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Wort zum SonntagPfarrer Robert Augustin 2023
08.12.2024

 

Gottes Esel sein

Der Christkindlesmarkt in Nürnberg ist eröffnet. Es riecht wieder nach Glühwein und Lebkuchen. Melodien bekannter Adventslieder klingen in unseren Ohren. Zum Beispiel das Lied von G. F. Händel:
Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir, ja er kommt der Friedefürst. (EG Nr.13)

Das Lied greift auf eine Weissagung des Alten Testaments zurück (Sach 9), die sich erfüllte, als Jesus auf einer Eselin in Jerusalem einzog. Rechts und links standen die Menschen in Reihen. Sie sangen, jubelten und riefen „Hosianna“. Das heißt: „Hilf und doch!“ Es roch nach frischem Holz und Blättern. Ein grüner Teppich aus Palmzweigen war entstanden. Ausgebreitet für den König aller Könige, für Jesus, den Heiland der Welt, den Retter, Helfer, Tröster.

Die Eselin, auf der Jesus ritt, war geliehen. Jesus hatte seine Jünger in die Stadt geschickt, um das Tier zu holen. Es gab keinen schriftlichen Leasingvertrag. Sondern die Jünger sollten dem Besitzer zurufen: „Der Herr bedarf ihrer!“ Das taten sie auch und durften den Esel mitnehmen.

Wozu brauchte der Herr denn die Eselin? - Sie sollte ihn, Jesus Christus, den Heiland, den Messias und Retter, zu den Menschen tragen: durch die Tore der Stadt. Dorthin wo die Leute leben und arbeiten.

Ich persönlich möchte mich zu den Menschen am Wegesrand stellen. Ich möchte ihre Freude über Jesus teilen. Wo Jesus in mein Leben hineinscheint, da berühren sich Himmel und Erde. Die Gerechtigkeit Gottes, also das, was vor Gott richtig und angemessen ist, berührt mich dann, der ich doch in einer oft verdrehten Welt lebe. Die Barmherzigkeit Gottes berührt mich durch Jesus, der ich doch in einer harten und kalten Welt lebe und selbst oft hart und kalt bin. Gott ist mir gegenüber nicht hart oder kalt. Sein Herz brennt für mich. Er sucht mich. Er vergibt mir Schuld. Er möchte meinen Lebensweg in eine gute, segensreiche Richtung lenken. Das erlebe ich durch Jesus. Und deshalb juble ich dem Heiland und König Gottes gerne zu.

In der Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem gibt es noch eine andere Identifikationsfigur für mich: den Esel. Er trägt Jesus, den König und Heiland, zu den Menschen. Das möchte ich auch. „Herr Jesus, lass mich dein Esel sein!“, bete ich dann.

Vorletzten Sonntag wurden in Bayern die neuen Kirchenvorstände eingeführt. „Du bist ein Esel, dass du das machst“, mag man zu der einen oder dem anderen gesagt haben. Ich habe meine Kirchenvorsteher ermutigt, dann zu antworten: „Ja, wir sind Esel! Und zwar aus Überzeugung! - Wie die Eselin damals wollen wir uns in den Dienst Gottes stellen lassen. Wollen ihm zur Verfügung stehen mit dem, was wir können.“

Natürlich ist das auch eine Last. Jesus wird schon seine 70 kg gewogen haben. Den Glauben an Jesus vertreten, ist oft schwer. In der Liebe Gottes zu bleiben, gerade auch bei Konflikten, ist anstrengend. Und doch berührt genau dann der helle Himmel Gottes unsere kaputte Erde.

Dass sich Tore öffnen für die „Esel Gottes“ und für den Herrn, den sie tragen, ist immer ein Wunder. Das war schon damals bei Jesus so. Die Mächtigen Jerusalems hatten beschlossen, Jesus zu töten. Sie waren zu für ihn. Trotzdem konnte Jesus ungehindert einziehen.

