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Wort zum Sonntag,
10.12.2023

 

Macht hoch die Tür

 

Eines der bekanntesten Adventslieder ist „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“.

Es rührt von einem alten Psalm der Bibel her, der einen Dialog zwischen Pilger und Türhüter an den Toren des Jerusalemer Tempels abbildet. Wer darf an den Ort der Gegenwart Gottes treten? Und was für ein Gott ist das, der dort Wohnung genommen hat?

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe! - so übersetzt Luther Psalm 24,7.

Im hebräischen Urtext klingt das noch einmal anders. Da sind die Tore selbst angesprochen, als hätten sie eine Seele: Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, erhebt euch, ihr uralten Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe!

Wenn Gott, der Schöpfer, der König der Herrlichkeit, kommt, dann können die Tore des Tempels nicht mehr ruhig halten. Ja, die ganze Schöpfung gerät in Wallung und freudige Erwartung.

Lassen wir uns mitreißen? Oder bleiben wir stumm, während die Schöpfung jubelt und die uralten Pforten sich weiten? Psalm 24 ist eine Einladung an uns: „Macht die Tore eurer Herzen weit! Öffnet euch für Gott, damit er in euer Leben einziehe!“

Wer ist der König der Ehre? - fragt unser Psalm weiter. Die Antwort erschreckt. Denn es folgt Kriegsrhetorik: Stark und mächtig ist der König. Mächtig im Streit. Im Urtext: „Milchamah“. Dieses Wort hören wir von Benjamin Netanjahu täglich in den Nachrichten: „Milchamah“: Kampf, Krieg.

Weiter wird der König der Ehre in unserem Psalm „HERR Zebaoth“ genannt. Zebaoth sind die Heerscharen, die er König der Herrlichkeit befehligt.

Ich denke an die unglaubliche Zahl der Soldaten, die im Ukraine-Krieg kämpfen müssen. Putin will seine Armee auf 1,3 Millionen Kämpfer vergrößern. Die Ukraine hat immerhin gut die Hälfte.

Ich frage mich: Will ich die Türen meines Herzens wirklich für einen solchen Gott, für diesen HERRN der Heerscharen öffnen?

Meine Antwort lautet ja. Denn der Krieg, den Gott der Herr für uns führt, unterscheidet sich von den Kriegen dieser Welt. Er wird nicht mit Artilleriegeschossen, Drohnen, Panzern, oder Raketen ausgetragen, sondern mit den Waffen der Selbsthingabe und der Liebe.

Die himmlischen Heerscharen begegnen uns besonders in der Weihnachtsgeschichte. Der Engel Gabriel ist in zwei wichtige Spezialoperationen des Friedens involviert: Er kündigt dem Priester Zacharias einen Sohn an, Johannes den Täufer, den Wegbereiter des Friedenskönigs Jesus.

Und zweitens: Gabriel überbringt Maria die Nachricht, dass sie Jesus, den Heiland gebären werde.

Beide, Johannes und Jesus, kämpften niemals mit Kriegswaffen. Ihre Waffen waren Wahrheit und Klarheit, Liebe und Hingabe an Gott.

In der Nacht der Geburt Jesu zeigte sich das ganze Heer Gottes, die Menge der himmlischen Heerscharen, wie wir in der Weihnachtsgeschichte hören. Ihre Waffe war der Lobgesang: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, jubelten sie.

Jesus, der König der Herrlichkeit, kämpft mit anderen Waffen, als ein gewöhnlicher Feldherr. Seine entscheidende Schlacht gegen das Böse geschah auf Golgatha, als er am Kreuz für uns starb. Dort besiegte er die Mächte der Finsternis. Dort kaufte er uns aus der Geiselhaft der Sünde frei. Dort gründete er sein ewiges Friedensreich.

Wo Jesus, der König des Friedens, in unserem Leben einzieht, da befehligt er den Kampf der Liebe gegen den Hass, der Unschuld gegen die Schuld, des Lebens gegen den Tod.

Diesem König öffne ich gerne Tor und Tür meines Lebens.

Robert Augustin,
Pfarrer in Hammelburg

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