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Wort zum Sonntag
12.02.2023

Was macht uns fröhlich?

 Zur „Fünften Jahreszeit“ finden gerade viele Faschingsveranstaltungen statt. In den Berichten, die ich in der Tageszeitung lese, sehe ich viel Kreativität und Lustigkeit. Es tut gut, wenn man das Leben und manche gesellschaftlichen Vorgänge aufs Korn nehmen und von Herzen lachen kann – solange es andere nicht verletzt. Humor hilft im Leben, und wer über sich selbst lachen kann, muss sich nicht so wichtig nehmen. Warum die Welt fast schwarz-weiß-artig in Faschingsmuffel und Faschingsbegeisterte eingeteilt ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Doch wir alle können uns unabhängig von dieser plakativen Betrachtungsweise fragen: Was macht uns froh im Leben?

Dabei gibt es sicherlich verschiedene Stufen von Fröhlichkeit und Freude. Da gibt es kurzweilige und oberflächliche Freuden, die eine wichtige Bedeutung für uns haben. Ohne die täglichen kleinen Freuden fällt das Leben schwerer, finde ich. Ein zwitschernder Vogel am Morgen, eine heiße Tasse Cappuccino oder Tee, ein freundlich-lächelnder Mensch, eine kleine gute Tat, eine Pause an der frischen Luft, das Genießen einer Lieblingsmusik, ein feines Essen usw. Doch ohne die großen Freuden fällt das Leben mindestens genauso schwer: eine erfüllende Partnerschaft, eine langwährende Freundschaft, ein geduldig erarbeiteter Erfolg im Beruf, eine besondere Reise, eine ehrliche Begegnung und vieles mehr.

Dann gibt es noch die religiöse Dimension. Wir alle sind von Natur aus religiöse Wesen. Fragen nach dem Woher und Wohin. Sehnen uns nach Sinn und letzten Antworten. Spüren einen Platz in uns, den keine noch so besondere Beziehung zu einem Menschen ausfüllen kann. Dieser Platz ist Gott, dem Schöpfer allen Lebens, vorbehalten. Darum: Wer Gott findet, erlebt eine tiefe Freude. Wer in einer vertrauensvollen Beziehung zu Gott lebt, hat eine ganz große Freude gefunden, die ihn durch alle Jahreszeiten und so manchen Frust und Enttäuschung trägt.

Im Evangelischen Gesangbuch sind zwei Zitate zueinander gestellt. Das erste stammt von Martinus von Biberach, der im 15. Jahrhundert gelebt hat: „Ich komm – weiß nit, woher. / Ich geh – weiß nit, wohin. / Mich wundert, dass ich fröhlich bin.“. Das zweite von Martin Luther, der etwas danach gelebt hat und den Ausspruch seines Namensvetters aufgreift: „Ich komm – weiß wohl, woher. / Ich geh – weiß wohl, wohin. / Mich wundert, dass ich traurig bin.“ Gerade die Gegenüberstellung beider Sprüche fasziniert mich. Der erste spricht davon, dass er mit den kleinen Freuden des Lebens zufrieden ist und – möglicherweise etwas schmerzvoll – hinnimmt, auf die großen Sinnfragen (noch) keine Antwort gefunden zu haben. Der zweite bezeugt, dass er im christlichen Glauben eine tiefe Geborgenheit und Heimat gefunden hat, die ihm eigentlich eine fröhlichere Grundstimmung im Alltag bescheren sollte. Immerhin ist es ehrlich, wenn der Christ Martin Luther hier zugibt, dass ihn alltägliche Sorgen und Probleme oft bedrücken und es ihn beschämt, dass er diese mit Blick auf die Güte und Liebe Jesu nicht leichter nehmen kann. Daraus können wir lernen, dass wir Menschen beides brauchen: kleine und große Freuden. Manche Faschingsverkleidung mag dabei Ausdruck der Sehnsucht nach der größeren Freude sein. In einem Gebet der Bibel heißt es: „Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte.“

Till Roth, evang. Dekan, Lohr am Main
Quelle: Einzugsgebiet Bad Kissingen

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