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Hausgottesdienst
4. Sonntag Osterzeit / C
11.05.2025

Lied: Wahrer Gott, wir glauben dir (Gotteslob 779)

Einleitung

Jesus ist auferstanden. Das feiern wir in diesen Wochen ganz besonders. Auch in dieser Stunde wollen wir sein Wort hören und seinen Tod und seine Auferstehung feiern. Wir wollen ihn anbeten, ihn loben und preisen für seine Liebe zu uns. uns unsere Liebe zu ihm Bitten wir ihn, der oft unerkannt am Wege unseres Lebens steht, um sein Erbarmen.

Kyrie-Ruf

Herr, du bist der gute Hirte. Du kennst unsere Eigenheiten, Verletzungen und Träume. Herr, erbarme dich.

Christus, du hast gute Wege für uns. Dir befehlen wir unsere Irrwege, Sackgassen und Zäune.
Christus, erbarme dich.

Herr, du suchst verletzte und verlorene Menschen. Wir pflegen unsere Vorurteile und Ängste.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott, du hast uns erlaubt, Vater zu dir zu sagen, Mutter bist du uns in deiner Barmherzig-keit. Wir danken dir für die Liebe, die uns das ganze Leben trägt. Wir danken dir für die Menschen, die uns das Leben gaben. Viele Mütter sind mit ihren Kindern auf der Flucht vor sinnlosem Krieg, viele Kinder sehen Dinge, die sie ihr Leben nicht mehr vergessen werden. Hilf uns, Menschen Nähe zu schenken, für Wahrheit und Recht einzustehen und in deinem Frieden zu leben. Du bist uns vorausgegangen in Christus, dem guten Hirten. Sein Geist beflügelt uns für die Ewigkeit. Amen.

Evangelium (Johannes 10, 27-30)

In jener Zeit sprach Jesus: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Gedanken zum Evangelium:

Als übernatürliche Gestalt eilte er Seefahrern zu Hilfe und rettete sie aus großer Not. Als Bischof von Myra vollbrachte er das so genannte Kornwunder, wodurch er seine Stadt vor einer großen Hungersnot bewahrte. Und durch drei Goldklumpen, die er durchs Fenster ins Haus eines armen Mannes warf, verhinderte er, dass dessen Töchter in die Prostitution verkauft werden mussten.
Nur drei der zahlreichen Legenden, die sich um den heiligen Nikolaus ranken – einen der berühmtesten Heiligen, vielleicht ja sogar den berühmtesten Heiligen überhaupt. Legenden entsprechen selten unserer Vorstellung von historischer Wahrheit. Im Kern vermitteln sie aber einen guten Eindruck davon, welcher Typ der Bischof Nikolaus wohl gewesen sein könnte: Großzügig, hilfsbereit, weise.
Nun gibt es aber auch noch eine andre Geschichte, die von Bischof Nikolaus berichtet wird. Sie passt auf den ersten Blick so gar nicht zu diesem heiligen Mann. Doch wahrscheinlich ist es die Geschichte, die historisch gesehen am Belastbarsten ist: Bei einer Diskussion soll er einmal seinen Argumenten mit einer gewaltigen Ohrfeige Nachdruck verliehen haben. Schauplatz dieses Ereignisses war eine Stadt, die so wie Myra ebenfalls in der heutigen Türkei liegt: Nicäa. Und im Gegensatz zu den vielen anderen Legenden lässt sich diese Tätlichkeit auch auf das Jahr genau datieren. Vor genau 1700 Jahren soll Bischof Nikolaus den Priester Arius geohrfeigt haben.
Nun war Arius nicht irgendwer und die Diskussion war auch nicht einfach irgendeine. Vielmehr ging es um die Frage, die unseren gemeinsamen Glauben bis heute prägt und auf die wir in jedem Gottesdienst eine Antwort geben: Wer war dieser Jesus von Nazaret und wer ist Jesus Christus für uns?
Vor genau 1700 Jahren, also 325, versuchten über 200 Bischöfe eine Antwort zu finden. Auslöser dafür waren die Lehren des vorher bereits erwähnten Arius und seiner Anhänger, der so genannte Arianismus. Demzufolge ist Jesus – kurz gesagt – nur ein Geschöpf Gottes, wenn auch ein einzigartiges. Er ist nicht wesensgleich mit dem Vater und damit eben nicht selbst Gott, sondern ihm untergeordnet.
Die überwältigende Mehrheit der Bischöfe stand dieser Lehre jedoch kritisch gegenüber, so eben auch der Bischof von Myra, Nikolaus. Sie alle traten ein für die Aussage, die wir heute bei den biblischen Lesungen ganz am Ende gehört haben, für den Satz, der am Ende des Abschnitts aus dem Johannesevangelium steht: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10,30)
Das Treffen der Bischöfe 325 ging als Konzil von Nicäa in die Geschichte ein und bildet die dogmatische Grundlage für die Trinitätslehre: Ein Gott in drei Personen: Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Geist. Das gemeinsame Bekenntnis der Bischöfe bildet für uns heute im Wesentlichen das Große Glaubensbekenntnis, auch wenn der Text gut 60 Jahre später auf einem weiteren Konzil in Konstantinopel nochmal überarbeitet wurde.
Auch wenn die Worte dieses Glaubensbekenntnisses sich oft nicht von selbst erklären und sich auch gar nicht so leicht erklären lassen, so drückt es doch die Sehnsucht aus, als weltweite Kirche miteinander verbunden zu sein und eben einen gemeinsamen Glauben zu teilen. Wenn wir also nun fast auf den Tag genau die Eröffnung des Konzils von Nicäa vor 1700 Jahren feiern, die wohl am 20. Mai 325 stattgefunden hat, dann feiern wir in gewisser Weise eben auch die Einheit der Christen, denn der Glaube an den einen dreifaltigen Gott ist das verbindende Element aller Konfessionen. Und auch wenn beim Ringen um dieses Bekenntnisses vielleicht doch auch die eine oder andere Ohrfeige verteilt wurde, so kann das Konzil von Nicäa auch ein Vorbild dafür sein, dass man versucht, Konflikte durch gemeinsame Gespräche zu lösen, indem man sich an einem Ort trifft und sich gemeinsam an einen Tisch setzt. Denn leider gibt es in der Geschichte der Christenheit über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche Beispiele, bei denen verschiedene Ansichten in Glaubensfragen sogar zu Kriegen führen können. Unser Kontinent Europa kann davon ein leidvolles Lied singen.
Die Sehnsucht nach der Einheit der Christen bleibt, die Sehnsucht, als eine gemeinsame Herde dem guten Hirten zu folgen, unserem Herrn Jesus Christus.
So wollen wir nun in Verbundenheit mit allen Christinnen und Christen auf der ganzen Welt unseren gemeinsamen Glauben bekennen.

