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Hausgottesdienst
Palmsonntag (C)
13.04.2025

Lied: Singt dem König Freudenpsalmen (GL 280)

Einleitung

Mit der Feier des Palmsonntags beginnen wir die Feier der Karwoche, der heiligen Woche. Im Geiste ziehen wir mit Jesus hinauf nach Jerusalem und begegnen ihm als Friedensfürst. Er ruft uns auf ihm zu folgen. Daher wollen wir ihm als Sohn Davids, als Messias und Erlöser huldigen.

Kyrie

Herr, Jesus Christus, der Versuchung des Jubels bist du nicht erlegen.
Herr erbarme dich.

Bis zuletzt hast du den liebenden Dienst am Vater und den Menschen gelebt.
Christus, erbarme dich.

Deiner Bestimmung bist du trotz Todesangst treulich gefolgt.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Großer Gott, wir feiern in dieser Heiligen Woche den Höhepunkt des Kirchenjahres. Lass uns Christus als den Messias erkennen, der uns in Tod und Auferstehung den Weg vorausgegangen ist, und der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.

Evangelium (Lk 19,28-40)

In jener Zeit ging Jesus nach Jerusalem hinauf. Und es geschah: Er kam in die Nähe von Betfage und Betanien, an den Berg, der Ölberg heißt, da schickte er zwei seiner Jünger aus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann antwortet: Der Herr braucht es. Die Ausgesandten machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Als sie das Fohlen losbanden, sagten die Leute, denen es gehörte: Warum bindet ihr das Fohlen los? Sie antworteten: Weil der Herr es braucht. Dann führten sie es zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Fohlen und halfen Jesus hinauf. Während er dahin ritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf dem Weg aus. Als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, begann die Schar der Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, weise deine Jünger zurecht! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien.

