen und dir unseren Lobpreis darzubringen. Du bist den Menschen nahe seit Anbeginn der Welt. In dir leben wir, bewegen wir uns und sind wir. Deshalb beten wir:
Vater unser ...

Segensgebet

Guter Gott, die Welt ist deiner Herrlichkeit voll. Du zeigst dich uns in jedem Bruder, in jeder Schwester. An diesem Ort haben wir deine Liebe gefeiert. An diesem Ort hast du uns neue Kraft geschenkt. Von diesem Ort sind wir jetzt gesendet, als Schwestern und Brüder miteinander zu leben.
Dazu segne uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Mein Hirt ist Gott der Herr (Gotteslob 423)

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