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Wort zum Sonntag
19.01.2025

  

Über bunte Schuhe

 

Vor einiger Zeit war ich Schuhe kaufen. Schwarz oder dunkelblau, für die Arbeit. Aber auch nach längerer Suche fand ich nichts, was mir so richtig gefallen hat. Außer... dieses Paar Schuhe am Ende des Gangs. Das passte aber so gar nicht zu meinen Ideen: Beige mit verschiedenfarbigen Knöpfen an der Schnürleiste. Ich tigerte noch ein bisschen durch die Gänge, probierte hier etwas an, verwarf dort etwas und landete doch immer wieder bei den „bunten“ Schuhen. Und, was soll ich sagen: Bis heute sind sie meine Lieblingsschuhe. Ich trage sie natürlich auch auf Arbeit.

Der Januar ist irgendwie eine graue Zeit. Das warme, gelbe Licht der Adventskerzen verblasst schon wieder in unseren Erinnerungen. Die rot glänzenden Christbaumkugeln sind meist wieder sicher verstaut. Die Laubbäume lassen noch kein bisschen grün erahnen. Blumen und bunte Früchte gibt es nur aus wärmeren Gegenden importiert. An manchen Tagen lichtet sich der Nebel kaum und alles ist in graues Dämmerlicht getaucht. Die Straße ist weißlich vom Streusalz.

Über diese weiß verfärbten Straßen und Gehwege gehe ich mit meinen bunten Schuhen. Ein bisschen Farbe reinbringen in diesen so farblosen Monat. Und, was soll ich sagen, schon das Anziehen der Schuhe hebt meine Stimmung. Diese Welt, die gerade so grau und farblos erscheint, ist es ja eigentlich nicht. Ich glaube daran, dass Gott sie als einen wunderbar bunten Ort geschaffen hat.

Bunt im wörtlichen Sinne, wie wir in einigen Wochen oder Monaten wieder entdecken werden. An jeder Ecke wird frisches Grün hervorspitzen und kleine Blümchen auf den Wiesen auftauchen.

Und bunt im übertragenen Sinne. Wir Menschen sind so unendlich vielfältig und tragen in unserem Inneren so viele Farben und Farbschattierungen mit uns durchs Leben. Vielleicht dunkle Farben für schwere Momente, helle Farben für all das Schöne, das uns geschenkt wird. Und all diese unterschiedlichen Farben ergeben eine grandios bunte Gemeinschaft aus Menschen. Manche Farben ähneln sich, manche setzen starke Kontraste. Manchmal beißt sich eine Farbe mit einer anderen, manchmal harmoniert alles wunderschön.

Es ist für mich auch diese bunte Vielfalt der Menschheitsfamilie, die unsere Welt so schön macht. Grau in grau, das wird auf Dauer wohl etwas langweilig. Also: Machen Sie die Augen auf für die Buntheit der Welt. Schauen Sie sich die Welt und ihre Menschen wie ein großes, buntes Kunstwerk an. Auch oder gerade im Januar.

 Und wenn es Ihnen dabei hilft: Besorgen Sie sich bunte Schuhe!

 Lea Brenner,
Pastoralassistentin im Pastoralen Raum Burkardroth

Aktuelles

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Glosse

"In diesem großen Haus"

Nachdem in der letzten Zeit kein Messgewand mehr gebrannt hat, ich in keinem Bus für einen Kurzschluss gesorgt habe und auch sonst nichts besonders Spektakuläres passiert ist, schien mir für diese Ausgabe fast der Stoff für eine Glosse auszugehen.

Doch neulich hörte ich in meiner Wohnung unten auf der Straße zufällig ein Gespräch zwischen einem Großvater und seiner Enkelin. „Hier wohnt der Pfarrer von Bad Kissingen.“ sagte der Mann und das Kind antwortete darauf: „In diesem großen Haus? GANZ ALLEINE?“

Da ich mich gerade umzog, konnte ich leider nicht direkt darauf antworten:
„Großes Haus, ja. Aber ich wohne hier nicht alleine.“ Über mir wohnen ja die Pfarrvikare Matthias Karwath und Karl Feser, unten ist das Pfarrbüro mit den Büros der Kolleginnen und Kollegen, der Besprechungsraum und manchmal sehr viel los. Ich bin ja oft unterwegs und manchmal denke ich mir, ich bräuchte kein Haus, ein Wohnmobil wäre besser (wenn ich mich darin wohlfühlen würde).

Mich hat aber berührt, dass sich dieses Kind
„um den Pfarrer von Bad Kissingen“ Gedanken machte,
dass er sich nicht in einem so großen Haus verloren fühlt.

PB 2025 05 Pfr. Greier Gosse Fronleichnam Apropos sich Gedanken um den Pfarrer machen.

Wenn es manchmal nur bei den Gedanken bleiben würde.
Bei der Fronleichnamsprozession kam (nicht nur ich) sehr ins Schwitzen. Wobei ich oft sage: "Wenn ich mal nicht mehr schwitze, dann müsst ihr euch echt Gedanken machen".

Einer der Kerzenträger meinte es gut und wischte mich immer wieder mit einem Taschentuch ab. Das war natürlich lieb gemeint, machte mich aber eher wahnsinnig. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind. Ich unterband das, in dem ich ihm sagte: "Noch einmal und ich sage ab sofort immer `Veronika´ zu ihm!“
Beim ersten Stationsaltar angekommen, gab ich mit meiner Hand ein Zeichen, dass ich das Mikrofon haben wollte und stattdessen wurde mir eine Wasserflasche gebracht und ich zum Trinken aufgefordert.
Es dauerte etwas bis klar wurde, was ich wirklich brauchte: einfach nur das Mikrofon.

Im Nachhinein trotzdem ein herzliches Dankeschön für die Fürsorge.

Und neulich entdeckte ich einen ganz besonderen Untermieter an dem anderen großen Haus.
Am Seitenportal der Herz Jesu Kirche haben Vögel ein Nest gebaut, das vom Engel gehalten und getragen wird.
Wie heißt es im Psalm 84: „Auch der Sperling findet ein Haus und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und mein König!“

PB 2025 05 Vogelnest Glosse

Die Mutter brütet und bald ist da das Leben in dem kleinen Nest.
In meiner Wohnung hätten sie mehr Platz.
Die Vögel wären mir lieber als die Flugameisen, Ameisen, Spinnen, Falter,
die sich anscheinend auch bei mir wohlfühlen

Gerd Greiier,
Pfarrer

Impuls

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