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Hausgottesdienst
Dreifaltigkeitssonntag (B)
26.05.2024

Lied: Mein ganzes Herz erhebet dich (GL 143)

Einleitung

Den Sonntag nach Pfingsten feiern wir als Dreifaltigkeitssonntag. Wir bekennen uns zur Vielfältigkeit Gottes, wenn wir von Vater, Sohn und Heiligem Geist sprechen. Es ist dies zugleich ein Bekenntnis zum Gott des Dialoges, in den auch wir jetzt am Beginn der Messe eintreten.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, wer dich sieht und hört, hört Gott.
Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, du bist uns nahe, du machst dich eins mit uns im Heiligen Mahl.
Christus, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, wo die Liebe zu erfahren ist, dort wirkt dein Heiliger Geist.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott, du wohnst im Himmel droben und auf der Erde unten. Du bist uns Menschen nahe. Das macht Mut. Das schenkt Hoffnung. Das schenkt Kraft in schweren Stunden. Das macht unsere Freude groß in schönen Zeiten. Du bist jetzt nahe in deinen Worten, die wir nun hören. Amen.

Evangelium (Mt 28, 16-20)

In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Gedanken zum Evangelium

Wenn von einem Park oder einem Garten gesagt wird, dass er jetzt seine ganze Pracht entfaltet, dann heißt das, dass alle Bäume und Pflanzen voll in Blüte stehen, dass es eine Freude ist, in diesem Garten zu sein.
Wenn von einer Person berichtet wird, dass sie an ihrer neuen Stelle sich voll entfalten kann, dann ist damit gesagt, dass sie den Platz gefunden hat, an dem die Fähigkeiten am Besten eingesetzt werden können, wo sie eine Höchstform an Leistung bringen wird und alle Erwartungen erfüllt.
Wenn von jemanden berichtet wird, dass er oder sie in seinem politischen, kirchlichen und vereinsmäßigen Engagement sich voll entfalten, dann ist klar, dass man dann Seiten und Eigenschaften einer Person erkennt, die einem vielleicht bisher noch nicht bekannt waren, die einem richtig überrascht haben und überraschen.
Sie sehen also, wer sich entfaltet, entfalten kann, der zeigt sich von seiner besten Seite, der ist voll in seinem Element.
So ist es auch mit dem Fest das wir heute feiern dürfen.
Da werden wir daran erinnert, dass sich Gott in seiner Dreifaltigkeit von seiner besten Seite zeigt, dass wir erkennen dürfen, dass Gott erst in seiner Dreiheit am Besten zu verstehen ist und dass es eine Freude für uns alle sein kann, dies zu sehen und zu erkennen.
Für uns Christen ist Gott nicht nur einer, der die Welt erschaffen hat, der der Schöpfer von Himmel und Erde ist oder der irgendwann mal diese seine Welt ins Rollen gebracht hat, sich aber nicht mehr um den weiteren Fortgang kümmert.
Wenn wir Gott unseren Vater nennen, weil sein Sohn ihn uns so bekannt gemacht hat, dann bedeutet dies nicht mehr, aber auch nicht weniger, als dass er täglich neu seine Schöpfung und unsere Welt in Gang bringt und am Leben erhält. Der Vater als Lebensspender und Lebenserhalter ist unser Gott und jede Blüte, jeder Baum und jeder Teil dieser Erde ist ein Zeugnis seiner Existenz und seiner Schöpfungskraft.
Doch dies ist nur eine Seite der göttlichen Vielfalt. Was nutzt eine Welt, wenn in ihr nicht die Liebe bekannt ist und herrscht. Darum ist dieser Gott unser Vater und hat uns seinen Sohn geschenkt, damit wir erkennen, dass mit ihm seine Liebe in der Welt aufgeleuchtet ist, wie das Licht, das das Dunkel unseres Lebens erhellen will. Darum hat ihn Gott verherrlicht in der Auferstehung des gekreuzigten Heilands und uns seine Zusage gegeben, dass er mit uns ist.
Und diese Wahrheit Gottes zeigt sich in der Person des Heiligen Geistes. Erst in der geistreichen Gegenwart in dieser Welt hat sich Gott in seiner ganzen Größe und Klarheit entfaltet, hat er uns gezeigt, dass er immer dann in Höchstform kommt, wenn wir um seine Hilfe und seinen Beistand bitten und um die Kraft des Heiligen Geistes beten.
Der dreifaltige Gott ist also jener Gott, der sich in den drei Erscheinungsweise ganz entfaltet, der in der Einheit des Vaters mit dem Sohn und dem Heiligen Geist voll in seinem Element ist und der nur so zu verstehen ist.
Das ist manchmal nur schwer zu ertragen, aber man kann Gott nie ganz verstehen. Schon der große Theologe Karl Rahner hat erkannt: „Glauben heißt: Die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten.“
Denn ein Gott, den man begreifen kann, den hat man in der Hand wie jede andere Sache.
Gott bleibt unbegreiflich, aber er entfaltet sich immer wieder neu an jedem Tag in seiner Schöpfung, er ist immer in der Höchstform seiner Liebe und führt und begleitet uns in der Kraft seiner Weisheit.
Das zu begreifen dauert ein Leben lang, das zu leben ist Inhalt unseres Glaubens, das zu feiern ist die Chance dieses Festes.
Darum lasst uns beten: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist - wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

(Robert Borawski)

Lied: Gott ist dreifaltig einer (GL 354)

Fürbitten

Zum dreieinigen Gott, der für uns so unfassbar und doch so nahe ist, lasst uns beten:

Als auf dich den Vater, Sohn und Heiligen Geist Getaufte beten wir für alle, die ihre Erfahrung des von dir Gehalten- und Geführt-Seins mit anderen teilen.

