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Wort zum Sonntag,
evg. Pfarrer Thomas Volk Pfarrer2023
25.06.2023

 

 

Sinnvolle Regeln

Wir sitzen mit unseren Konfirmanden auf der Nordseeinsel Spiekeroog zusammen und sind dabei unsere „Konfi-Camp“ Regeln aufzustellen. Der Hintergrund: Wie wollen wir 10 Tage miteinander umgehen, damit es allen auch so richtig gut geht?

Alle sind angestrengt bei der Sache. Es wird diskutiert, formuliert und abgestimmt. Dann stehen sie fest. Als obersten Grundsatz haben die Jugendlichen herausgearbeitet: „Wir wollen respektvoll miteinander umgehen!“ Genauer gesagt: Auf Schimpfworte verzichten. Anklopfen, wenn man in das Nachbarzimmer möchte. Anerkennen, wenn die anderen keinen Besuch wünschen. Und die anderen so behandeln, wie ich auch gerne behandelt werden möchte.

Wir haben unsere Regeln auf einen großen Karton geschrieben und in unserem Gruppenraum aufgehängt. Kaum hängen sie, fragt jemand: „Und was ist, wenn jemand diese Regeln übertritt?“

Schweigen im Raum. Meine Mitarbeitenden und ich schauen uns an. Was sollen wir tun? Einen Strafen Katalog daneben hängen? Zum Beispiel: Bei einem unbedachten Ausdruck ist ein zusätzlicher Spüldienst fällig? Jemanden auslachen macht einmal Treppe kehren? - Nein, das kann es nicht sein.

Wir antworten: „Ihr habt die Regeln selbst aufgestellt. Ihr steht auch für ihre Durchsetzung ein.“ Alle können mithelfen, ob ihr eigentlicher Sinn deutlich wird, der darin besteht, dass es mit diesen „Konfi-Camp-Regeln“ allen gut gehen soll und dass die Gemeinschaft eine tragfähige ist und bleibt.

Bei uns ist es doch genauso. Keine Behörde, keine Einrichtung, die mit allerlei Strafandrohung über die Geltung von Regeln wacht, kann deren Bedeutung bewahren. Es kommt auf jeden einzelnen und jede einzelne an. Alle verantworten, ob der eigentliche Sinn von Regeln deutlich wird. Und alle sind aufeinander angewiesen, dass jede und jeder mit viel Leidenschaft, auch mit Wagnis, dafür eintritt, dass Regeln ihren Sinn erfüllen. Und es ist immer schade, wenn ein paar wenige meinen, sich mehr für sich herausnehmen zu müssen.

Bei uns an der Nordsee hat es damals toll geklappt. Und wenn wir Bad Kissinger bald wieder im August nach Spiekeroog aufbrechen, dann bin ich richtig zuversichtlich, dass wir es wieder schaffen, 10 Tage lang so miteinander umzugehen, dass es allen dabei gutgeht.

Natürlich ist damals auch mal ein Ausdruck gefallen. Und es ist auch ab und an vorgekommen, dass jemand unbedacht in ein anderes Zimmer gestürmt ist, ohne anzuklopfen. Aber alle haben sich an die Regeln gleich erinnert. Nicht, weil man musste. Oder weil man Angst hatte, dass eine Strafe drohte. Sondern weil die Vision im Vordergrund stand, dass Regeln - wenn alle sie schützen und achten - einen zu ungeahnten Höhenflügen verleiten kann, weil sie einfach guttun und Kräfte freisetzen können.

Thomas Volk,
evang.-luth. Pfarrer in Bad Kissingen

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