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Hausgottesdienst
4. Adventssonntag
22.12.2024

Lied: Komm du Heiland aller Welt (Gotteslob 227)

Einleitung

Begegnungen der letzten Woche! Wem haben Sie gesagt, es ist gut, dass du da bist! Wem haben Sie gesagt, ich freue mich, dass ich dich sehe! Wer hat Ihnen gesagt: Du, ich finde es toll, dass wir uns treffen. Wer hat Ihnen gesagt: Mir tut es gut, dass du da bist.
So deutlich sagen wir es kaum und hören wir es kaum. Und doch, gerade Begegnung, in denen wir spüren, es tut gut, dass wir da sind, es tut gut, dass der oder die andere da sind, machen unser Leben aus.
Das heutige Evangelium erzählt von einer solchen guten Begegnung, in denen Menschen sich sagen, was sie füreinander sind. Und es wird deutlich, Gott ist mit dabei.

Kyrie-Ruf

Herr, Jesus Christus, du kamst in die Welt, um den Willen des Vaters zu erfüllen.
Herr, erbarme dich.

Durch deine Hingabe an deinen Auftrag rufst du uns zu einem neuen Miteinander.
Christus, erbarme dich.

In der Hingabe deines Lebens willst du auch uns heiligen.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Vater im Himmel, schon in alten Zeiten haben die Menschen dich angerufen, den Retter der Welt zu senden. Mit Hoffen und Bangen stehen wir auch in unserer Zeit vor dir. Lass uns in diesem Gottesdienst spüren, dass dein Ankommen als Mensch auch unser Leben tragen will. Mache uns bereit, heute deinen Zuspruch ganz neu wahrzunehmen und lass uns ihm folgen. Das erbitten wir mit Christus, der sich uns heute ganz neu schenkt. Amen.

Evangelium (Lk 1, 39-45)

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es geschah, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Gedanken zum Evangelium

