logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

Hausgottesdienst –
21. Sonntag im Jahreskreis C,
21.08.2022

 

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (Gotteslob 140, 1-3)

Einleitung

In einigen Ländern ist noch Urlaubszeit und wir wünschen allen, die ihre freien Tage genießen, dass sie neue Kräfte sammeln. Gott selber macht nie Urlaub von uns. Er möchte vielmehr unseren Urlaub ergiebiger machen. Sein Ja zu uns setzt nicht aus, auch dann nicht, wenn wir uns schwach fühlen oder ihn vergessen.

Kyrie-Ruf

Zu unserem Heil ist Jesus in die Welt gekommen. Ihn wollen wir bitten:

 

Herr Jesus Christus, du hast dich vom Vater senden lassen, um uns Menschen den Weg des Heils zu eröffnen.
Herr, erbarme dich.

 Du hast uns aufgezeigt, welche Wege uns zu unserem Heil führen.
Christus, erbarme dich.

Du willst uns unsere Fehler und unsere Schuld verzeihen, damit uns der Weg zum Heil trotz allen Versagens offen steht.
Herr, erbarme dich.

 Es erbarme sich unser der Herr, den wir um seine Barmherzigkeit bitten. Er spreche uns frei von unserer Schuld und schenke uns neu seine Gnade. Amen.

Gebet

Allmächtiger, gütiger Gott, du bist der Reichtum der Armen und die Freude der Berufenen. Hilf uns, dass wir Christus nachfolgen und uns einsetzen für das Reich Gottes. Stärke uns in dieser Feier für unser christliches Leben im Alltag. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Evangelium (Lukas 13,22-30)

In jener Zeit zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: Herr, mach uns auf!, dann wird er euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird euch erwidern: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein, und da sind Erste, die werden Letzte sein.

Gedanken zum Evangelium:

Der 12-jährige Fritz darf mit seinem Vater zu einer Zirkusvorstellung. Turnkünstler und Hochseilakrobaten bieten eine Nummer nach der anderen. Doch nach einer knappen Stunde wird dem Kleinen langweilig. Halblaut wendet er sich seinem Vater zu mit der Bitte: Papa, gehen wir wieder. Da fällt ja doch keiner runter! Das bloße Zuschauen kann es eben niemals mit der Spannung und dem Spaß aufnehmen, den man hat, wenn man selber mitten im Geschehen ist.

Welche Ehre ist es für Sportler, an Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen! Selbst, wenn sich jemand keine Medaille ausrechnen kann, ist es ein unvergessliches Erlebnis, das Können der Weltbesten hautnah mitzubekommen und von ihnen zu lernen. Ein Zitat aus einer Sportschau ist in mir hängen geblieben: Lieber werde ich beim Wettkampf patschnass und bekomme Sonnenbrand, als dass ich vom gepflegten Deck eines Bootes beim Segeln zusehe und dabei ein Bierchen trinke. Und ich bin sicher nicht der Einzige, dem es so ergeht. Dabeisein und Mitmachen steigern das Leben.

Aus diesem Grund will Jesus mehr bringen als nur eine interessante Zirkusnummer zum Zuschauen. In uns selber soll sich mehr Leben vollziehen. In uns selber sollen sich die Qualitäten steigern, damit wir zur höheren Lebensqualität mehr beitragen können.

Das Reich Gottes und die künftige Vollendung im Himmel setzen im Hier und Jetzt schon an, vielleicht unauffällig und ohne Sensation, aber das Glück bei Gott ist nicht losgelöst von unseren jetzigen Lebenserfahrungen. Wir erahnen etwas von dieser künftigen Lebensqualität, wo wir etwas sehr konzentriert und intensiv erfahren. Z.B. wenn ich ganz bei mir selber bin, eine beglückende Begegnung, einen großer Erfolg oder eine nicht für möglich gehaltene Versöhnung erfahre; Momente großen Beschenktseins.

In Bruchstücken wird bereits hier und jetzt erfahrbar, was Reich Gottes, was ewiges Leben ist. Himmel ist nicht etwas völlig Neues nach diesem irdischen Leben. Himmel kann schon in diesen Jahrzehnten „aufblitzen“. Das Reich Gottes ist nicht Ersatz für das gegenwärtige Leben, sondern dessen Vollendung und Krönung. Mit all unseren Fähigkeiten werden wir hineinreifen in das Bild und Gleichnis, das der Schöpfergott mit uns vorhat. Das geht nicht ohne unser Mittun. Gott will uns mit seiner unendlichen Liebeskunst durchdringen und die Qualität unseres Daseins ins Göttliche steigern.

