logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

Hausgottesdienst -
Christkönigssonntag (C),
20.11.2022

 

Lied: Singt dem König Freudenpsalmen (GL 280,1-2) 

Einleitung

Am Ende des Kirchenjahres wird uns noch einmal in besonderer Weise Christus als König und Retter der Menschen vorgestellt. Jesus ist es unabhängig davon, wie Menschen ihn bewerten. Er zeigt sich uns Menschen nicht in Macht und Gewalt, sondern als der uns über alles Liebende. Mit dieser Überzeugung sollen wir vertrauensvoll in das neue Jahr eintreten.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, die Liebe zu uns Menschen hat dich auf die Erde geführt.
Herr, erbarme dich.

Du bist der Liebe treu geblieben bis in den Tod.
Christus, erbarme dich.

Dich nachzuahmen, dazu rufst du uns auf.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Allmächtiger Gott, dein Sohn hat als Freund der Menschen gelebt. Auch uns hast du aufgenommen in das Reich deines geliebten Sohnes. Lass uns dankbar sein und dieser Berufung würdig leben. Durch ihn, der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen. 

Evangelium (Lk 23,35b-43)

In jener Zeit verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst! Über ihm war eine Aufschrift angebracht: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

Gedanken zum Evangelium

Wir stehen am Ende des Kirchenjahres. Neben dem Schönen und Gelungenen des vergangenen Jahres, über das wir uns freuen konnten und auf das wir stolz ein dürfen, kommt bei einer Rückschau sicher auch manches Schwere, Unangenehme und Missglückte in den Blick. Nöte und Belastendes sind vielleicht auch jetzt bei manchem von uns gegenwärtig. Die Frage „Wie wird die Zukunft aussehen?“ steht im Raum, ohne dass wir uns diese Frage eigens stellen müssen. Damit wir das neue Jahr nicht in Niedergeschlagenheit antreten, wird uns am Ende des Kirchenjahres noch einmal ganz bewusst Christus als König und unser Retter vor Augen gestellt. Wir sollen dadurch erkennen: Die Liebe führt uns in Jesu Königreich.

Bei einem Blick auf Jesu Leben erkennen wir: Sein Leben hat viel mit unserem Leben gemeinsam. Neben Freude und Erfolgen erlebte er auch Schweres und Leidvolles.

Jesus kam auf diese Erde, um für uns Menschen einsichtig zu machen: Ein von der Liebe abgewandtes Denken führt zu einem unredlichen und den Menschen verachtendes Verhalten. Ohne Liebe wird Reichtum, Macht, Glanz in der Regel auf Kosten anderer angestrebt; nicht selten mit Anwendung von Unterdrückung und Gewalt. Jesus will die Menschen auf den Weg der Liebe führen.

Er selbst ist dabei ein Vorbild. Nie handelte er eigennützig. Niemanden übervorteilte er. Menschen in Not, die ihn um Hilfe baten, ließ er nicht im Stich. Nicht ein einziges Mal rächte er sich an denen, die ihn verurteilten oder ihm nachstellten. Jesus lebte die Liebe konsequent. Für die Richtigkeit seiner konsequent gelebten Liebe lieferte Jesu Auferstehung einen nicht zu widerlegenden Beweis. Jeder Aufrichtige konnte und kann erkennen: Es gibt ein Reich außerhalb der Welt, ein Reich in der die Liebe alles Handeln bestimmt.

Ob wir dies anerkennen oder ablehnen, liegt bei uns. Ein Reich Gottes, in dem die Liebe herrscht, mag manchen Menschen zu phantastisch vorkommen, weil sie es nicht handgreiflich fassen können wie die Dinge in dieser Welt. Dass der Weg der Liebe der menschlichste ist, können wir allerdings schon hier auf Erden erkennen. Gehen wir diesen Weg und erleben wir durch unsere eigene Auferstehung zusätzlich eine Bestätigung.

Lukas berichtet wie keiner der anderen Evangelisten ausführlich über das Lästern und Spotten vieler, die bei der Kreuzigung Jesu anwesend sind. Zur Zeit der Kreuzigung wissen die Spötter noch nichts von der Auferstehung Jesu. Aber viele von ihnen bleiben auch nach der Auferstehung Jesu bei ihrem Spott, verlachen die Christen, die einen Gekreuzigten als ihren König verehren und sich mühen, wie Jesus den Weg der Liebe zu gehen trotz Anfeindung und Verfolgung.
Lukas möchte die Christen ermutigen, vom Weg der Liebe nicht abzuweichen. Nichts soll ihnen im Blick auf Jesus den Weg verstellen, an gelebter Liebe festzuhalten: kein Spott, kein Leid. Jesus wird zu keiner Zeit an ihren Nöten und Leiden unachtsam vorübergehen. Dies Wissen soll die Christen ermutigen und Kraft schenken. Und wenn sie versagt haben, soll ihnen der rechte Schächer als Vorbild dienen, indem sie sich von ihm sagen lassen: Jesus, der Christus, kam als Retter auf diese Erde. Er wird Verzeihung gewähren allen, die ihn um Vergebung bitten.
Mit dieser Zuversicht sollen wir in das neue Kirchenjahr eintreten, uns aufrichtig Mühe geben, nach der Liebe zu streben, bei Versagen trotz aller Mühe um Vergebung bitten und uns von Jesus sagen lassen: Verharre in der Liebe. Dann wirst du mit mir nach deinem Tode im Paradiese sein.

(Klemens Nodewald)

Lied: O Herz des Königs aller Welt (GL 369,1-2)

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du nimmst dich wie damals auch heute der Not der Menschen an.
Wir bitten dich:

Erbarme dich aller Leidenden und Verwundeten, der Verzagten und durch Ängste Bedrückten.
Christus, höre uns …

Stärke uns in unserem Bemühen und Ringen um die Liebe.
Christus, höre uns …

Führe zur Einsicht für ihr falsches Verhalten alle, die mit Spott, Macht oder List andere bedrängen.
Christus, höre uns …

Richte auf, die sich in der Liebe zu ihren Nächsten verausgabt haben und neuer Kraft bedürfen.
Christus, höre uns …

Schenke Erfolg allen, die in der Welt, in Wirtschaft und Gesellschaft, in Religionsgemeinschaften und unserer Kirche besondere Verantwortung tragen.
Christus, höre uns … 

Nimm alle Verstorbenen auf in die Gemeinschaft mit dir.
Christus, höre uns …

Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit, Beistand und Helfer der Menschen, wir bekennen, dass du unser Herr und König bist, und danken dir für deine Hilfe.
Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Stimmen wir ein in das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Herr, du hast deinen Sohn zu uns geschickt. Er hat mit uns das Leben und Sterben, doch auch die Liebe geteilt. Seine Auferstehung ist Zeichen der ewigen Liebe. Lass uns jeden Tag deinem Sohn nachfolgen und deine Liebe den Menschen verkünden. Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

Lied: Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren (GL 392,1-3)

 

­