Gedanken zum Evangelium

Wohin wir auch schauen: Die Welt ist nicht so, wie sie sein sollte. Vieles liegt im Argen – im Kleinen und im Großen. Wer kann da Ordnung schaffen, aufräumen und alles richten?
Manche setzen ihre Erwartungen auf einzelne Persönlichkeiten, die vollmundig versprechen, dass sie so richtig durchgreifen, ordentlich aufräumen alles gut machen werden. Solche Heilsversprechen sind verführerisch, weil sie so einfach erscheinen. Deshalb richten sich immer wieder die Erwartungen der Menschen auf solche „Heilsbringer“ – nicht nur in der Politik.
Heute erinnern wir uns daran, wie Jesus in Jerusalem eingezogen ist – auch er mit vielen Menschen an den Straßen, die ihm zujubeln und Hosanna rufen. So war es damals, wenn ein römischer Kaiser einen Sieg errungen hatte und in sich in einem Triumphzug feiern ließ. So zieht Jesus in Jerusalem ein.
Aber über die leuchtenden Farben dieses Bildes legt sich ein Schatten. Der Lukas-Evangelist, der die Geschichte aufschrieb, und die Gemeinde, die sie damals hörte, wussten ja schon: Nur wenige Tage, und es wird alles anders. Die Stimmung wird kippen, aus dem Jubel werden Buh-Rufe. Jesus wird verraten, gefoltert und am Kreuz hingerichtet. Auch wir wissen schon darum. Das können wir nicht weg jubeln oder ausklammern – es gehört zu Jesus dazu.
Wenn man genauer hinhört, merkt man das dieser Geschichte vom Einzug nach Jerusalem bereits an: Es ist kein Prunkwagen und keine Kutsche mit stolzen Pferden, sondern schlicht und einfach ein Esel, auf dem dieser König einzieht.
Wer reitet denn heute noch auf Eseln? Da denke ich zuerst an kleine Kinder, die strahlend auf dem Eselsrücken sitzen. Und dann sehe ich Bilder aus Israel oder Palästina vor mir, vielleicht auch aus Albanien oder Portugal: Immer sind es einfache Leute, Bauern und Hirten, die auf steinigen, staubigen Wegen mit ihren Eseln dahin zockeln. Ab und zu überholt sie ein Bus oder ein Lastwagen, aber der Esel läuft weiter, langsam, geduldig und beharrlich.
Der Esel, mit dem Jesus in Jerusalem einzieht, ist für mich der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Er ist der Schlüssel zum „Anders“ dieses Einzugs und dieses Königs. Jesus ist einfach anders – nicht so, wie viele es damals erwartet hatten, nicht so, wie auch wir uns das wohl manchmal vorstellen. Er ist ein König, der bewusst auf Macht und Pracht verzichtet; der nicht auf dem hohen Ross daherkommt, nicht mit einem Staatswagen oder gar mit Panzern. Nicht mit Soldaten als Leibgarde, sondern mit Jüngerinnen und Jüngern, mit denen kein Staat zu machen ist. Nicht mit Fanfaren, sondern mit Jubelrufen von Kindern. Jesus kommt auf einem Esel – das sagt eigentlich schon alles.
Er wird nicht alle unsere Erwartungen erfüllen und einfach alles gut machen, Brot und Wein im Überfluss austeilen, alle Kranken heilen, endlich Frieden schaffen in unserer kleinen und in der großen Welt … oder was auch sonst wir uns von Jesus erwarten mögen. Erst einmal wird er alle diese Sehnsüchte bitter enttäuschen. Weil er in Jerusalem nicht auf dem Königsthron, sondern am Kreuz enden wird. Wie ein Esel wird er die Last der Welt auf sich nehmen, der Gewalt keinen Widerstand leisten. Keine Revolution, kein Wunder in letzter Minute am Karfreitag: Jesus stirbt. Alles aus und vorbei.
Oder?
Es wird anders kommen, auch das weiß der Lukas-Evangelist, und auch wir wissen es natürlich. Anders, als es die erwartet hatten, die Jesus ein für alle Mal stumm schalten wollten. Anders vielleicht auch, als wenn wir uns ein Happy-End für die Jesus-Geschichte ausgedacht hätten. Immer wieder ganz anders.
Und so kommt Jesus auch heute zu uns: anders, als wir ihn erwarten; anders, als wir uns ihn vorstellen. Vielleicht begegnet er uns in Menschen, von denen wir es gar nicht vermuten. Vielleicht sogar ganz oft außerhalb der Kirche, im ganz normalen Alltag. Fremde Menschen im Zug und Nachbarn in der gleichen Straße, Bauarbeiter und Kassiererinnen im Supermarkt, Leute auf der Straße oder im Pflegeheim: In ihnen begegnet uns Jesus. Ganz unscheinbar. Wie es eben zu einem Esel-König passt.
Wenn wir uns heute am Palmsonntag mit den Leuten von Jerusalem damals an den Straßenrand stellen und Hosanna singen, dann bezeugen und bekennen wir: Jesus ist unser König – gerade, weil er anders ist. Wir warten nicht auf einen Super-Helden, den wir hochjubeln können, damit er alle Probleme für uns löst. Wir gehören zu dem anderen König, dem, der auf einem Esel kommt, der leiden und sterben wird, aber eine Kraft in sich hatte, die stärker war als der Tod.

(Dr. Ursula Silber)

Lied: Zum ewgen Hohenpriester (GL 793)

Fürbitten

In der Mitfeier der kommenden Tage erleben wir in ganz dichter Form, was Christsein ausmacht. Gemeinsam beten wir:

Jesus, dein Königtum entspricht nicht unseren menschlichen Vorstellungen von einem König.

Hilf allen christlichen Kirchen nach deinem Vorbild von Gleichheit und Geschwisterlichkeit zu leben.

Jesus, du hast den Willen des Vaters bis zur letzten Konsequenz gelebt. Stärke alle Menschen, die konsequent deine Werte verwirklichen wollen.

Jesus, du lässt dich auch in den Stunden größter eigener Bedrängnis vom Leid anderer berühren. Schenke uns offene Augen und Ohren für das Leid unserer Mitmenschen.

Jesus, dein Blick trifft Petrus und verändert ihn. Mach uns achtsam für die notwendigen Veränderungen in unserem Leben.

In dir, Jesus, kommt Gott uns Menschen sogar im Tod ganz nahe. Begleite unsere Verstorbenen mit deiner beglückenden Nähe.

Jesus eröffnet uns eine neue und ganz andere Lebensperspektive. Ihm sei Dank und Ehre heute und allezeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Jesus ist zu uns auf die Erde gekommen, um den Frieden zu bringen. Mit seinen Worten wollen wir darum bitten, dass sich seine Botschaft bei uns erfüllen wird:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Herr, unser Gott, du rufst uns, deinem Sohn zu folgen. Der Einzug und das Handeln Jesu in Jerusalem sei uns ein Zeichen, den Frieden zu erhoffen, den uns der Glaube verheißt. Schenke uns den Mut, dir zu vertrauen und den wahren Frieden zu erwarten.
Dazu segne uns Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Bewahre uns Gott (GL 453)

Aktuelles

Gedenken und Gebet Papsttod 21. April 2025 Kiliansdom

„Möge er als Pilger der Hoffnung heimkehren zum himmlischen Vater“ Bischof Dr. Franz Jung betet im Kiliansdom für verstorbenen Papst – Kondolenzbuch zum Tod von Franziskus im Dom ausgelegt – ...