All das bleibt nur graue Theorie, wenn wir uns nicht darauf einlassen. Bereits bei verliebten Menschen wird klar, dass ihre beglückenden Erfahrungen nur wachsen, wenn beide Seiten ihren guten Willen und ihre Lebenskunst einbringen. Vorbehalte und Misstrauen bremsen die gegenseitige Bereicherung. Geheimnisse voreinander und allein schon Mangel an Zeit erschweren die Beziehung.

Von daher begreifen wir, warum jene von Christus wenig mitbekommen, die lediglich vorweisen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken, und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Eine solche äußerliche Nähe ist noch lange keine Garantie für eine gelungene beglückende Beziehung. Das Leben mit Christus ist unendlich mehr.
Bei einer Gemeindemission fragte ein ca. 50-jähriger Mann: Herr Pater, was ist das Mindeste, das ich tun muss, um nicht in die Hölle zu kommen? - Für mich spricht aus diesen Worten eine jahrelange Angst vor dem strafenden Gott. Man hält einen gut überlegten Sicherheitsabstand, um seine eigenen Belange nicht zu verunsichern. Für das Leben über den Tod hinaus soll wenigstens noch ein Türspalt offen bleiben.

Ich verstehe das heutige Evangelium so, dass unter Bedingungen eines "Waffenstillstandes" oder "kalten Krieges" Hilfreiches so gut wie nicht in Gang kommen kann und schon gar nicht Freude aufkommt.

Theresia von Avila findet für das ewige Leben bei Gott folgende Worte: Dieses Miteinander ist mehr als eine Verlobung, wo noch eine Trennung vorkommen kann. Wer ganz zu Gott gefunden hat, ist wie Wasser in einem Fluss, wo man nicht mehr unterscheiden kann, welches Wasser auf dem Fluss strömt und welches bei Regen dazukommt.

Bei Maria können wir leicht erkennen, wie sie die Distanz Gott gegenüber abgebaut hat: Sie hört nicht nur Gottes Wort. Sie weicht dem Willen Gottes nicht aus. Sie stellt sich dem Wort Gottes, hat Fragen, ringt damit, ordnet ihre Bedenken unter und antwortet: Mir geschehe nach deinem Wort. Maria lässt ihr Leben von Gott verändern, ohne zu wissen, wie sich das Ganze lösen wird.

Für mich ist das heutige Evangelium von der engen Tür ein Hinweis: Das Reich Gottes übersteigt unsere Vorstellungen und Sehnsüchte unendlich weit. Wir verbauen uns selber die größten Chancen, wenn wir es als Nebensache abtun und keine Entwicklungsschritte mit Christus vorhaben. Wir erfahren Liebe und Glück nur, wenn wir bereit sind und mitmachen.

(Ludwig Götz)

Lied: Meine Hoffnung und meine Freude (Gotteslob 365)

Fürbitten

Gott will das Heil für uns Menschen - für alle Menschen. Ihn bitten wir:

In besonderer Weise wollen wir Gott alle Menschen anempfehlen, die bitteres Leid, Armut, Krankheit, ein unerwartetes Schicksal getroffen hat.

Gott, du Freund der Menschen …

Segen erbitten wir für alle, denen besondere Verantwortung aufgetragen ist in Kirche, Staat und Gesellschaft.

Gott, du Freund der Menschen … 

Um Vertiefung unseres Glaubens und unserer Liebe zu ihm.
Gott, du Freund der Menschen …

Um offene Augen für die Aufgaben, die Gott uns übertragen möchte und anvertrauen will.

Gott, du Freund der Menschen …

Um Freude am Gutes Tun und um Kraft und Ausdauer, wo es uns Mühe abverlangt.

Gott, du Freund der Menschen …

Enden möge das Leben aller Verstorbenen in der Gemeinschaft des Himmels.

Gott, du Freund der Menschen …

Guter Gott, wir danken dir für dein Wirken und alle Liebe zu uns. Dir sei Ehre, Dank und Lobpreis in Ewigkeit. Amen. 

Einleitung zum Vaterunser

Du hast Jesus von Nazareth zu uns gesandt, um allen Menschen das Tor zu deinem Reich zu öffnen. Deshalb beten wir: Vater unser ... 

Segensgebet

Gott, öffne mir die Augen, mach weit meinen Blick und mein Interesse, damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne.

Gott, öffne mir die Ohren, mach mich hellhörig und aufmerksam, damit ich hören kann, was ich noch nicht verstehe.

Gott, gib mir ein vertrauendes Herz, das sich deinem Wort und deiner Treue überlässt und zu tun wagt, was es noch nicht getan hat.

Gott, gib mir Mut und Zuversicht, dass ich mich von dir rufen und verändern lasse, damit ich den Weg finde.

Und so segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied:Mir nach“, spricht Christus, unser Held (Gotteslob 461, 1-4)

 

­