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Hausgottesdienst
30. Sonntag im Jahreskreis (B)
27.10.2024

Lied: Mein ganzes Herz erhebet dich (GL 143)

Einleitung

Jeder von uns hat seine eigenen Anschauungen. Manche Menschen sehen vorwiegend schwarz, andere sehen alles rosarot. Wieder andere nehmen keine Farben wahr und sehen die Welt in Schwarz-Weiß. Bei manchen Menschen hat sich der Gesichtskreis verengt, weil sie immer nur auf das für sie gerade Wichtige konzentriert sind, und nehmen darüber hinaus nichts anderes wahr. Wie steht es mit Ihrem Sehvermögen? Im Evangelium wird uns heute ein Blinder begegnen, der Jesus bittet: "Herr, ich möchte wieder sehen können." Ein gutes Sehvermögen ist ein Geschenk Gottes, für das wir nicht genug danken können, bzw. um das wir ihn bitten, wo es uns fehlt.

Kyrie-Ruf

Jesus Christus, du warst Hoffnungsträger für viele Menschen deiner Zeit und auch heute.

Wir rufen zu dir, der du das Elend vieler Menschen gesehen hast.
Herr, erbarme dich.

Wir rufen zu dir, der du mit den leidenden Menschen Erbarmen hattest.
Christus, erbarme dich

Wir rufen zu dir, der du die Blinden sehend, die Lahmen gehend und die Tauben hörend gemacht hast.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Jesus, viele Menschen leben in Elend, sei es, dass sie krank sind, sei es, dass sie behindert sind, sei es, dass sie unterdrückt sind, sei es, dass sie in schlimmen Lebensverhältnissen festgefahren sind. Viele setzen ihre Hoffnung auf dich. "Was soll ich dir tun?" – hast du Bartimäus gefragt. "Was soll ich dir tun?" – fragst du auch uns.
Sei auch unsere Hoffnung in allem, was uns bedrückt, in allem, was uns krank macht. Zeige uns Wege aus dem vielen Elend unserer Zeit. Amen.

Evangelium (Mk 10, 46b-52)
In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho verließ, saß am Weg ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dich gerettet. Im gleichen Augenblick konnte er sehen und er folgte Jesus auf seinem Weg nach.

Gedanken zum Evangelium

Wenn jemand sagt: „Dem oder der habe ich erst mal die Augen öffnen müssen“, dann steckt da ein Meinungs- oder Wissensvorsprung dahinter. Da hat jemand eine Sache schon durchschaut, da hat einer mit sicherem Blick das Wesentliche oder das Gefährliche erkannt und hat es anderen auch mitgeteilt, damit diese nicht mit ihrer Rosaroten Brille ins Verderben laufen.
Wenn heute Jesus im Evangelium jemandem die Augen öffnet, ist dies zunächst ein echtes Wunder. Bartimäus ist blind. Er befindet sich wegen seiner Behinderung am Rande der damaligen Gesellschaft. Doch Bartimäus hat ein gutes Gehör. Er hört, dass Jesus von Nazaret kommt. Er muss schon früher von ihm vernommen haben, denn sonst würde er nicht seine ganze Hoffnung auf ihn setzen. Er weiß, wen er da um Hilfe bittet, denn er nennt Jesus den Sohn Davids. Er hält ihn also für den Messias, der einst König David als Retter verheißen wurde.
Kann dieser Bartimäus uns ein Vorbild sein, wenn wir wieder einmal voller Zweifel und Ängste sind und nach einem rettenden Strohhalm Ausschau halten? Auch uns müssen die Augen geöffnet werden!
Die Vielen – heißt es – wurden ärgerlich, sie wollten sich nicht stören lassen, vielleicht hatten sie auch Angst, etwas von den Worten Jesu nicht mitzubekommen, weil da einer so laut schreit.
Auch wir sollten uns immer wieder stören lassen und aufhorchen, wenn da vom Messias, vom Retter, von Christus gesprochen wird und vor allem dann, wenn wir das Wort Gottes hören oder lesen.
Als Jesus den Ruf des Blinden nicht überhört, da sind sie plötzlich alle dabei. Jetzt machen sie Bartimäus Mut. Sie fordern ihn auf, sich in Bewegung zu setzen. Diese Aufmerksamkeit Jesu hat ihnen die Augen geöffnet: Der Rabbi aus Nazaret kümmert sich um jene, die am Rande stehen – damals wie heute.
Wer Christus nachfolgen will, muss sich in Bewegung setzen, muss aus dem Gewohnten und Vertrauten aussteigen, Neuland betreten und Risiken eingehen, so wie der Blinde, der seinen wichtigen Besitz, den Mantel einfach liegen lässt. Und er hört Jesu Frage: „Was soll ich für dich tun?“
Ob wir immer wissen, was Gott für uns tun soll? Trauen wir ihm überhaupt zu, dass er uns fragt?
Der Glaube eines Bartimäus, die Zuversicht, dass dieser Sohn Davids Erbarmen mit ihm und seiner Situation hat, die soll uns Vorbild sein und Kraft geben. Sie will uns die Augen öffnen.
Und zu noch einen besonderen Blick sollen wir heute ermutigt werden, den Blick in die Weltkirche hinein. Denn der Sonntag der Weltmission, den wir heute begehen, öffnet uns Jahr für Jahr den Blick für die Christen und christlichen Gemeinden überall auf der Welt.
Meine Hoffnung, sie gilt dir (Ps 39,8) ist das Motto dieses Sonntages, dies gilt für uns Christen hier in unseren Gemeinden wie überall in allen Kirchen, dies gilt auch für unseren täglichen Umgang mit den Menschen mit den wir es gut können, aber auch mit denen, die es uns schwer machen.
Die Botschaft von diesem Sohn Davids will uns die Augen öffnen für die Hoffnung, die uns im Glauben geschenkt wird und die unser Leben trägt.
Der letzte Satz des Evangelium hat es nochmals in sich: Dieser Bettler, dieser Blinde, dieser Hoffnungsmensch weiß, wem er all dies zu verdanken hat. Und darum heißt es auch: „Er folgte Jesus auf seinem Weg“. Denn ihm wurden die Augen geöffnet, die zum Sehen und die zum Glauben.

