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Wort zum Sonntag,
26.11.2023Pfarrer P. Markus Reis

 

Wo ist Hoffnung?

Ich bin Pazifist,“ sagte mir neulich ein Bekannter. „Und was gerade geschieht - das zerreisst mich fast. Da werden hunderte von Milliarden von Dollar und Euro für Waffen ausgegeben, statt für soziale Aufgaben. Und die Bundeswehr soll wieder kriegstüchtig werden. Was hat sich plötzlich verändert? Was ist los in unserer Welt?“ Dass ein Despot wie Putin nicht einfach ein Land überfallen dürfe, und der Überfallene das Recht hat, sich zu verteidigen, sah er durchaus. „Und ich habe Bilder gesehen, wie die Hamas regelrecht Menschen abgeschlachtet hat. Da hat Israel jedes Recht, sich zu wehren,“ fügte er hinzu. „Und trotzdem: die Kriege sind doch keine Lösung. Soviel Opfer, soviel Zerstörung und Tod.“ Wir waren nah beieinander in der gemeinsamen Ratlosigkeit. „Und wie ist das mit der anderen Wange, die man dem Aggressor hinhalten soll?“ Ich versuchte zu erklären, dass ich großen Respekt habe vor jemandem, der derart für sich gewaltlos leben kann; dass man dies aber nicht von anderen einfordern könne - schon gar nicht von einem ganzen Land.

Gibt es keinen Ausweg aus dieser Spirale von Gewalt, Unterdrückung, Unrecht?

Vielleicht sehen wir gerade erschüttert das, was in der Bibel und im Christentum mit Sünde gemeint ist, auch mit Erbsünde: nicht das unmoralische Tun, das einem ein schlechtes Gewissen macht, sondern eine Ohnmacht und eine Hilflosigkeit, ein Verstricktsein in das allgemeine Unvermögen, wirklich dauerhaft das Gute zu wirken und das Böse zu beseitigen.

Man sucht einen Ausweg, eine Rettung aus dieser Ohnmacht, dieser Bedingtheit.

Die Kath. Kirche setzt diesem bisher endlosen Kreislauf von Gewalt und Unrecht mit dem heutigen Christkönigssonntag fast trotzig die Hoffnung entgegen: Es wird nicht ewig so bleiben! Am Ende wird Christus als König herrschen und ein Reich der Gerechtigkeit und des Friedens aufrichten; er wird alle Tränen trocknen. In der ev. Kirche heißt der heutige Sonntag „Ewigkeitssonntag“. Das zielt in die gleiche Richtung: Hoffnung auf ewige Erlösung.

Wenn wir halt mehr Anfänge sehen könnten dieser Erlösung, dieses Reichs der Gerechtigkeit …!

Martin Luther fasst diese Klage in die Worte: „Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr, Gott, zu unseren Zeiten. Es ist doch ja kein and’rer nicht, der für uns könnte streiten, als du, unser Gott, alleine.“

Ich wünsche Ihnen, bei aller Ratlosigkeit in der gegenwärtigen Situation, eine tief wurzelnde Hoffnung!

 

P. Markus Reis OSA,
kath. Pfarrer in Münnerstadt

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