logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

WNils Hönerlgeort zum Sonntag,
16.03.2025

 

Mit Posaunen und Trompeten

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist erstaunlich einfach mit der Posaune oder einem anderen Blasinstrument einen Ton zu erzeugen. Die Lippen zusammenpressen, den Mund direkt ans Mundstück und dann feste pusten. Viel mehr ist nicht nötig, um einen lauten Ton hervorzubringen. Ob der Ton dann allerdings schön klingt, ist eine ganz andere Frage.

In der Bibel ist diese Frage, wenn es um Posaunen und Trompeten geht sowieso oft zweitrangig. Das liegt an den Anlässen, bei denen zu diesen Instrumenten gegriffen wird. Die Trompeten und Posaunen werden eingesetzt, um das israelitische Volk zusammenzurufen, das Heer zu mobilisieren oder die Menschen zu warnen. Sie kündigen Gott an und die Menschen erschrecken, mit welcher Macht er erscheint. Prominent sind auch die sieben Posaunen, die gleich zweimal eine wesentliche Rolle spielen in der biblischen Überlieferung. So sorgen im Buch Josua sieben Priester durch tagelanges penetrantes Tonerzeugen mit diesen Instrumenten für den Einsturz der Mauern von Jericho, so dass die Stadt erobert werden kann. Die sieben Posaunen im Buch der Offenbarung werden dagegen von sieben Engeln gespielt, die damit, vorsichtig gesagt, die Welt ins Chaos, in Disharmonie stürzen und ihr Ende einläuten. Keine besonders schöne Vorstellung und keine besonders schöne Verwendung von ursprünglich so herrlichen Instrumenten. Es ist hier wiederum sehr schwer vorstellbar, dass bei diesen Beispielen die Schönheit der Töne, die Harmonie und der Wohlklang im Mittelpunkt stehen. Laut wird es gewesen sein, aber schön?

Glücklicherweise gibt es auch Anlässe, in denen die Blasinstrumente nicht zur reinen Ton- und Lärmerzeugung genutzt werden, sondern für ihre eigentliche Bestimmung: das Musizieren. Immer dann, wenn es etwas zu feiern gibt oder wenn Gott gepriesen und gelobt wird, spielen die Posaunen und Trompeten groß auf. Bei der Einweihung des Tempels beispielsweise konnte der weise König Salomo gleich 120 Trompeter und Trompeterinnen aufbringen, die diesen Anlass gebührend begleiten. Und in einigen Psalmen sind Posaunen und Trompeten das Mittel der Wahl, um Gott zu loben und ihn zu preisen. Wenn Menschen Gott auf besondere Weise loben wollen, dann nutzen sie dafür ihre Instrumente. Und nicht nur das, im Akt des Musizierens steckt das Loben genauso wie in der Musik selbst. Nicht nur durch die Musik loben wir Gott, die Musik selbst lobt Gott auch. Welch schöne Art und Weise das Lob Gottes in die Welt hinauszuposaunen.

In der Kirchengemeinde Bad Brückenau feiert der Posaunenchor in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen. Seit der Gründung 1925 sind Musikerinnen und Musiker in Bad Brückenau Teil dieser langen und fröhlichen Tradition, die wir aus der Bibel kennen: Gott loben und ihn preisen mit Trompeten und Posaunen und allen Instrumenten, die sonst noch dazugehören. Wir feiern am 23. März in einem großen, musikalischen Festgottesdienst, dass der Posaunenchor Bad Brückenau seit 100 Jahren aus dieser Tradition nicht wegzudenken ist. Er begleitet das Gemeindeleben schwung- und stimmungsvoll und lobt dabei Gott in den höchsten und tiefsten Tönen. Mit Wohlklang, Harmonien und fast ausschließlich schönen Tönen lässt er das Lob zum Himmel steigen. Musik, die selbst auch Lob Gottes ist.

Niels Hönerlage,

Aktuelles

Gedenken und Gebet Papsttod 21. April 2025 Kiliansdom

„Möge er als Pilger der Hoffnung heimkehren zum himmlischen Vater“ Bischof Dr. Franz Jung betet im Kiliansdom für verstorbenen Papst – Kondolenzbuch zum Tod von Franziskus im Dom ausgelegt – ...

