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Hausgottesdienst
4. Sonntag im Jahreskreis (B),
28.01.2024

Lied: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (GL 383, 1-2)

Einleitung

Wir feiern jetzt Gottesdienst. Jede und jeder feiert ihn mit einer Vorstellung. Wir haben verschiedene Anliegen. Dafür wollen wir beten.
Wie wäre es für Sie, wenn es zu Überraschungen kommt? Wäre das etwas Belebendes? Wäre es eine irritierende Störung? Der Gemeinde in Kafarnaum erging das so. Wir werden von ihrem besonderen Gottesdienst als Evangelium hören. Vielleicht spüren auch wir etwas von der belebenden Kraft Gottes.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus, du hast so von Gott gesprochen,
dass den Menschen das Herz aufgehen konnte. Kyrie, eleison.

Du hast die Not der Menschen gesehen und warst ihnen ganz nahe, Christe, eleison.

Du hast einem Menschen neue Zukunft und Freiheit gegeben. Kyrie, eleison.

Der liebende Gott erbarme sich unser und führe uns in die Freiheit der Kinder Gottes. - Amen.

Gebet

Gott und Vater, wir beten zu dir, weil wir deine Nähe spüren. Sprich uns an, ermutige uns und lass geschehen, was dein Reich unter uns wirken kann. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.

Evangelium (Mt 5,1-12a)

In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge war ein Mensch, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht: Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

Gedanken zum Evangelium
Manchmal gibt es Sachen, die laufen irgendwie aus dem Ruder. Das muss nicht unbedingt heißen, dass sie deshalb schlecht sind. Aber es ist eben nicht wie gewohnt oder wie wir es geplant haben: Man möchte zum Beispiel nur einen kurzen Spaziergang machen und trifft unerwartet auf einen alten Bekannten. Das Gespräch zieht sich hin und man kommt statt nach einer halben Stunde erst zwei Stunden später wieder nach Hause. Bestimmt fallen Ihnen auch Situationen ein, in denen sie etwas aus dem Alltäglichen herausgeholt hat und sie ihre Pläne deshalb ändern mussten. Da ist etwas anders, etwas, das unsere Aufmerksamkeit auf sich lenkt.
Die Menschen in Kafarnaum, von denen das Evangelium heute spricht, erlebten den Besuch der Synoagoge doppelt anders. Zum einen war da ein anderer Prediger. Es war niemand aus ihrem Ort. Es war kein vertrauter Mensch, dessen Lieblingsthemen man kennt. Es lohnt sich vielleicht, ihm aufmerksam zuzuhören. Diese Hoffnung erfüllte sich: „Die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat“ (Mk 1,22).
Und dann war da noch der Vorfall mit dem einem Besucher. Mag er auch an der Seele krank gewesen sein, sein Herz war es nicht. Dieser Mann begegnete in Jesus nicht nur einem, der mit einer gewissen Vollmacht lehrt. Er spürte in ihm die Kraft Gottes.
Die Menschen in der Synagoge hatten nicht nur etwas Außergewöhnliches zu berichten. Sie spürten ihre Betroffenheit und die tiefe bohrende Frage: Wie stehe ich zu diesem Jesus und seiner Lehre?
Es war dieses Mal anders und es war gut. Die Menschen in Kafarnaum spürten das. Sie konnten auch zu Zeugen werden. Sie konnten sagen: „Ich habe ihn erlebt. Ich weiß, wie überzeugend er ist. Ich weiß sogar, dass durch ihn neue Dinge geschehen. Er macht rein. Er befreit aus der Isolation. Ich war einmal dabei und kann mich immer noch gut daran erinnern.“
Ich stelle mir vor: Das würde nun hier geschehen. Jesus käme nicht, aber vielleicht ein überzeugender Mensch. Alle unsere Heiligen waren zunächst einfache Zeitgenossen. Ihre Mitmenschen haben sich an ihnen gerieben. Vorbilder sind selten angenehm für ihr näheres Umfeld. Sie sind für diese manchmal nur schwer zu ertragen.
Aber angenommen: Er wäre da und würde uns erzählen, welche Erfahrungen er mit Gott gemacht hat. Er würde als ein Prophet den Blick darauf lenken, was Gott zu unseren großen gemeinsamen Themen denkt. Er würde uns helfen, Gottes Antwort zu finden und zu leben. Und er würde uns mit jedem Satz deutlich machen: Es ist keine Theorie, sondern Erfahrung. Jeder seiner Sätze hat seinen Platz im Leben.

Die Propheten des Alten Bundes waren selten Menschen, die außergewöhnlich sein wollten. Jesaja hat gerufen: „Hier bin ich, sende mich.“ Das war seine Antwort auf die Berufung. Die anderen taten sich schwerer damit. Die Propheten wussten: „Ich werde nicht geliebt und anerkannt. Ich muss den Finger auf die Wunde legen. Ich muss Bilder weitergeben, die mir selbst ein Graus sind.“ Sie wussten aber auch: Es muss sein.
Es ist schwer, die Stimmung eines Menschen zu spüren. Doch es geschieht immer wieder. Wir nehmen die Gefühle des anderen wahr und sprechen sie aus. Eineiige Zwillinge spüren über tausende von Kilometern, wenn mit dem anderen Zwilling etwas nicht stimmt.
Es gibt viele Berichte von Haustieren, die instinktiv und richtig auf die Gefühle von Frauchen oder Herrchen reagieren. Es gibt die Bilder der Tiere, die sich auf das Grab Verstorbener legen. Es ist nicht ihr Verstand, der sie so handeln lässt. Sie spüren etwas und leben es aus.
Manchmal kommen wir an Orte, die für uns im positiven Sinne mystisch sind. Dort haben wir das Gefühl, Gott ganz nahe zu sein. Gedanken, die an diesem Ort entstehen, kommen uns vor wie eine göttliche Eingebung. So stelle ich mir die Erfahrung des Besessenen vor. Sie endet für ihn in der Befreiung – und dann ist Segen da.
(Norbert Riebartsch)

Lied: Herr, unser Herr, wie bist du zugegen (GL 414, 1-2)

Fürbitten

Herr Jesus, du hast mit Vollmacht verkündet und in Freiheit gesetzt. Wir bitten dich:

Wir bitten dich für die Menschen, die einen schweren Start in dieses Jahr 2024 hatten.

Wir bitten dich für die Menschen, die gerade andere überraschen und für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie aufstehen.

Wir bitten dich für die Menschen, die von der Welt überfordert sind und nach Antworten suchen.

Wir bitten dich für die Menschen, die ihre Kraft verlässt und die nicht mehr weiter wissen.

Wir bitten dich für die Menschen, die trauern.

Wir bitten dich für die Menschen, denen du nun bei dir endgültige Erlösung schenkst.

Auf dich, Herr, können wir vertrauen, heute und alle Tage unseres Lebens. – Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Jesus lehrte nicht nur mit Vollmacht, er gab uns Christen auch ein Gebet, dass uns begleitet:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Gott unser Vater, die Menschen in Kafarnaum fragten: Was ist das? Wir wissen: Es ist ein Zeichen deiner Liebe. Wir danken dir für dieses Zeichen, das uns stärken wird für unseren Weg in dieser Woche. – Amen.

Lied: Solang es Menschen gibt auf Erden (GL 425, 1+5)

 

 

Aktuelles

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Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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Auszeit 2025 07 13 Meditation am Steinbruch