Auch heute, in unserer immer säkularer werdenden Welt, kann Gott dieses Wunder tun: Dass Menschenherzen sich für Jesus öffnen, dass sie berührt werden vom Heiland Jesus, und er ihr Leben reich macht.

Robert Augustin, Pfarrer

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Glosse

Eine Taufe voll „Feuer und Flamme“

An einem Oktobersonntagmorgen in Ebenhausen: Eucharistiefeier mit einer Taufe.

Ein paar Tage vorher hat mir ein jugendlicher Ministrant stolz verkündet, dass er jetzt auch zu den Brandschutzhelfern gehört, die mittlerweile für jeden Gottesdienst nötig sind. Er hat dazu auch ein ganz offizielles Zertifikat!
Bis jetzt haben wir - Gott sei dank - noch keinen Einsatz eines Brandschutzhelfers gebraucht bei einem Gottesdienst,
Besagter Ministrant war mit einer ganzen Gruppe Minis an diesem Sonntag auch im Dienst.

Mitten im Gottesdienst war die Tauffeier. Feierlich sind die Ministranten mit der Familie und Angehörige und mir als Pfarrer nach hinten in der Kirche zum Taufstein gezogen.
Das Taufkind hat wunderbar mitgemacht und wurde feierlich getauft mit allem, was dazugehört (Salbung, Taufkleid, Taufkerze, Segnung der Sinne…).
Nicht nur die Taufkerze brannte festlich, auch andere Taufkerzen, die v.a. Kinder mitgebracht haben, wurden entzündet.

Am Ende der Taufe folgte die Tauferneuerung der ganzen Gemeinde.
Während die Familie wieder nach vorne ging in der Kirche und nach Einladung von mir, die Taufkerzen auf dem Altar stellen sollten, ging ich mit einem Ministranten auch nach vorne: Er hielt den Weihwasserkessel und ich segnete links und rechts die Gläubigen mit Weihwasser.
Die zwei großen Minis füllten am Taufstein noch ein Weihwasserfläschchen auf, das die Familie am Ende des Gottesdienstes mit einem Weihwasserkesselchen als Geschenk für Zuhause überreicht werden sollte. Unter den zwei Großen war der eine „Brandschutzbeauftragte“.

2024 12 eine Taufe voll Feuer und Flamme

Dann ging alles gleichzeitig rund:
Erst etwas später merkte ich, was passiert war.
Ich wollte wieder das Aspergil in den Weihwasserkessel tauchen zum Austeilen des Weihwassers, da griff ich ins Leere: Der Ministrant war zwar noch da, aber ohne Kessel. Nach einem Moment der Irritation schaute ich nach vorne und siehe: Der Strauß mit Schilf neben dem Altar (noch vom Erntedankschmuck) stand lichterloh in Flammen.

Was war passiert?
Durch eine Taufkerze hat er schnell Feuer gefangen.

Geistesgegenwärtig hat eine Ministrantin den Weihwasserkessel geschnappt und erste Hilfe, heißt erste Löschung geleistet. Nochmal ein großer Dank an die Ministrantin, die sofort so genial gehandelt hat.
Da der Strauß weiterbrannte, wurde er von mutigen Menschen durch die Sakristei nach draußen gezerrt.

Danke.

Übrig blieben offene Münder, pochende Herzen und eine „Weih“wasserpfütze und Ruß.

Und unser offizieller Brandschutzbeauftragte hat erst einmal wie ich von dem Ganzen nichts mitbekommen: so vertieft und konzentriert seinen Dienst zu erfüllen: Das Wasserfläschchen aufzufüllen: und dabei war er ja da ganz nahe an der Quelle.

Es ging ja noch einmal alles gut aus.
Und ich glaube, nicht nur mir bleibt die Tauffeier mit „Feuer und Flamme“ lange in sehr lebendiger Erinnerung.

 

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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