Stellenausschreibung Verwaltungsleitung im Pastoralen Raum

  Die Diözese Würzburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den Pastoralen Raum Bad Kissingen eine/n Verwaltungsleiter (m/w/d) (39 Wochenstunden)   ...

UKAM-Studie

  Liebe Schwestern und Brüder in unseren Gemeinden, mit der Veröffentlichung des Gutachtens der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg (UKAM) am 8. ...

Glosse

Am Puls des Lebens

von Pfarrer Gerd Greier

 

„Humor ist wenn man trotzdem lacht!“

so sprach bereits der deutsche Lyriker Otto Julius Bierbaum gegen Ende des 19.Jahrhunderts.

Es kann einem manchmal schon das Lachen vergehen im Leben.
Gott selber ist beim Leiden und seines Sohnes das Lachen vergangen, war er ja mittendrinnen dabei; manche Menschen kennen leider keine Grenzen.
Gerade Ostern lädt uns neu ein, das Lachen nicht zu verlieren:

Im Psalm 2 heißt es im Vers 4: „Doch er, der im Himmel thront, lacht!“ Worüber? Über die Pläne der Mächtigen, die keine Werte mehr kennen und nur an sich und ihre eigenen Interessen denken. Sie haben Gott vergessen und werden sich dabei kräftig verrechnen. Wie hoffnungsvoll im Blick gerade in die Welt hinein, auch wenn Gott einen langen Atem hat und es leider Gottes noch viel unnötiges Leid und Blutvergießen gibt.

Paulus lacht in seinem ersten Brief an die Korinther den Tod aus:
Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Kor 15,55ff). Deswegen wird die Trauer um einen lieben Menschen nicht einfach weggewischt, wir werden aber bestärkt in der Hoffnung, dass der Tod seinen wirklich endgültigen tödlichen Stachel verloren hat.

Und ein schöner alter Brauch ist der sog. „Risus paschalis“, das Osterlachen. In der Feier der Osternacht die Gläubigen zum Lachen bringen, das hat dann zum Teil Ausmaßen eingenommen, dass es sogar einmal verboten wurde.
Auch beim Humor gehört der gute Geschmack dazu und die Grenzen kennen.
Und wenn es wenigstens ein Lächeln ist, was auf den Gesichtern gezaubert wird, dann wird etwas von der tiefen österlichen Freude spürbar. Denn Gott will unser Klagen in Tanzen verwandeln, wie es hoffnungsvoll im Psalm 30, 12 heißt.

Papst Franziskus hat mal gesagt, dass ihn manche Christen eher an „in Essig eingelegte Peperonis“ erinnern; ja, da bleibt nur zu wünschen, dass man Tabletten gegen Sodbrennen dabei hat.

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ ruft uns Jesus jeden Tag neu zu, glaubt an die frohe Botschaft.

Wenn Jesus uns einlädt, wie Kinder zu werden, dann hat das auch viel mit der Leichtigkeit und Freude des Lebens zu tun.

Bei Anblick eines kleinen Babys wird schnell mal gelächelt.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal.

Und viele meiner persönlichen Glücksmomente erlebe ich mit Kindern, wie z. Bsp. als ich in Klieglkindergarten zum Feiern eingeladen war. Ein Junge, der genau meinen Namen wusste, dass ich Pfarrer bin und mein 25 jähriges Priesterjubiläum feier, und als ich stauend ihn lobte, er „brettcool“ beim Rausgehen zu mir sagte: „Wir sehen uns!“
Und ein Mädchen hat anschließend zu ihrer Erzieherin gesagt: „Der (also ich) muss aber ein großes Auto haben?!“ Und auf die Frage: „Warum“? „Na, der ist doch Fahrer!“

Glosse 2025 03 Bild Lachen

Verlieren wir Glauben, Hoffnung, Liebe und das Lachen nicht!

 

 

Gerd Greier, Pfarrer

Impuls

­

EK 2025 Ankündigung 04 27 Au Eu