logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

Hausgottesdienst –
33. Sonntag im Jahreskreis C,
13.11.2022

 

Lied: Meine Hoffnung und meine Freude (Gotteslob 365)

 

Einleitung

Unser Leben geht einmal zu Ende. Unsere Welt wird einmal untergehen. Wie? Darüber gibt es verschiedene Theorien. Doch für uns, die wir Jesus nachfolgen, ist das sichere Ende unseres Lebens wie auch das Ende der Welt mit Hoffnung verbunden. In Jesus hat Gott den Tod besiegt. Seine Worte leiten uns an, unsere Aufgaben anzunehmen, unsere Berufung zu leben, diese Welt mit Mut und Zuversicht zu gestalten. Öffnen wir uns ihm, öffnen wir uns dem Auferstandenen und grüßen wir ihn in unserer Mitte.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, der du den Tod überwunden hast,
Herr, erbarme dich 

Herr Jesus Christus, der du uns aufrichtest
Christus erbarme dich.

Herr Jesus Christus, der du uns ewiges Leben schenkst,
Herr, erbarme dich.

Gebet

Jesus, diese Welt, in der wir leben scheint aus den Fugen zu geraten. Kriege, Klimakatastrophe, Corona. Werden wir auf diesem Planeten noch gut leben können? Es gibt keinen Planeten B. Wir alle haben in dieser Welt nur dies eine Leben. Dennoch: Wir haben Hoffnung. Denn du bist die Auferstehung und das Leben. Uns ist diese Hoffnung geschenkt. Du willst diese Welt erneuern. Himmel und Erde vergehen, aber deine Worte bleiben bestehen. Das wollen wir immer tiefer glauben. Amen.

Evangelium (Lukas 21,5-19)

In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schön bearbeiteten Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies geschehen soll? Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist da. – Lauft ihnen nicht nach! Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen. Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch also zu Herzen, nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Gedanken zum Evangelium:

Ein protestantischer Missionar suchte in der Sprache der Einheimischen nach einer passenden Übersetzung für das Wort „Hoffnung!“ Eines Tages musste er sein neugeborenes Kind zu Grabe tragen. Doch er weinte nicht. Daraufhin wurde er von einem Jungen angesprochen. „Ich sehe dich gar nicht weinen.“ Auf diese Frage antwortete der Missionar: „Warum denn, unser Kind ist bei Gott.“ Der Junge dachte bei sich: „Ja, ich hörte es, ihr Christen schaut über den Horizont hinaus.“ „Über den Horizont hinausschauen. Jetzt wusste der Missionar, wie er das Wort „Hoffnung“ zu übersetzen hatte.

In dieser kleinen Geschichte wird etwas sehr Trauriges erzählt. Wie schlimm empfinden es Eltern, wenn sie ihr Kind verlieren. Im Moment erleben wir vieles, was Angst und Bange machen kann, was traurig stimmt. Die Katastrophen tragen viele Namen: Corona, Kriege in der Ukraine, Klimakatastrophe. Fügen wir auch noch unsere Sorgen hinzu. Viele haben Angst davor, den Wohlstand zu verlieren. Dann kennt jeder seinen persönlichen Schlamassel. Das sind unerfüllte Wünsche, zerbrochene berufliche Pläne, zerbrochene Beziehungen. In all dem suchen wir doch immer wieder nach dem, was bleibt, was nicht zerstört werden kann.

Jesus kennt diese Gedanken und auch Sorgen. Schon zurzeit von Jesus war das Leben vieler von Ängsten und Sorgen geprägt. Wenn wir das Evangelium hören, dann möchten wir Jesus in die Reihe der Schwarzmaler einreihen. Schwarzmaler sehen keine Perspektive. Sie sind gefangen in den schlechten Entwicklungen. Sie sind gar nicht in der Lage zu sehen, dass auf schlechte Zeiten wieder bessere Zeiten kommen können. Sie blicken nicht über den Horizont heraus. Darum sehen sie ihre schwarze Sicht als Realismus an.