(Florian Meier)

Lied: Mein Hirt ist Gott der Herr (Gotteslob 421)

Fürbitten

Zu dir, Gott, du Hirt deiner Kirche, kommen wir mit unseren Bitten:

Für deine Kirche bitten wir dich in um einen Papst, der sie mit Weisheit und Gerechtigkeit in Zeiten der Verunsicherung und Spaltung leitet.

Für alle Frauen, die in Familien und Gesellschaft zu einem Mehr an gegenseitiger Wertschätzung und Verständnis füreinander beitragen.

Für alle Jugendlichen, die im Glauben an die Wirkkraft des Heiligen Geistes um das Sakrament der Firmung bitten.

Für uns selbst um das Gespür für alle Gaben und Talente, die du uns schenkst und die wir nach deinem Willen entfalten und füreinander einsetzen können.

Um Trost für alle Trauernden in ihrem Schmerz über den Verlust ihrer Verstorbenen, weil es ihnen in der Geborgenheit bei dir an nichts fehlen wird.

Denn du bist unser Halt in allen Unsicherheiten des Lebens.
Dir vertrauen wir uns an, danken dir und loben dich jetzt und allezeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Ich bin der gute Hirt. Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Deshalb beten wir:
Vater unser ...

Segensgebet

Dir danken wir, Gott des Lebens, für den Sonntag vom guten Hirten, für das Evangelium, für die Wege, die wir mit Jesus gehen. Wir wissen, dass viele Menschen das Gefühl haben, fallengelassen zu werden, keine Zukunft zu haben, mit ihrem Leben nicht fertig zu werden. Hilf uns, ihnen mit Liebe zu begegnen. Die neue Woche nehmen wir aus deiner Hand. Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Preis dem Todesüberwinder (Gotteslob 780)

Aktuelles

Kiliani Wallfahrtswoche 2025

In diesem Jahr steht die Kilianiwoche unter dem Thema: "Pilger der Hoffnung." Wie in jedem Jahr gedenken wir im Bistum Würzburg im Juli unserer Patrone Kilian, Kolonat und Totnan, die vor über 1.300 ...

Botschafter/innen für den Kaholikentag 2026 gesucht

Der Katholikentag in Würzburg 2026 wirft bereits heute seine Schatten voraus. Als gastgebendes Bistum haben wir die Chance, mit dem Katholikentag den Menschen in Unterfranken vom 13.-17. Mai 2026 ein ...

Kreuzbergwallfahrt Euerdorf

"Eine ganz besondere Erfahnrung" Der 19. und 20. Juli 2025 ist für viele Gläubige der Marktgemeinde Euerdorf und Umgebung bereits fest vorgemerkt: Die Kreuzbruderschaft Euerdorf bricht ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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Auszeit 2025 07 13 Meditation am Steinbruch