In Verantwortung für unser Miteinander beten wir um eine Welt in Frieden, um Achtsamkeit füreinander und für deine Schöpfung.

Als deine Kinder, die du mit Freiheit und Leben in Fülle beschenkt hast, beten wir für alle, die noch nicht zum Glauben an dich gefunden haben.

Oft sind unsere Zweifel größer als unser Glauben. Darum beten wir um deinen Geist, wenn wir allein oder mit anderen gemeinsam nach Antworten und dem besseren Verständnis deiner Worte in der Schrift suchen.
Wenn der Tod unserer Lieben uns bedrängt und uns das Abschiednehmen schwerfällt, beten wir um das Vertrauen, dass du den Tod besiegt hast.

Im Glauben haben wir Anteil an der Liebe zwischen Vater, Sohn und Geist und sind wir hineingenommen in das große Geheimnis der Dreifaltigkeit. Dafür danken wir jetzt und bis in Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vater unser

Weil ihr Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater (Gal 4,6). So wollen wir beten:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Gott Heiliger Geist, wir sind ausgesendet, Gott und Jesus zu bezeugen. Wir sind ausgestattet mit deinen Gaben. Erfülle und durchdringe unser Wesen, dass wir deine Früchte bringen, Glaube, Hoffnung und Liebe. Sende uns jetzt aus und sei bei uns.
So segne uns Gott, der uns Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: O heiligste Dreifaltigkeit (GL 352)

 

 

Aktuelles

Gedenken und Gebet Papsttod 21. April 2025 Kiliansdom

„Möge er als Pilger der Hoffnung heimkehren zum himmlischen Vater“ Bischof Dr. Franz Jung betet im Kiliansdom für verstorbenen Papst – Kondolenzbuch zum Tod von Franziskus im Dom ausgelegt – ...

Stellenausschreibung Verwaltungsleitung im Pastoralen Raum

  Die Diözese Würzburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den Pastoralen Raum Bad Kissingen eine/n Verwaltungsleiter (m/w/d) (39 Wochenstunden)   ...

UKAM-Studie

  Liebe Schwestern und Brüder in unseren Gemeinden, mit der Veröffentlichung des Gutachtens der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg (UKAM) am 8. ...

Glosse

Am Puls des Lebens

von Pfarrer Gerd Greier

 

„Humor ist wenn man trotzdem lacht!“

so sprach bereits der deutsche Lyriker Otto Julius Bierbaum gegen Ende des 19.Jahrhunderts.

Es kann einem manchmal schon das Lachen vergehen im Leben.
Gott selber ist beim Leiden und seines Sohnes das Lachen vergangen, war er ja mittendrinnen dabei; manche Menschen kennen leider keine Grenzen.
Gerade Ostern lädt uns neu ein, das Lachen nicht zu verlieren:

Im Psalm 2 heißt es im Vers 4: „Doch er, der im Himmel thront, lacht!“ Worüber? Über die Pläne der Mächtigen, die keine Werte mehr kennen und nur an sich und ihre eigenen Interessen denken. Sie haben Gott vergessen und werden sich dabei kräftig verrechnen. Wie hoffnungsvoll im Blick gerade in die Welt hinein, auch wenn Gott einen langen Atem hat und es leider Gottes noch viel unnötiges Leid und Blutvergießen gibt.

Paulus lacht in seinem ersten Brief an die Korinther den Tod aus:
Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Kor 15,55ff). Deswegen wird die Trauer um einen lieben Menschen nicht einfach weggewischt, wir werden aber bestärkt in der Hoffnung, dass der Tod seinen wirklich endgültigen tödlichen Stachel verloren hat.

Und ein schöner alter Brauch ist der sog. „Risus paschalis“, das Osterlachen. In der Feier der Osternacht die Gläubigen zum Lachen bringen, das hat dann zum Teil Ausmaßen eingenommen, dass es sogar einmal verboten wurde.
Auch beim Humor gehört der gute Geschmack dazu und die Grenzen kennen.
Und wenn es wenigstens ein Lächeln ist, was auf den Gesichtern gezaubert wird, dann wird etwas von der tiefen österlichen Freude spürbar. Denn Gott will unser Klagen in Tanzen verwandeln, wie es hoffnungsvoll im Psalm 30, 12 heißt.

Papst Franziskus hat mal gesagt, dass ihn manche Christen eher an „in Essig eingelegte Peperonis“ erinnern; ja, da bleibt nur zu wünschen, dass man Tabletten gegen Sodbrennen dabei hat.

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ ruft uns Jesus jeden Tag neu zu, glaubt an die frohe Botschaft.

Wenn Jesus uns einlädt, wie Kinder zu werden, dann hat das auch viel mit der Leichtigkeit und Freude des Lebens zu tun.

Bei Anblick eines kleinen Babys wird schnell mal gelächelt.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal.

Und viele meiner persönlichen Glücksmomente erlebe ich mit Kindern, wie z. Bsp. als ich in Klieglkindergarten zum Feiern eingeladen war. Ein Junge, der genau meinen Namen wusste, dass ich Pfarrer bin und mein 25 jähriges Priesterjubiläum feier, und als ich stauend ihn lobte, er „brettcool“ beim Rausgehen zu mir sagte: „Wir sehen uns!“
Und ein Mädchen hat anschließend zu ihrer Erzieherin gesagt: „Der (also ich) muss aber ein großes Auto haben?!“ Und auf die Frage: „Warum“? „Na, der ist doch Fahrer!“

Glosse 2025 03 Bild Lachen

Verlieren wir Glauben, Hoffnung, Liebe und das Lachen nicht!

 

 

Gerd Greier, Pfarrer

Impuls

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