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KW15 3. Sonntag der Osterzeit Lesejahr B3. Sonntag in der Osterzeit – Lesejahr B

Bibeltext:     Lk 24, 35-48

 35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Die Erscheinung Jesu in Jerusalem

36 Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 37 Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. 38 Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? 39 Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. 40 Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. 41 Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? 42 Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; 43 er nahm es und aß es vor ihren Augen. 44 Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht. 45 Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. 46 Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen 47 und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, 48 seid ihr Zeugen dafür.

Für Erwachsene:

Der heutige Text, auch wenn er am dritten Sonntag der Osterzeit gelesen wird, spielt im Lukasevangelium immer noch am Ostertag. Die Geschehnisse am leeren Grab, die Flucht zweier verängstigter Jünger aus Jerusalem nach Emmaus und die Rückkehr der beiden, wie sie heute gelesen wird, geschehen an einem einzigen Tag. Lesen Sie nur ein paar Zeilen weiter, und Jesus führt die Jünger sogleich zur Himmelfahrt nach Betanien. Immer noch Ostern.

Der Evangelist Lukas will aber keine Histörchen erzählen. Dazu widersprechen sich die Zeitangaben zu deutlich. Das alles passt vom Ablauf her gar nicht in einen Tag. Offensichtlich ist die Botschaft des Evangelisten eine ganz andere. Er beschreibt, wie eine christliche Gemeinde funktioniert:

Erstens: Christen suchen das immer nur leere Grab. Denn Christus, das Mensch gewordene Wort Gottes, die Selbstmitteilung Gottes, ruht nicht in Gräbern, sondern ist im Wort des Evangeliums und im Sakrament quicklebendig.

Zweitens: Wer das begriffen hat, sieht Christus in jeder Eucharistiefeier. Aber der Glaube kommt vom Hören, darum braucht es immer wieder den Prediger, der dabei hilft, Gottes Wort von bloß frommen Worten zu unterscheiden.

Drittens: Wer das Wort gehört und verstanden hat, wessen Herz dabei brennt und wessen Leib durch das Mahl gestärkt ist, der kann gar nicht anders, als voller Freude seinen Mitmenschen das Ostergeheimnis aufzudecken: Die unüberbietbare Geborgenheit des Menschen mit Leib und Seele in Gottes grenzenloser Liebe, die sogar vor dem Tod nicht halt macht. Und das will mit Danksagung gefeiert werden. Auf Griechisch: Eucharistie

Denken Sie jetzt an ein Schneeballsystem? Dann haben Sie nicht unrecht. Wir nennen es Gemeinde.

(Diakon Dr. Andreas Bell)

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Für Kinder:

„Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.“ Mit diesen Worten lädt Jesus seine erschrockenen Jünger ein, sich davon zu überzeugen, dass er wieder richtig lebendig nach seinem Tod am Kreuz ist.

Die Jünger berichten sich zunächst gegenseitig von den Erfahrungen, die sie mit dem auferstandenen Jesus gemacht haben, z.B. auf dem Weg nach Emmaus. Hier erleben sie nun alle zusammen, dass sich die Worte der Schriften erfüllt haben: Jesus ist der Messias, den Gott auferweckt hat.

Mit seinem Bericht wendet sich der Evangelist Lukas an alle Zweifler der Auferstehung: die Freunde Jesu und aller Menschen, die sein Evangelium lesen. Der Tod Jesu ist ein historisch nachweisbares Geschehen in Raum und Zeit. Die Auferstehung übersteigt Raum und Zeit und  ist deshalb mit unseren weltlichen Möglichkeiten nicht zu beweisen. Das Grenzen übersteigende Geschehen übersteigt menschliche Vorstellungskraft. Es ist ein Glaubenszeugnis.

Lukas beendet seinen Bericht aus diesem Grunde auch mit den Worten: „Ihr seid Zeugen dafür.“ Und dieses Augen-Zeugnis der Jünger haben wir als Glaubens-Zeugnis in den Schriften des Neuen Testamentes. Der auferstandene Jesus gibt seinen Freunden den Auftrag die Botschaft der Auferstehung an alle Völker zu verkünden. Bis zu uns heute ist dies geschehen und wir sind aufgerufen, dies Zeugnis weiter zu geben: Credo = Ich glaube!

(Martin Bartsch)

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