logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

Hausgottesdienst
2. Fastensonntag (C),
16.03.2025

Lied: Morgenstern der finstern Nacht (GL 472)

Einleitung

Am Zweiten Fastensonntag nimmt uns Jesus mit auf den Berg der Verklärung. Dort zeigt er sich uns in göttlichem Glanz. Eine Stimme aus dem Himmel bezeugt ihn als auserwählten Sohn Gottes und fordert uns auf, auf ihn zu hören. Der Blick auf den Heilsplan Gottes gibt Jesus die Kraft, seinen Weg hinauf nach Jerusalem weiterzugehen. Uns hilft der Blick auf Gott und das Hören auf seine Stimme, Klarheit für den Weg, den Gott uns zugedacht hat, zu finden. Am Beginn dieser Feier treten wir vor den Herrn hin und rufen:

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du bist aus der Herrlichkeit des Vaters zu uns Menschen gekommen und hast wie wir als Mensch gelebt. Herr, erbarme dich.

Auf dem Berg der Verklärung hast du dich in deinem göttlichen Glanz gezeigt.
Christus, erbarme dich.

Im Tod am Kreuz hast du die tiefste Not der Menschen geteilt und in der Auferstehung dich als der auserwählte Sohn des Höchsten erwiesen. Herr, erbarme dich.

Gebet

Barmherziger Gott, immer wieder überrascht du uns Menschen mit deiner Gegenwart. Schenke uns das Vertrauen, dass deine Nähe stärkt und heilt und der Welt den Frieden schenkt. Lass uns so das Leben bestehen. So bitten wir dich, den Gott unseres Lebens, der mit dem Sohn im Heiligen Geist lebt und liebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium (Lk 9, 28b-36)

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah, als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten. Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.

Gedanken zum Evangelium

„Schnarchnase“ – so bezeichnen wir umgangssprachlich jemanden, der nicht so schnell begreift, der immer ein wenig länger braucht. Mit einer gewissen Despektierlichkeit könnten wir sagen: Auch Petrus, Jakobus und Johannes sind „Schnarchnasen“. Ob beim Gebet Jesu im Garten Getsemani oder heute bei der Verklärung sind es die drei – eigentlich herausgehobenen – Jünger, die das Wesentliche verschlafen statt mit offenen Augen und einem klaren Verstand bei Jesus an den wichtigen Stationen seines Lebens zu sein.
„Klarheit“ – ein wichtiger Begriff in unserem Leben. Nach einem Streit und einer Meinungsverschiedenheit führen wir ein „klärendes Gespräch“. Wenn ich längere Zeit über eine Sache nachgedacht habe, kann ich vielleicht sagen: „Jetzt sehe ich klarer!“ Nach Exerzitien oder Besinnungstagen komme ich vielleicht zu der Erkenntnis: „Jetzt ist mir einiges klar geworden!“ – „Jetzt blick ich wieder durch!“. Unsere Sprache arbeitet oft mit Begriffen wie „klar“, „Klärung“ oder „Klarheit“.
Doch mit dem Begriff „Verklärung“ tun wir uns mitunter schwer. Verklärung ist in unserer Sprache ein schillernder, ein mehrdeutiger Begriff: Wo jemand etwas verklärt, da überhöht er es, redet etwas schön, macht es besser als es eigentlich ist.
In der Sprache der Bibel dagegen meint „verklärt“, dass etwas über diese Welt, über alles Irdische hinausreicht. Im Dritten Hochgebet heißt es im Einschub für einen Verstorbenen: Gib ihm auch Anteil an der Auferstehung, wenn Christus die Toten auferweckt und unseren irdischen Leib seinem verklärten Leib ähnlich macht.
Die Verklärung Jesu auf dem Tabor ist für die drei Jünger also eine Vorausschau, eine Andeutung, was sich in der Auferstehung an Jesus und damit letztlich auch an uns allen vollziehen und vollenden soll. Ja mehr noch: Mose verweist auf die Vergangenheit des Volkes Gottes: auf die Befreiung aus Knechtschaft, auf den Bundesschluss, die Zehn Gebote, den Weg in das Gelobte Land. Auch er verbrachte anlässlich des zweiten Bundesschlusses durch die Zehn Gebote vierzig Tage und Nächte in der Einsamkeit und auch sein Leib strahlte bei seiner Rückkehr ins Lager, weil er mit dem Herrn geredet hatte. (Ex 34,28f) Jesus ist der zweite Mose, der all diese Erfahrungen zur Vollendung führt. Elija steht für alles Prophetische in der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen und gilt als der Vorbote des Messias. Er steht so für Gegenwart und Zukunft, die sich in Jesus erfüllen soll.
Die Verklärung ist ein Moment, ein Augenblick, in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbinden, sich Himmel und Erde berühren.
Wenn einem Menschen etwas Großartiges gelingt oder widerfährt, dann sagen wir manchmal von ihm: „Du strahlst ja richtig!“ Eine solche Erfahrung nimmt Jesus vom Tabor mit. Er hat in der Zwiesprache mit seinem Vater im Himmel Klarheit über seinen weiteren Weg gewonnen.
Doch bei seinen Jüngern ist es mit der Klarheit noch nicht so weit her.
Weder Petrus noch die anderen erfassen, was der Messias-Anspruch Jesu im Letzten bedeutet. Es bedeutet nicht nur Macht, Herrlichkeit und Aufstieg. Zunächst bedeutet das Messias-Sein Abstieg, Verleumdung, Nachstellung, Verfolgung, Verurteilung, Leiden und Sterben.
Sich auf den Weg Jesu einzulassen heißt, sich klar werden, dass der Weg mit Jesus und der Weg zu Jesus auch immer mit Kreuz beziehungsweise mit Kreuzerfahrungen zu tun hat. Der Weg Jesu und damit auch unser Weg führt nicht am Leid vorbei. Er führt durch das Leid hindurch zu einem neuen, verklärten Leben.

