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Hausgottesdienst –
31. Sonntag i. J / C,
30.10.2022

 

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (Gotteslob 140, 1-3)

Einleitung

Diesen Gottesdienst feiern wir als Gemeinschaft vieler Menschen. Wir kommen aus verschiedenen Situationen und Erfahrungen. Jesus hat aber auch einen Blick für jeden einzelnen von uns. Wie beim Zöllner Zachäus im Evangelium, möchte er in jedem Einzelnen wirken. Denn Gottes Liebe gilt allen. Die Lesung sagt uns: Gott sieht über die Sünden hinweg, damit sie sich bekehren. Jesus möchte Gast sein bei jedem Einzelnen von uns, zu uns sprechen und mit uns Mahl halten, das Heil schenken. Grüßen wir ihn im Kyrie und bitten wir um sein Erbarmen.

 Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, der du vielen Menschen begegnet bist, wir rufen zu dir:
Kyrie eleison. 

Herr Jesus Christus, der du das suchst, was verloren ist, wir rufen zu dir:
Christe, eleison.

Herr Jesus Christus, der du in uns das Heil Gottes wirkst, wir rufen zu dir:
Kyrie eleison.

Gebet

Gott, du liebst alles, was du geschaffen hast. Alles, was du geschaffen hast, ist gut. Doch nicht immer gehen wir deine Wege, die für uns gut sind. Du aber gibst uns Zeit und auch die Chance, immer wieder zu dir zu finden. Durch Jesus willst du Gutes in uns wirken,

er kommt zu uns, er spricht zu uns, er zeigt uns immer wieder deine unendliche Liebe.

Amen. 

Evangelium (Lukas 19,1-10)

In jener Zeit kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich. Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Gedanken zum Evangelium:

Das war ein Gnadentag für den Zöllner Zachäus, als sich Jesus bei ihm eingeladen hatte. Jesus selbst bekräftigt es: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren. Er verschenkt Gottes Barmherzigkeit an den Zöllner, der umkehren will und den er durch seine Anwesenheit dazu ermuntert.

Wann und warum Zachäus menschlich seelisch hart und so geldgierig wurde, wissen wir nicht. Bestimmt hat auch seine Kleinwüchsigkeit beigetragen. Er umgab sich mit Macht, um zu beweisen, dass er eine wichtige Person ist, die man nicht übersehen sollte. Sonst konnte er ausfällig werden.

Doch bei allem gutgehenden Zöllnergeschäft hatte sich plötzlich wie von selbst eine innere Stimme gemeldet, die ihm die Freude am harten Ausbeuten der Passanten an der Zollstätte nahm. Er konnte nicht mehr unbeschwert sein. Das zu ändern schien ihm unmöglich. Doch da hörte er, dass Jesus in die Stadt käme. Das ließ ihm keine Ruhe. Eine besondere Gnade erfasste ihn und er dachte, dass es die Gelegenheit für ihn werden könnte, etwas zu ändern. Eine innere Gewissheit machte sich in der Seele breit. Gottes Geist erfasste ihn. Jetzt musste es gelingen. Er klettert auf den Maulbeerbaum. Jesus tut nun alles. Er bleibt stehen, lässt die anderen wichtigen Leute, schaut hinauf, schaut ihn an. Redet ihn an, lädt sich ein, öffentlich, vor allen. Er ruft hinauf: „Zachäus, steig schnell herab, denn heute muss ich in deinem Haus bleiben. Da stieg er schnell herab und nahm Jesus freudig bei sich auf“.

Hier könnten wir von Jesus lernen, wie er mit Sünde, mit Versagen umgeht. Der Zöllner hört nicht Vorwürfe, moralische Appelle, sondern er erfährt Zuwendung und Ermunterung und wird aus seiner Isolation herausgeholt. Er kann sich vor Jesus annehmen: wer er wirklich ist, mit dem körperlichen Kleinsein, mit seinen verübten Gewalttätigkeiten. Die Maske fällt, er braucht niemand mehr beweisen, welche Macht er hat: statt nehmen und rauben will er nun geben, zurückgeben; auch vierfach, wenn es nötig ist. Die Menge, die das mitbekommt, wird wütend: „Bei einem Sünder ist er eingekehrt. Er muss selbst ein Sünder sein.“

Wir wissen, Zachäus kehrt um. Jesus deutet an, dass er eine grundlegende Erwählung mit in die Wiege gelegt bekommen hatte: Er ist ein Nachkomme Abrahams. Nun hatte Jesus diesen Abrahamsbund mit ihm erneuert. Zachäus wusste, dass er sich dieses Bundes würdig erweisen konnte. Jesus war ihm Garant und Helfer. Jesus bekräftigte: Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Oft stecken wir seelisch irgendwie fest. Es geht nichts vorwärts. Sind auf der Flucht vor uns selbst. Vergessen wir nicht, dass Jesus längst zu uns unterwegs ist und sich bei uns einlädt. Die Initiative geht von Gott aus, von Jesus, dem Sohn des Vaters. Er ist unser Heiland, der Retter und Erlöser Sprechen wir mit ihm. Er nimmt sich unser an, schenkt neues Vertrauen. Sagen wir ihm, dass wir ihm vollkommen vertrauen. Wir werden uns von seiner Liebe umhüllt fühlen, sein Heil erfahren und beginnen, selber seine Barmherzigkeit weiterzugeben.

(Bernhard Bossert)

Lied: Den Herren will ich loben (Gotteslob 395, 1-3)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du bist bei Zachäus eingekehrt, und hast seinem Hause Heil geschenkt. Wir bitten dich: 

Hilf deiner Kirche, die verachteten und unbeliebten Menschen anzunehmen. 

Lass alle, die ausgegrenzt werden, nicht verbittern.

Schenke denen, die ihr Leben ändern wollen, einen Neuanfang.

Bewahre alle, die fest im Glauben stehen und den Glauben leben, vor Hochmut.

Erfülle alle, die in der Erziehung und Ausbildung junger Menschen wirken, mit Freude. 

Nimm alle Verstorbenen auf in das ewige Heil.

Denn du liebst alles, was ist. Du bist ein Freund des Lebens. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Gelobt seist du, Herr weil du jetzt bei uns einkehrst.

Deshalb beten wir voll Vertrauen:

Vater unser ...

Segensgebet

Der gütige Gott, der alles liebt, was er geschaffen hat, schenke uns Lebenskraft und Freude. Jesus Christus, der gekommen ist, um zu suchen und zu retten, was verloren ist, lasse uns teilhaben an der Gemeinschaft des Volkes Gottes.

Der Heilige Geist, der allen Willen zum Guten und jedes Werk des Glaubens vollendet, begleite uns in unseren täglichen Mühen.

So segne uns Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Nun saget Dank (Gotteslob 385, 1-2)

 

 

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