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Dekan Pfarrer Stephan HartmannWort zum Sonntag,

19.03.2023

 

Warum ich? Warum ausgerechnet ich? Ich hab' doch nichts Böses getan! Warum?"

Mit diesen Fragen werde ich immer wieder konfrontiert, sei es bei einem Einsatz als Notfallseelsorger oder bei einem Trauergespräch. Warum ich? - und oft genug kommt noch der Nachsatz, was habe ich Böses getan, was habe ich falsch gemacht, weil Gott mich so straft.

Diese Frage ist nicht neu, durch die Glaubensgeschichte hindurch wird immer wieder ein Zusammenhang hergestellt zwischen Sünde und Krankheit. Und im Evangelium, das am Sonntag verkündet wird, haben diese Überlegungen sogar einen biblischen Ort. Jesus wird in der Begegnung mit einem Blinden von seinen Jüngern gefragt: Wer hat gesündigt? Er selbst oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde?

Jesu Antwort ist eindeutig. Gott ist nicht der Gott, der so denkt und handelt wie ihr es ihm zutraut. Was wäre das für ein Gott, der Krankheit als Folge von Sünde schickt? Gott ist anders, sein Wirken ist anders – es geht um das Heil der Menschen.

Das zeigt Jesus in seinem Tun auf. Mir ist bewusst, dass Jesu Handeln an den Kranken auch Fragen aufwirft: Warum darf ich eine solche Heilungsgeschichte nicht erleben, warum steht mein Mann nicht auf wie ein Lazarus? Was ist die Lebenshilfe in diesem Evangelium, in dieser guten Nachricht - so können und so dürfen wir uns fragen.

Was uns der Theologe und Evangelist Johannes als Lebenshilfe anbietet, ist die Überzeugung, dass mit Jesus, diesem Mann aus Nazareth, Gottes Heil den Menschen geschenkt ist, dass Jesus das Licht der Welt ist, welches alle Dunkelheiten erhellt. Durch Jesus können die Menschen erkennen, dass Gott Leben schenken will, gerade auch dort, wo wir nur noch schwarzsehen.

Und damit ist ein Wechsel im Fragewort angesagt: Nicht mehr >Warum<, weil wir auch ehrlicherweise eingestehen müssen, dass es darauf keine Antwort gibt, sondern >Wozu< ist das neue Fragewort.

Der Evangelist Johannes lenkt unsere Gedanken in diese Richtung, wenn er betont, diese Zeichenhandlungen Jesu sind dazu da, um Gottes >da sein< zu erkennen. Jesus ist der Gesandte Gottes, der in diese Welt gekommen ist, um Leben in Fülle zu schenken. Die gute Nachricht, die frohmachende Botschaft ist dieses Angebot Gottes, sich an seinen Gesandten zu halten und zu erleben wie in aller Ausweglosigkeit, die wir manchmal fühlen, Jesus der Weg ist, wie in aller Dunkelheit, in die wir hineingezwungen werden, Jesus das Licht ist.

Diese Erzählung von der Heilung des Blindgeborenen durch Jesus und diese theologische Diskussion, die wir gehört haben, will uns die Augen des Herzens öffnen, für die Lebenshilfe, die uns Gott schenkt. Dieses Evangelium ermutigt uns sehend zu werden, zu glauben und zu vertrauen.

Es ist für den Sonntag Laetare >Freue dich< ausgesucht: Wir müssen nicht bei der >Warum< Frage stehen bleiben, wir bleiben nicht bei Leid und Tod stehen, weil uns in Jesus ein neuer Blick geschenkt ist mit Augen, die immer das Osterlicht sehen.

Ihr
Stephan Hartmann
Dekan im Dekanat Bad Kissingen

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