(Wolfgang Kempf)

Lied: Herr, gib uns Mut zum Hören (GL 448)

Fürbitten

Gott, auf dem Berg der Verklärung hast du Jesus als deinen auserwählten Sohn geoffenbart. Durch ihn bitten wir dich:

Für alle Menschen, die einen schwierigen Lebensabschnitt vor sich haben. Lass sie deiner Nähe und Begleitung gewiss sein.

Für alle, deren Lebenspläne durchkreuzt oder zerschlagen worden sind. Gib ihnen die Kraft für einen Neubeginn.

Für die Verantwortungsträger in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Gib ihnen den Mut, für das Wohl aller Menschen einzutreten und ihre ganze Kraft dafür einsetzen.

Für die Gemeinschaft der Kirche. Heile ihre Wunden und gib ihr Kraft zur Umkehr und Erneuerung.

Für unsere Verstorbenen. Lass sie den Glanz deiner himmlischen Herrlichkeit schauen.

Einleitung zum Vaterunser

Dass wir uns jeden Tag neu für das Gute entscheiden, darum beten wir auch im Vaterunser. „Führe uns nicht in Versuchung“, damit wir dem Bösen widerstehen.
Darum wollen wir jetzt beten:
Vater unser im Himmel …

Segen

Herr, unser Gott, du lässt uns deine Herrlichkeit schauen, wenn wir den Weg Jesu mitgehen. Was dunkel ist bei uns - du machst es hell. Hilf uns, wenn uns die Müdigkeit übermannt, die vielen Spannungen in unserem Leben nicht mehr auszuhalten sind und uns die Kraft verlässt, zur Ruhe zu kommen. Du schenkst uns Gemeinschaft mit dir.
Lass uns an deiner Klarheit teilhaben, das Licht miteinander teilen und verherrlicht werden, wenn du vollendest, was wir nicht vollenden können.
Dazu segne uns Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Gott wohnt in einem Lichte (GL 429)

Aktuelles

Stellenausschreibung Verwaltungsleitung im Pastoralen Raum

  Die Diözese Würzburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den Pastoralen Raum Bad Kissingen eine/n Verwaltungsleiter (m/w/d) (39 Wochenstunden)   ...

UKAM-Studie

  Liebe Schwestern und Brüder in unseren Gemeinden, mit der Veröffentlichung des Gutachtens der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg (UKAM) am 8. ...

Ihre Spende zählt - Triekapelle Sulzthal

Renovierungsarbeiten an der Triekapelle Sulzthal - Fenstersanierung und Außenputz.  ...