(Robert Borawski)

Lied: Singt dem Herrn ein neues Lied (GL 409)

Fürbitten

Zu unserem Herrn Jesus Christus, der Bartimäus von seiner Blindheit befreite und neues Leben schenkte, beten wir voll Hoffnung.

Steh allen, deren Leben bedrückt und trostlos ist, durch die Hilfe und Zuwendung ihrer Mitmenschen bei.

Bewahre die Armen und Verzweifelten davor, sich wertlos zu fühlen.

Schenke allen jungen Menschen in Papua-Neuguinea, die durch Schulbildung ihre Zukunft aufbauen wollen, Mut und Zuversicht.

Mache alle reichen Menschen bereit, ihren Wohlstand mit denen zu teilen, die arm sind.

Bekehre die Herzen aller, die durch Krieg und Unterdrückung das Leben anderer zerstören.

Hilf allen Menschen, Nöte zu sehen und nach Kräften zu helfen.

Erbarme dich der Verstorbenen und schenke ihnen die Erfüllung aller Hoffnungen.

Dir sei Lob und Preis, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Öffne mir die Augen für das Wunderbare an deiner Weisung (Ps 119,18):
Vater unser im Himmel ...

Segen

Jesus, du sendest uns jetzt aus, deine Liebe zu bezeugen. So kann Glaube wachsen in uns und in den Mitmenschen. Durch uns handelst du auch heute, durch uns schenkst du auch heute Hoffnung, wo sonst nur Hoffnungslosigkeit wäre. Stärke dazu unseren und anderer Menschen Glauben.
Dazu segne uns, du, der du uns bist Vater, Bruder und Hl. Geist. Amen.

Lied: Was Gott tut, das ist wohlgetan (GL 616)

Aktuelles

Susanne Köhler wird als Gemeindereferentin für den Pastoralen Raum Bad Kissingen beauftragt

Fünf Frauen und zwei Männer werden Gemeinde- oder Pastoralreferent(inn)en Beauftragungsfeier mit Bischof Dr. Franz Jung am Freitag, 18. Juli, im Kiliansdom Würzburg (POW) Fünf Frauen und zwei ...

Kiliani Wallfahrtswoche 2025

In diesem Jahr steht die Kilianiwoche unter dem Thema: "Pilger der Hoffnung." Wie in jedem Jahr gedenken wir im Bistum Würzburg im Juli unserer Patrone Kilian, Kolonat und Totnan, die vor über 1.300 ...

Botschafter/innen für den Kaholikentag 2026 gesucht

Der Katholikentag in Würzburg 2026 wirft bereits heute seine Schatten voraus. Als gastgebendes Bistum haben wir die Chance, mit dem Katholikentag den Menschen in Unterfranken vom 13.-17. Mai 2026 ein ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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