Immer unterwegs, immer „auf Achse“, zum Beispiel von einem Weihnachtsmarkt zum anderen fahren. Oder doch lieber es sich zu Hause gemütlich machen? Wir Menschen sind unterschiedlich, die einen bevorzugen es, an vielen Orten zu sein, andere bleiben lieber zu Hause. Vielleicht finden Sie sich in einem der Pole wieder, oder auch irgendwo zwischen diesen Polen.
Nehmen wir Maria in den Blick: Es scheint, als ob sie zu denen gehört, die es kaum zu Hause aushalten. Heute haben wir die Erzählung gehört, wie sie sich einfach auf den Weg zu ihrer Verwandte Elisabeth macht. Der Weg von Nazaret ins Bergland von Judäa ist nicht eine kurze Wanderung. Der Ort in Judäa ist nicht genauer benannt, aber es sind mindestens 150 km. Das heißt mehrere Tage ist Maria unterwegs zu ihrer Verwandten Elisabet. Vielleicht musste sie ihr einfach erzählen, was der Engel gesagt hat und was mit ihr geschehen ist. Vielleicht wusste sie, dass sie bei Elisabet zunächst gut aufgehoben ist und dass sie ihre unglaubliche Geschichte glauben wird.
Betrachten wir nur diese Wanderung, so erzählt Lukas damit: Maria trug Jesus bereits durch die Regionen, durch die später Jesus selbst gegangen ist. Bevor überhaupt Jesus selber von Ort zu Ort gezogen ist, ist er bereits von Maria durch das Land getragen worden. Oder nochmal anders gesagt: Jesus Christus, Gottes Sohn, war schon da, bevor er überhaupt geboren war. Er war bereits da und wird willkommen geheißen durch Elisabet und Johannes, der im Bauch seiner Mutter hüpfte.
Dem Evangelisten war diese Begebenheit offensichtlich wichtig zu erzählen. Denn das Hüpfen vor dem Herrn und eine Wanderung durch Judäa erinnerten die Menschen damals an eine andere Geschichte, die etwas ähnliches berichtet, eine Geschichte, die im Alten Testament erzählt ist. Sie handelt davon, dass durch das Bergland von Judäa die Bundeslade getragen wurde, und König David hüpfend davor her lief.
Die Bundeslade war die Truhe, in der die Steintafeln mit den 10 Geboten aufbewahrt wurde. Sie hatten die Israeliten auf ihren Zug von Ägypten nach Israel mitgebracht, und die Bundeslade galt als ihr wichtigster heiliger Gegenstand. Sie galt als Garant für die Anwesenheit Gottes. Wenn die Bundeslade unter ihnen ist, so ist Gott unter ihnen da. Die Philister, die immer wieder Krieg gegen Israel führten, dachten sich daher: Wenn wir diese Bundeslade den Israeliten wegnehmen, dann kann Gott ihnen nicht mehr beistehen.
Und tatsächlich schafften sie es, die Bundeslade in einer Schlacht zu erbeuten. Aber diese Beute brachte den Philistern kein Glück, so dass sie sie den Israeliten wieder zurück schickten. Und dann wird im 2. Samuelbuch erzählt, wie die Bundeslade mit einem Zug durch das Bergland von Judäa mit Musik, gespielt auf allen Instrumenten, die es damals gab, nach Jerusalem gebracht wurde, und wie König David vor ihr hüpfte und tanzte.
Und jetzt erzählt der Evangelist Lukas etwas, was schon einmal geschehen ist: Gott zieht wieder ein – nicht als Truhe mit den 10 Geboten, sondern getragen von Maria – durch das gleiche Gebiet, durch das schon einmal die Bundeslade wieder zurück gebracht worden war. Und nun hüpft nicht David sondern Johannes
Mag sein, dass dieser Bezug zur Geschichte mit der Bundeslade etwas hergeholt klingen mag. Aber in der Lauretanischen Litanei, in der Maria mit sehr poetischen Worten angerufen wird, wird sie auch als Bundeslade Gottes bezeichnet (GL 566,5). Maria als Bundeslade, als Zeichen der Gegenwart Gottes: Sie trägt Gottes Sohn, das göttliche Wort, wie die Truhe die Gebote Gottes trug, eben seine Worte an die Israeliten. Gottes Gegenwart kommt als Kind in die Welt, von Maria getragen. Gott kommt wirklich in Jesus Christus in der Welt an.
Ja, Gott kommt in die Welt, das erwarten und feiern wir an Weihnachten. Und Gott wäre nicht Gott, wenn er nicht schon längst in der Welt ist – das zeigt die Geschichte von Maria und Elisabet. Das ist mehr als nur ein Besuch unter Verwandten. Es ist die Botschaft: Gott ist schon längst da. Er ist immer bei uns. Nicht nur, wenn wir in den nächsten Tagen die Geburt feiern und das Kind in der Krippe anbeten, sondern jeden Tag: in guten wie in schlechten Zeiten, in unserer Angst und in unserer Zuversicht, in unserer ganzen Zeit, in diesem Leben und auch danach.

(Felix Lamprecht)

Lied: Wachet auf, ruft uns die Stimme (Gotteslob 554)

Fürbitten

Gläubige und ungläubige Menschen eint die Sehnsucht nach Frieden und Liebe. Für sie alle lasst uns den Vater bitten:

Wie Maria Jesus durch das Gebirge von Judäa getragen hat, hilf deiner Kirche dein Leben spendendes Wort in die Welt von heute zu tragen.

Wie in Jesus dem jüdischen Volk der ersehnte Friede verheißen wurde, hilf allen Konfliktparteien im Nahen Osten Lösungen für ihr Miteinander zu finden.

Wie dein Geist und deine Kraft Maria erfüllt und gestärkt hat, hilf allen auf den oft sehr verworrenen Wegen ihres Lebens deine liebevolle väterliche Führung zu erkennen.

