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Wort zum SonntagPastoralreferentin Elke Wallrapp 2023
01.12.2024

 

ADVENTSZEIT

 

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich freue mich in diesem Jahr ganz besonders auf die Adventszeit. Unser Adventskranz steht mit seinen vier dunkelroten Kerzen auf der Kommode, ein großer weißer Stern aus Papier beginnt zu leuchten, wenn es draußen und so auch im Wohnzimmer dunkler wird. Die Schokoladen-Adventskalender für die Kinder sind besorgt, die Weihnachtsplaylist ist erstellt. Wie gemütlich und heimelig. Ich habe mir schon einen Plan gemacht, welche der vielen stimmungsvollen Adventsmärkte ich besuchen will, welche Plätzchenauswahl wir backen könnten, welche Musikgruppen und Chöre wann ihre adventlichen Konzerte abhalten. Die verschiedenen Weihnachtsfeiern mit Kollegen und Freunden darf ich auch nicht vergessen. Dann mag ich natürlich noch Geschenke besorgen, zu einem Adventskaffee einladen und Weihnachtskarten an Freunde und Bekannte schreiben.

In den vergangenen Jahren hatte ich mich in der Adventszeit manchmal wie eine Getriebene gefühlt und war oft gestresst und genervt. In diesem Jahr fühlt es sich irgendwie anders an. Es beschleicht mich eine Ahnung, dass meine gesteigerte Vorfreude und meine vielseitigen Pläne ein bisschen was von einer Flucht haben. Wie ein Ablenkungsmanöver. Als ob ich fliehen wollte aus der „echten“ Welt, die so unsicher, unruhig und beängstigend geworden ist mit ihren Problemen, Auseinandersetzungen und Herausforderungen. Als wollte ich mich unbewusst ablenken durch das sorgenfreie, behagliche und heitere vorweihnachtliche Getümmel. Eine Art Weltflucht? Glühwein, Waffeln, gebrannte Mandeln und die dazu gehörenden herrlichen Gerüche auf dem Weihnachtsmarkt, festliche, wohlklingende Musik als Genuss für die Ohren, Lichter und Laternen, die die Dunkelheit ausleuchten, so viel Schönes für die Sinne, für ein wohliges Gefühl. Welch schöne Welt!?!

Am ersten Adventswochenende hören wir im Lukasevangelium Worte von Jesus: Richtet euch nicht ein in dieser Welt, lasst euch durch nichts ablenken. Schaut und duckt euch nicht weg. Ja, es passieren furchtbare und schreckliche Dinge, die das Ende der Welt ankündigen. Doch ihr müsst euch nicht klein machen und Angst haben, vielmehr: richtet euch auf, erhebt euren Blick: Gottes neue Welt wird kommen. Darauf könnt ihr euch verlassen, wenn ihr wachsam seid und betet.
Diese Worte rütteln mich auf. Sie passen in meine beschriebene diffuse vorweihnachtliche Stimmung, sie passen ins Heute. Die Welt verändert sich, sie wird nicht gleich untergehen, aber bestehende Sicherheiten und Ordnungen wandeln sich. Viele Menschen machen sich Sorgen, schauen beunruhigt in die Zukunft. Diese Welt könnte ja so anders aussehen: friedlicher, menschlicher, gerechter, liebevoller. Aber ändern wird sie sich nicht, wenn ich die Baustellen ausblende und mich wegducke und flüchte. Diese Welt verwandelt sich zu einem guten Ort, wenn ich wach und aufrichtig wahrnehme, was gebraucht wird. An Mitmenschlichkeit, an Gerechtigkeit, an Liebe. Und mich dafür einsetze. Ich darf darauf vertrauen, dass Gott mich dabei stärkt, mich begleitet. Richtet euch auf, erhebt euren Blick: Gottes neue Welt ist nahe. Was für eine Ermutigung!
Inspiriert von diesen biblischen Worten will ich versuchen, mich bei all meinen Plänen und Vorhaben von einer wachen, mutigen und weltoffenen Haltung durch diese Adventszeit leiten zu lassen.

 

Elke Wallrapp,
Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Hammelburg

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Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

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