Die Feier der Heiligen 3 Tage im Pastoralen Raum

„Die Feier der drei Heiligen Tage!“ - Das „Triduum paschale“ Ob im Theater oder bei Filmen: Manchmal gibt es mehrere Akte bzw. Folgen, nehmen wir mal an: drei! Könnten Sie sich vorstellen, z:Bsp ...

Was machen die da eigentlich?

Susanne Köhler, die im vergangenen Jahr mit einer halben Stelle als Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Bad Kissingen begonnen hat, komplettiert mit der anderen halben Stelle das Team der Kur- und ...

Danke - 25 Jahre Priesterweihe Pfarrer Gerd Greier

Einfach nur sowas von Herzen „DANKE“für alles rund um meinem 25 jährigen Weihejubiläum zum Priester ...

Glosse

Am Puls des Lebens

von Pfarrer Gerd Greier

 

„Humor ist wenn man trotzdem lacht!“

so sprach bereits der deutsche Lyriker Otto Julius Bierbaum gegen Ende des 19.Jahrhunderts.

Es kann einem manchmal schon das Lachen vergehen im Leben.
Gott selber ist beim Leiden und seines Sohnes das Lachen vergangen, war er ja mittendrinnen dabei; manche Menschen kennen leider keine Grenzen.
Gerade Ostern lädt uns neu ein, das Lachen nicht zu verlieren:

Im Psalm 2 heißt es im Vers 4: „Doch er, der im Himmel thront, lacht!“ Worüber? Über die Pläne der Mächtigen, die keine Werte mehr kennen und nur an sich und ihre eigenen Interessen denken. Sie haben Gott vergessen und werden sich dabei kräftig verrechnen. Wie hoffnungsvoll im Blick gerade in die Welt hinein, auch wenn Gott einen langen Atem hat und es leider Gottes noch viel unnötiges Leid und Blutvergießen gibt.

Paulus lacht in seinem ersten Brief an die Korinther den Tod aus:
Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Kor 15,55ff). Deswegen wird die Trauer um einen lieben Menschen nicht einfach weggewischt, wir werden aber bestärkt in der Hoffnung, dass der Tod seinen wirklich endgültigen tödlichen Stachel verloren hat.

Und ein schöner alter Brauch ist der sog. „Risus paschalis“, das Osterlachen. In der Feier der Osternacht die Gläubigen zum Lachen bringen, das hat dann zum Teil Ausmaßen eingenommen, dass es sogar einmal verboten wurde.
Auch beim Humor gehört der gute Geschmack dazu und die Grenzen kennen.
Und wenn es wenigstens ein Lächeln ist, was auf den Gesichtern gezaubert wird, dann wird etwas von der tiefen österlichen Freude spürbar. Denn Gott will unser Klagen in Tanzen verwandeln, wie es hoffnungsvoll im Psalm 30, 12 heißt.

Papst Franziskus hat mal gesagt, dass ihn manche Christen eher an „in Essig eingelegte Peperonis“ erinnern; ja, da bleibt nur zu wünschen, dass man Tabletten gegen Sodbrennen dabei hat.

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ ruft uns Jesus jeden Tag neu zu, glaubt an die frohe Botschaft.

Wenn Jesus uns einlädt, wie Kinder zu werden, dann hat das auch viel mit der Leichtigkeit und Freude des Lebens zu tun.

Bei Anblick eines kleinen Babys wird schnell mal gelächelt.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal.

Und viele meiner persönlichen Glücksmomente erlebe ich mit Kindern, wie z. Bsp. als ich in Klieglkindergarten zum Feiern eingeladen war. Ein Junge, der genau meinen Namen wusste, dass ich Pfarrer bin und mein 25 jähriges Priesterjubiläum feier, und als ich stauend ihn lobte, er „brettcool“ beim Rausgehen zu mir sagte: „Wir sehen uns!“
Und ein Mädchen hat anschließend zu ihrer Erzieherin gesagt: „Der (also ich) muss aber ein großes Auto haben?!“ Und auf die Frage: „Warum“? „Na, der ist doch Fahrer!“

Glosse 2025 03 Bild Lachen

Verlieren wir Glauben, Hoffnung, Liebe und das Lachen nicht!

 

 

Gerd Greier, Pfarrer

Impuls

­

EK 2025 Ankündigung 04 27 Au Eu