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Hausgottesdienst -
28. Sonntag im Jahreskreis (C),
09.10.2022

 

Lied: Singt dem Herrn ein neues Lied (GL 409,1-2)

 Einleitung

Wünsche und Hoffnungen bewegen unser Leben. Wir dürfen sie Jesus sagen. 10 Aussätzige bitten im Evangelium Jesus um Heilung ihrer Krankheit mit den Worten: „Hab Erbarmen mit uns.“ Jesus schenkt uns Heil und Hoffnung. Er begegnet uns in seinem Wort. Grüßen wir ihn in unserer Mitte.

Kyrie-Ruf

Meister, hab Erbarmen mit uns – so rufen die zehn Aussätzigen.

So rufen auch wir, wo wir einsam, krank und ohne Hoffnung sind.
Herr, erbarme dich

So rufen auch wir, wo es uns nur um unsere oft oberflächlichen Wünsche geht.
Christus, erbarme dich

 So rufen auch wir, wo wir nicht immer wieder umkehren, um in dir Heil und Leben zu finden.
Herr, erbarme dich

 Gebet

Herr Jesus Christus, wir brauchen vieles für ein gutes Leben: ein gutes Wort, die Nähe eines Mitmenschen, Hoffnung, Gesundheit an Leib und mehr noch Gesundheit an der Seele. Bei dir können wir das bekommen. Schenke uns Heil und Heilung durch dein Wort, das wir hören. - Amen.

Evangelium (Lk 16,19-131)

Es geschah auf dem Weg nach Jerusalem: Jesus zog durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte,kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und es geschah: Während sie hingingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu auf das Angesicht und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samariter. Da sagte Jesus: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind die neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet. 

Gedanken zum Evangelium

Seit sechs Jahren darf ich als Seelsorger bei Menschen mit einer Behinderung wirken. Ich sage ganz bewusst "ich darf". Denn von diesen Schwestern und Brüdern habe ich eine Menge gelernt, vor allem eines: Sie lassen mich dankbar werden. Ich bin dankbar für meine vielen Möglichkeiten, die mir im Leben geschenkt wurden. Die Menschen mit einer Behinderung sind oft sehr lebensfroh, sehr zugänglich. Klar freut sich niemand über die Behinderung als solche. Diese Menschen erleben traurige Stunden, gerade weil sie behindert sind. Dennoch, es ist eine tiefe Dankbarkeit in vielen von ihnen für jede Hilfe, für jedes gute Wort. Grund zum Dank haben gesunde Menschen genauso. Es tut gut, sich immer wieder einmal zu überlegen, wofür ich danken sollte, meinen Mitmenschen und vor allem Gott gegenüber.
Vom Danken hören wir auch im Evangelium: Jesus heilt zehn Aussätzige. An Aussatz zu leiden war sehr schlimm. Menschen waren ausgeschlossen von der Gemeinschaft. Sie konnten nur noch eines: auf den Tod warten. Heilungen waren außergewöhnlich.

zehn Aussätzige hören von Jesus, kommen zu ihm und rufen ihn an: "Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!" Doch Jesus schenkt mehr als sein Mitgefühl. Er schenkt ihnen Gesundheit. Jesus gibt ihnen die Möglichkeit ins Leben zurückzukehren. Ich kann mir eines gut vorstellen: Sie wollen jetzt vieles nachholen, was sie nicht tun konnten als sie noch aussätzig waren. Daher sind die meisten schnell weg: Zurück ins Leben.

Doch da gibt es einen zehnten Aussätzigen, einen Ausländer aus Samarien. Er dankt Jesus: "Er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu auf das Angesicht und dankte ihm." Der Samariter spürt als einziger, dass seine Heilung mit Gott zu tun hat. "Gott hat an uns gehandelt. Gott ist zu loben." Durch seine Heilung findet dieser Mensch neu zu Gott. Er spürt, dass er die Heilung nur Gott zu verdanken hat. Wer sich vor Jesus, und damit vor Gott, niederwirft, zeigt: Ich erkenne ihn als Herrn an. Ich bin ein Mensch und über mir steht noch ein Schöpfer. Diese Heilung ist eine tiefe Erfahrung mit Gott.
Wir können auch einmal in unser Leben schauen. Jeder war schon einmal krank, mehr oder weniger schwer. Wir haben verschiedene Wege, auf diese Erfahrung zu reagieren. Entweder gehen wir, wenn es uns wieder besser geht, wie die neun Aussätzigen zur Tagesordnung über oder wir fangen an neu nachzudenken, Gesundheit mehr zu schätzen, bewusster zu leben. Vielleicht will mir Gott auch was sagen durch mein Leiden. Vielleicht will er mich nur dankbarer machen für alles, was mir geschenkt ist im Leben. Vielleicht will er mich dankbar machen für das Leben überhaupt. Das sind - ich bin mir dessen bewusst - viele Sätze, die mit „vielleicht“ anfangen. Auch der Samariter findet durch die Heilung zu Gott. Er wird körperlich gesund und innerlich heil. Dankbarkeit Gott gegenüber ist immer ein Zeichen von „Heilsein“.

 (Jörg Thiemann)

Lied: Nun danket alle Gott (GL 405,1-3) 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, der Glaube an dich hilft unserem Leben. Wir bitten dich:

Für alle, deren Leben durch eine unheilbare Krankheit eingeengt ist. Schenke ihnen Hoffnung und Zuversicht durch die Liebe ihrer Mitmenschen.

Für alle, deren Dienste für andere als selbstverständlich genommen werden und die selten Dank erfahren. Dass sie nicht mutlos werden, sondern den Sinn ihres Tuns erkennen.

Für alle, die von einer schweren Krankheit geheilt wurden. Dass sie dir danken und auf dich hoffen lernen.

Für alle, die leiden, die ausgegrenzt werden, weil sie an dich glauben. Dass sie immer wieder Mut zum Bekenntnis finden.

Für alle, die nicht an dich glauben können oder wollen. Dass sie nie aufhören, nach Wahrheit zu suchen.

Für alle, deren Wünsche und Hoffnungen immer wieder enttäuscht werden. Dass sie das Leben dennoch bejahen.

Für unsere Verstorbenen. Dass sie die Erfüllung aller Hoffnungen erfahren.

Einleitung zum Vaterunser

Jesus ist gekommen, um uns zu heilen. Dafür gab er uns dieses Gebet:

Vater unser im Himmel … 

Schlussgebet

Herr Jesus Christus, wie die zehn Aussätzigen als Geheilte fortgingen, so sind auch wir jetzt beschenkt worden von deinen Worten und von deiner Nähe. Du machst uns nicht nur körperlich gesund, damit wir zur Tagesordnung übergehen. Du machst uns ganz heil, weil wir aus deiner Liebe leben. Lass uns Zeugen für dich werden und heilend wirken auf unsere Mitmenschen. Amen. 

Lied: Solang es Menschen gibt auf Erden (GL 425,1-3)

 

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