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Wort zum Sonntag
06.08.2023

 

Und, alles klar?“

Diese Frage bekommt man ja oft gestellt und ich nehme mal an, dass bei dieser Frage schon die Hoffnung mitschwingt, dass alles klar ist. Wie würde wohl die Reaktion ausfallen, wenn ich antworten würde: „Nein, nicht alles klar“?

Am 6. August ist jedes Jahr das Fest „Verklärung des Herrn“. In diesem Jahr fällt es wieder einmal auf einen Sonntag. Der Hintergrund für dieses Fest sind Erzählungen der Evangelien (z.B. bei Matthäus, 17, 1-9).

Das Wort „Verklärung“ kann etwas in die Irre führen, denn wenn man etwas verklärt, dann wird es oft viel schöner gesehen und gemacht als es wirklich war oder ist.

Mich tröstet sehr, dass bei Jesus auch nicht immer alles klar war. Mitten auf seinem Weg beschäftigt ihn so Vieles, wo nichts mehr für ihn klar war. Er hat mehr Fragen als Antworten. Es gibt da Einiges zu klären, vor allem mit Gott.

Jesus nimmt sich Zeit für eine Auszeit und geht auf einen Berg. Auf einem Berg, da ist Ruhe und Stille, nur der Wind kann einen da umwehen - und was für eine gute Luft. Da hat man einen weiten Blick - rundum.

Und bei Jesus damals? Er wurde verwandelt, leuchtete wie die Sonne. Da scheint sich vieles geklärt zu haben, tief in seinem Innern. Er ist wie verwandelt und strahlt.

Mose und Elija reden mit Jesus. Lange haben sie vor Jesus gelebt und sind jetzt ganz nahe und einfach da.

Zwei Menschen, von Gott auserwählt und berufen. Die auch mit Zweifeln, Fragen zu kämpfen hatten, für die oft vieles nicht klar war, die mit Menschen und mit Gott gerungen haben, die manchmal aufgeben wollten und am Ende waren. Jetzt ist für sie „alles klar“.

Und dann noch die Stimme aus der Wolke. Der verborgene Gott stellt eindeutig klar, wie er zu Jesus steht und dass er hinter Jesus steht: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören“.

Die Reaktion der drei Jünger, die Jesus mit auf den Berg genommen hat, ist mir sehr vertraut. Petrus will drei Hütten bauen: für Jesus, Mose und Elija. Er will diesen wunderbaren Moment festhalten. Das soll nie aufhören, immer jetzt so bleiben. Manchmal wünsche ich mir das auch. Aber leider geht das nicht, aber im Inneren bewahren, das geht.

So steigt Jesus wieder den Berg hinab, zurück wieder in die Realität. Aber er kann jetzt anders seinen Weg weitergehen: viel klarer und ermutigter. In seinem Herzen nimmt er diese besondere Erfahrung mit. Sie trägt ihn durch alle Untiefen.

Es muss kein Berg sein, um sich mal herauszunehmen und sich eine Auszeit zu gönnen. Einfach mir mal Zeit nehmen. Einfach ein Ortswechsel. Einen Ort suchen, wo ich mich wohl fühle, wo ich meine Ruhe habe.Oder mich innerlich im Geist an einen besonderen Ort hineinversetzen. Und dann einfach da sein.

Die Gedanken wie Wolken kommen und ziehen lassen. Und nicht mit Erwartungen überfrachten: jetzt muss sich sofort alles klären!

Einfach warten, hören, schauen, spüren. Und vielleicht kommt da ein Gedanke, ein Wort, eine Erinnerung u.s.w. und ich kann manches anders sehen?

Und: „Alles klar?“ Ich antworte manchmal auf diese Frage: „Auf Erden ist wohl nie alles klar. Und wenn im Himmel mal nicht alles klar ist, will ich da gar nicht rein“!

Gerd Greier
Pfarrer im Pastoralen Raum Bad Kissingen

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