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Hausgottesdienst 
5. Sonntag im Jahreskreis (B),
04.02.2024

Lied: Herr, deine Güt ist unbegrenzt (GL 427)

Einleitung

Viele Menschen lassen sich in Anspruch nehmen und tun etwas für andere. Kinder, Eltern, Freunde ... Wir sind in der Regel für sie da, wenn sie uns um etwas bitten. Andere engagieren sich ehrenamtlich oder sind in ihrem Beruf sehr herausgefordert. Häufig auch für andere. Grundsätzlich tut es uns gut gebraucht zu werden und es ist wertvoll für andere. Aber wir brauchen bei allem Einsatz, bei allem Engagement immer wieder Zeiten der Ruhe, der Entspannung, des ruhigen Gesprächs oder Gebets. Jesus lebt dies im heutigen Evangelium.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, uns Menschen gleich hast du unter uns gelebt.
Herr, erbarme dich.

Dein Leben nachzuahmen, darin liegt unser Heil.
Christus, erbarme dich.

Du hast gezeigt, dass Lebenskraft aus der innigen Verbindung mit Gott erwächst.
Herr, erbarme dich.

Es erbarme sich unser der Herr. Fest verbunden mit ihm dürfen wir aus seiner Kraft schöpfen. Er führe und geleite uns durch unser Leben und nehme uns einst auf in die Gemeinschaft mit ihm. Amen.

Gebet

Jesus, die Menschen haben dich gesucht, denn bei dir haben sie gefunden, was ihnen oft fehlte: gute Worte, ein liebender Blick, eine Geste, die Nähe zeigt. Auch wir brauchen deine Liebe, deine Zuwendung. Deine Worte richten auf. Deine Liebe gibt uns Kraft. Amen

Evangelium (Mk 1, 29-39)

In jener Zeit ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen sogleich mit Jesus über sie und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie diente ihnen. Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu sagen, dass sie wussten, wer er war. In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, verkündete in ihren Synagogen und trieb die Dämonen aus.

Gedanken zum Evangelium

Der Ort Kafarnaum war zur Zeit Jesu ein kleines Städtchen, das im Norden des Sees von Gennesaret lag, wenige Kilometer von der Mündung des Jordan entfernt. Über diesen Ort von damals wissen wir heute wenig. Es war wohl der Wohnort des Petrus. Fischfang war die Erwerbsquelle für die Menschen und es gab eine Synagoge. Jesus hatte wohl, nach dem Zeugnis der Evangelien, hier seine erste Wirkungsstätte. Warum er diesen Ort wählte, ist nicht überliefert. Vielleicht deshalb, weil wir „Kafarnaum“ übersetzen könnten mit „Ort der Hoffnung“. Denn so wird es uns von Markus überliefert – wir haben es gerade als Evangelium gehört – dass von diesem Ort ein neuer Hoffnungsstrahl aufgeleuchtet ist für Menschen mit allerlei Not – ob es die Dämonenaustreibung war, die Heilung der Schwiegermutter des Petrus oder die anderen Heilungen. Immer wird sichtbar, dass von diesem Ort eine neue Lebenshoffnung ausgeht.
Was aber ist der Grund dieser neuen Lebenshoffnung? Jesus selbst spricht ja nur am Ende davon, dass er jetzt weitergehen muss. Doch dies ist für mich nicht nur eine beiläufige Notiz. Hier wird doch deutlich, wozu Jesus sich gesandt weiß und das hat er einige Verse vorher öffentlich gemacht: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe“, sagt er. Inmitten der Menschheit soll dieses Reich Gottes sichtbar werden. Gerade dort, wo Menschen ihrer Lebenshoffnung beraubt werden. Deshalb geht er auf die Schwiegermutter des Petrus zu, berührt sie und richtet sie wieder auf. Die Dämonen verlassen die Menschen, weil sie Jesu Macht zu spüren bekommen, denn Jesus lebt in und aus einer besonderen Verbindung zu seinem Vater. An all diesen Dingen können die Menschen spüren und erfahren dass hier das Reich Gottes anbricht. Hier in Kafarnaum, im Dorf der Hoffnung, geschieht etwas, was den Menschen Trost und Hoffnung schenken kann. Und das – so will uns Markus heute erzählen – soll nicht nur dort geschehen. Deshalb muss Jesus weiterziehen, um auch woanders zu predigen und heilend zu wirken.
Können wir uns vorstellen, dass unsere Gemeinde, ja, dass jeder einzelne von uns, ein Kafarnaum – ein Ort der Hoffnung sein kann? Dann wird unsere Gemeinde, jeder einzelne von uns der Ort und die Person, an dem das Reich Gottes sichtbar wird. Überall, wo Menschen in ihrem Leid angerührt und aufgerichtet werden – wie bei der Schwiegermutter des Petrus – bricht Gottes Reich an. Überall, wo Menschen ihre Blockaden, Traumata, Ängsten bei Gott ablegen können, bricht Gottes Reich an. Es will anbrechen in unsere Ängste hinein, in unseren Sorgen um Beruf, Familie und Zukunft, es will anbrechen mitten hinein in unsere Ungewissheit, wie es weitergehen kann. Ja, liebe Schwestern und Brüder, seien wir – jeder einzelne und wir als Gemeinde – Kafarnaum – Ort der Hoffnung, damit Gottes heilende und stärkende, Mut machende und aufrichtende Botschaft unter uns lebendig bleibt.

(Jürgen Schwarz)

Lied: Gott liebt diese Welt, und wir sind sein Eigen (GL 464)

Fürbitten

Zu Gott, der auf unsere Gedanken, Gefühle, Klagen und unsere Grenzen achtet, dürfen wir kommen mit allem was uns angeht. Lasset uns daher beten:

Für die Menschen, die das Leben bitter und verschlossen gemacht hat, dass sie den Mut finden, ihre Gedanken, Fragen und Gefühle Gott und den Menschen ihres Vertrauens zu sagen.

Hilf allen Menschen, in den guten Erfahrungen ihres Alltags, auch wenn sie noch so bruchstückhaft sind, etwas von deinem Heilswillen zu entdecken.

Steh allen bei, die unter einer Krankheit leiden, dass sie die Hilfe bekommen, die sie brauchen.

Stärke alle Menschen, die sich in besonderer Weise um andere kümmern, damit sie selber Freude an ihrem Tun haben und anderen Hilfe, Kraft und Trost geben.

Für die Menschen in den Krisengebieten unserer Erde und den Krisenorten in unserer Nähe. Hilf uns allen, dass wir die Augen nicht vor ihrer Not verschließen.

Du versprichst irdisches und ewiges Leben. Nimm unsere Verstorbenen bei Dir auf.

Um all das bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Mitten in der Sehnsucht der vielen Menschen zog Jesus sich zurück, um beim Vater zu sein und von ihm zu hören, wie er seinen Auftrag erfüllen kann. Lasst uns zu dem beten, der für Jesus an erster Stelle stand und steht:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Jesus, unsere Welt ist bestimmt von Krankheiten, Nöten und Leiden.
Segne uns, dass wir unseren Mitmenschen zum Segen werden, durch unser Reden und durch das, was wir tun, wie wir uns verhalten. Sende uns aus, dass wir mitbauen an deinem Reich. So segne uns Gott, der uns Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Sonne der Gerechtigkeit (GL 481)

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