Stellenausschreibung Verwaltungsleitung im Pastoralen Raum

  Die Diözese Würzburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den Pastoralen Raum Bad Kissingen eine/n Verwaltungsleiter (m/w/d) (39 Wochenstunden)   ...

UKAM-Studie

  Liebe Schwestern und Brüder in unseren Gemeinden, mit der Veröffentlichung des Gutachtens der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg (UKAM) am 8. ...

Glosse

Am Puls des Lebens

von Pfarrer Gerd Greier

 

„Humor ist wenn man trotzdem lacht!“

so sprach bereits der deutsche Lyriker Otto Julius Bierbaum gegen Ende des 19.Jahrhunderts.

Es kann einem manchmal schon das Lachen vergehen im Leben.
Gott selber ist beim Leiden und seines Sohnes das Lachen vergangen, war er ja mittendrinnen dabei; manche Menschen kennen leider keine Grenzen.
Gerade Ostern lädt uns neu ein, das Lachen nicht zu verlieren:

Im Psalm 2 heißt es im Vers 4: „Doch er, der im Himmel thront, lacht!“ Worüber? Über die Pläne der Mächtigen, die keine Werte mehr kennen und nur an sich und ihre eigenen Interessen denken. Sie haben Gott vergessen und werden sich dabei kräftig verrechnen. Wie hoffnungsvoll im Blick gerade in die Welt hinein, auch wenn Gott einen langen Atem hat und es leider Gottes noch viel unnötiges Leid und Blutvergießen gibt.

Paulus lacht in seinem ersten Brief an die Korinther den Tod aus:
Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Kor 15,55ff). Deswegen wird die Trauer um einen lieben Menschen nicht einfach weggewischt, wir werden aber bestärkt in der Hoffnung, dass der Tod seinen wirklich endgültigen tödlichen Stachel verloren hat.

Und ein schöner alter Brauch ist der sog. „Risus paschalis“, das Osterlachen. In der Feier der Osternacht die Gläubigen zum Lachen bringen, das hat dann zum Teil Ausmaßen eingenommen, dass es sogar einmal verboten wurde.
Auch beim Humor gehört der gute Geschmack dazu und die Grenzen kennen.
Und wenn es wenigstens ein Lächeln ist, was auf den Gesichtern gezaubert wird, dann wird etwas von der tiefen österlichen Freude spürbar. Denn Gott will unser Klagen in Tanzen verwandeln, wie es hoffnungsvoll im Psalm 30, 12 heißt.

Papst Franziskus hat mal gesagt, dass ihn manche Christen eher an „in Essig eingelegte Peperonis“ erinnern; ja, da bleibt nur zu wünschen, dass man Tabletten gegen Sodbrennen dabei hat.

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ ruft uns Jesus jeden Tag neu zu, glaubt an die frohe Botschaft.

Wenn Jesus uns einlädt, wie Kinder zu werden, dann hat das auch viel mit der Leichtigkeit und Freude des Lebens zu tun.

Bei Anblick eines kleinen Babys wird schnell mal gelächelt.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal.

Und viele meiner persönlichen Glücksmomente erlebe ich mit Kindern, wie z. Bsp. als ich in Klieglkindergarten zum Feiern eingeladen war. Ein Junge, der genau meinen Namen wusste, dass ich Pfarrer bin und mein 25 jähriges Priesterjubiläum feier, und als ich stauend ihn lobte, er „brettcool“ beim Rausgehen zu mir sagte: „Wir sehen uns!“
Und ein Mädchen hat anschließend zu ihrer Erzieherin gesagt: „Der (also ich) muss aber ein großes Auto haben?!“ Und auf die Frage: „Warum“? „Na, der ist doch Fahrer!“

Glosse 2025 03 Bild Lachen

Verlieren wir Glauben, Hoffnung, Liebe und das Lachen nicht!

 

 

Gerd Greier, Pfarrer

Impuls

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