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Pfarrvikar Matthias Karwath 2020 08W ort zum Sonntag, 15.10.2023

 

Weil Gott um uns wirbt

 

Liebe Leserinnen und Leser,

am heutigen Sonntag mutet uns Jesus ein schwieriges, eher düsteres Gleichnis zu. Ein König lädt zu einer Hochzeit ein. Ein Gast nach dem anderen sagt ab. Dies wiederum erzürnt den König so sehr, dass er die ganze Stadt in Schutt und Asche legen lässt.
Die Einladung zur Hochzeit ergeht daraufhin an alle, die irgendwie auf der Straße anzutreffen sind. Als einer der Gäste ohne Hochzeitsgewand erscheint, wird er vom König hinausgeworfen.

Das Bild der Hochzeit ist ja eher einladend, aber wenn der König in diesem Gleichnis ein Bild für Gott darstellen soll, kann einem angst und bange werden. Einem solch zornigen und strafenden Gott sollen wir vertrauen?

Immer wieder ist im Alten und Neuen Testament davon die Rede, dass Gott um uns Menschen wirbt wie ein Bräutigam um die Braut (vgl. das Buch Hosea oder die Hochzeit von Kanaa im Johannes-Evangelium). Gott sehnt sich nach uns. Er geht uns nach. Er lässt nicht locker, bis wir Menschen seinem Werben erliegen. Das sind im Grunde sehr wertvolle und verheißungsvolle Aussagen.

Vor diesem Hintergrund können wir dann auch das Gleichnis anders einordnen. Wenn wir die Einladungen Gottes ständig umgehen und dem Werben Gottes ausweichen, wenn wir uns nicht richtig einlassen (fehlendes Hochzeitsgewand), dann bereiten wir uns selbst den Untergang. Dass der König in dem Gleichnis die Stadt in Schutt und Asche legen lässt, ist eine Anspielung auf das Jahr 70 n. Chr., in dem die Römer die Stadt Jerusalem samt dem Tempel eroberten und zerstörten.

Jede Zeit muss dabei ihren eigenen Zugang zu Gott gewinnen und freilegen. Das möchte ich anhand dreier großer karmelitischen Heiligen darlegen, deren Gedächtnis wir in diesen Tagen feiern.

Am 15. Oktober ist der Gedenktag von Theresa von Avila. Sie wächst im 16. Jhd. auf, in einer Zeit, in der ihr Angst vor der Hölle gemacht wurde. Theresa entdeckt für ihr Leben: „Nichts betrübe dich. Nichts erschrecke dich. Alles verflüchtigt sich. Gott wandelt sich nicht. Wer Gott nicht loslässt, kennt kein Entbehren. Gott allein genügt.“

Am 1. Oktober war der Gedenktag der Thérèse von Lisieux. Sie lebte im 19. Jhd. Die treibende Kraft ihres Lebens war nicht die Angst vor der Hölle, sondern wie sie möglichst viele Menschen für den Glauben an Gott gewinnen konnte. Ihre Liebe zu allen Menschen ging so weit, dass sie selbst für einen Schwerverbrecher betete, damit dieser vor seiner Hinrichtung den Weg zu Gott finden konnte.

Bereits am 9. August war der Gedenktag von Edith Stein, die im 20. Jhd. die Greuel des Konzentrationslagers erleben musste. Sie rang innerlich mit der Frage, ob es Gott überhaupt gibt und kommt unserem heutigen Lebensgefühl damit am nächsten. Edith Stein gelangte zu der Erkenntnis, dass Gott die Wahrheit ist und keine Dunkelheit uns von seiner Wahrheit trennen kann.

Ich wünsche uns, dass wir das Werben Gottes spüren und dass wir seiner Sehnsucht nach uns nachgeben, weil wir im Innersten ahnen, dass er es gut mit uns meint und uns liebt.

 

Matthias Karwath,
Pfarrvikar im Pastoralen Raum Bad Kissingen und Exerzitienbegleiter

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