Doch Jesus war ein großer Realist. Seine Botschaft war bestimmt davon, dass er über den Horizont herausblickte. Jesus hat die Sorgen und Nöte der Welt und der einzelnen Menschen gesehen. Doch er war kein Gefangener dieser Sorgen und Nöte. Denn er blickte über den Horizont hinaus, auf Gott. Jesus hat diesen Gott verkündigt. Gott hat diese Welt geschaffen. Gott wird einst diese Welt erneuern. Doch geschieht das schon in diesem Leben. Es geschieht dort, wo Menschen auf Gott vertrauen. In einem schönen Lied heißt es: „Immer auf Gott zu vertrauen, das ist der beste Weg!“ In der ersten Strophe lautet der Text: „Du weißt oft gar nicht viel von morgen, bist ganz ratlos und voll Sorgen, jeder Ausweg scheint verborgen, doch du weißt ja Gott hilft dir!“

Wir erleben alle Sorgen, die auch unsere Mitmenschen erleben. Doch das Evangelium macht Mut. Es gibt Hoffnung. Denn uns ist eine neue Perspektive geschenkt. Diese Perspektive ist Gott. Die ganzen Katastrophen, sowohl die im eigenen Lebensbereich wie auch jene, die die ganze Welt belasten haben für uns, die wir an Gott glauben, nicht das letzte Wort. Es wird allen, die an Gott glauben, welche die Worte ernst nehmen, die sich um eine rechte Lebensführung mühen, zugesagt: Gott wird diese Welt einst zu einem guten Ende führen. Weil Gott eingreift, weil Gottes Macht größer ist als die der Welt und der Menschen, darum dürfen wir hoffen, darum braucht uns die Angst nicht kleinzuhalten. Aus diesem Glauben und dieser Hoffnung heraus dürfen wir mutig unser Leben gestalten.
Das war auch schon die Erfahrung des Propheten Maleachi. „Die Überheblichen und die Frevler“ werden zu Spreu. Es sind diejenigen, welche glauben, das Leben und auch diese Welt ohne Gott gestalten zu können, die in dem Glauben leben, dass der Mensch das Maß aller Dinge ist. Es wird sich zeigen, wie hinfällig alles ist, worauf Menschen ihre Hoffnung setzen. Es wird sich zeigen, dass alles, was Menschen schaffen, von heute auf morgen hinfällig sein kann.

Lassen wir uns einladen, Gottes Namen zu fürchten, seine Gebote ernst zu nehmen, Gott den wichtigsten Platz im Leben zu geben, schauen wir über den Horizont unseres Lebens und unserer Sorgen und Ängste hinaus auf den lebendigen Gott. Unsere Hoffnung auf Gott macht uns Mut. 

(Jörg Thiemann)

Lied: Was Gott tut, das ist wohlgetan (Gotteslob 416, 1-2)

Fürbitten

Gott, wer auf dich baut, darf dem Tod zuversichtlich entgegensehen.
Wir bitten dich:

Lass alle, die nicht an die Auferstehung glauben können, durch echte Vorbilder zu dir finden.

Steh mit deiner Kraft denen bei, die wissen, dass sie bald sterben werden.

Segne das Wirken der Hospize, und aller, die Sterbende begleiten.

Mache alle bereit, deine Schöpfung zu bewahren und so mit ihr umzugehen, dass auch die kommenden Generationen in ihr leben können. 

Erfülle mit Demut alle Wissenschaftler, welche diese Welt erforschen, dass sie deinen Willen suchen.

Bekehre alle, die Krieg, Gewalt und Hass säen.

Nimm alle Verstorbenen auf, und lass sie tiefes Glück in deiner Nähe erfahren.

Dir vertrauen wir, dich loben und preisen wir. Amen. 

Einleitung zum Vaterunser

Christus spricht: Ich bin bei euch bis an die Grenzen der Erde.
Deshalb beten wir voll Vertrauen:
Vater unser ...

Segensgebet

Guter Gott, du sendest uns in die neue Woche, damit wir von der erlösenden Botschaft deines Sohnes künden. Hilf uns, dass wir auch in den Dunkelheiten des Lebens nicht verzweifeln und schenke uns die Kraft, jeden kleinen Tag zu bestehen. Lass durch uns sichtbar werden, dass die Dunkelheit der Welt nicht den Sieg davonträgt.

So segne uns Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Herr, du bist mein Leben (Gotteslob 456, 1-4)

 

 

­