Wie der Besuch Mariens bei Elisabet und Johannes Freude ausgelöst hat, hilf uns in Dankbarkeit und Freude über das Geschenk unseres Glaubens zu leben und diese Freude weiterzugeben.

Wie allen Menschen in Jesus Hoffnung auf eine neue Zukunft geschenkt wurde, erfülle an unseren Verstorbenen die Sehnsucht nach neuem Leben in deiner Gegenwart.

Voll Vertrauen erwarten wir das Fest, an dem sich die Fülle und Tiefe alles menschlichen Sehnens auf das Kind in der Krippe richtet. In ihm begegnen wir deiner Größe, Macht und Herrlichkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Elisabeth erkannte die Berufung Mariens, Johannes erkannte deinen Sohn. Lass uns dich erkennen, wenn wir mir den Worten deines Sohnes beten: Vater unser…

Segensgebet

Der Vater, der auch uns ins Leben rief, segne und leite uns. Der Sohn, der die Liebe zu uns Menschen über jedes Gesetz stellte, halte uns in seiner Nachfolge. Der Hl. Geist, der uns Zuspruch und Kraft schenkt, wirke in uns. So segne uns der eine dreifaltige Gott …

Lied: O komm, o komm, Immanuel (Gotteslob 747)

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Glosse

Glosse von Pfarrer Gerd Greier

 

Als ich auf der Suche war nach einem Thema für eine „Glosse“ für den neuen Pfarrbrief, brachte mich Kollege Dirk Rudolph auf die Idee: „Schreibe doch über was Lustiges, was in den 25 Jahren als Priester passiert ist.“
Nun, da gäbe es „Gott sei dank“ ganz Viel zu schreiben; manches konnte man ja schon nachlesen; und ich bin froh, dass ich immer noch Humor habe.

Und dann kam mir zufällig mein Primizbildchen in die Hand:
Da war ich in meiner Erinnerung genau vor 25 Jahren.

Primizbild Gerd Greier 3

Mittlerweile muss und kann ich selber lachen, wenn ich da v.a. das Foto von mir sehe.
Es sieht ja auf den ersten Blick eher wie ein „Verbrecherfoto“ und kriminell aus.
Zumindest hatte ich da noch Haare auf dem Kopf.
Zugegeben, die Entstehungsgeschichte war alles andere als lustig: Denn ich war - wie so oft - wieder auf dem letzten Drücker dran.
Der Text war schnell zusammengeschrieben, nur hatte ich kein passendes Foto zur Hand.
Zeit für ein Fotostudio war nicht mehr. Also bin ich in Würzburg zum Hauptbahnhof geeilt und habe mich in einer Fotobox schnell ablichten lassen, und dann kam halt dieses Ergebnis heraus.

Und dann war da noch das Problem der Brille: Von einem Optiker habe ich mir den neuesten Trend aufschwätzen lassen: Eine selbsttönende Brille. Es hörte sich verheißungsvoll an: Niemals mehr Brillen wechseln: Normale Brille und dann die Sonnenbrille. Das Problem war nur: Die Tönung hat lange gebraucht: Bis sie abgedunkelt war bzw. wieder normal war. Und bei der anscheinend „Top“ Belichtung in der Photobox am Bahnhof kommt die Brille ganz besonders getönt raus; aber, wie gesagt, „keine Zeit“ mehr für ein anderes Foto.

Und so kam dann dieses Bildchen zu meiner Priesterweihe und Primiz heraus: Vielleicht haben wegen des Fotos manche mich noch mehr in ihr Gebet mithineingenommen?!

Ich verzichte bewusst auf ein Erinnerungsbildchen zu meinem 25 jährigen Weihejubiläum; die Zeit wäre auch schon wieder viel zu knapp.

Und unseren Priesterkandidaten Benedict kann ich nur raten: Mach' es so nicht!“ 

Impuls

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Fam 05 21 Auf Jesus ist Verlass

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