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Hausgottesdienst -
Fest der hl. Familie (B),
31.12.2023

Lied: Tochter Zion, freue dich (GL 228)

Einleitung

Am Sonntag nach dem Weihnachtsfest wird uns die Familie Jesu als Heilige Familie vorgestellt. Dies ist ein Anlass, die Anliegen der Familien in die Mitte der gottesdienstlichen Versammlung zu stellen, für die Familien zu beten und darüber nachzudenken, was das Zusammenleben in den Familien gut bekommt. Zu Beginn wenden wir uns an Christus und bitten ihn, dass er uns zu Hilfe komme und heilige.

Kyrie-Ruf

Herr, Jesus Christus, du hast die Familie, in der du aufgewachsen bist, geheiligt.
Herr, erbarme dich.

In der Taufe hast du uns zu deinen Schwestern und Brüdern gemacht.
Christus, erbarme dich.

Du hast alle, die dir nachfolgen, zur Heiligkeit berufen.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Herr, unser Gott, in der Heiligen Familie hast du uns ein leuchtendes Vorbild geschenkt. Gib unseren Familien die Gnade, dass auch sie in Frömmigkeit und Eintracht leben und einander in der Liebe verbunden bleiben. Führe uns alle zur ewigen Gemeinschaft in deinem Vaterhaus. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Evangelium (Lk 2, 22-40)

Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Pénuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.

Gedanken zum Evangelium

Weihnachten weckt viele Erinnerungen an die Kindheit und an Erlebnisse rund um das Weihnachtsfest in der Familie. Ich bin froh und dankbar, in einer sogenannten normalen Familie mit Vater, Mutter und fünf Geschwistern aufgewachsen zu sein. Aber was ist schon normal? Nur selten verläuft das Leben in vorgegebenen idealen Bahnen. Beziehungen können scheitern; das gab es auch schon in der guten alten Zeit. Nicht selten machen Schicksalsschläge einen Strich durch anfangs ideale Vorgaben. Hohe Idealvorstellungen entpuppen sich oft als Überforderung und zwingen die Betroffenen, nach Lösungen zu suchen, die von der Ideallinie abweichen.
Es ist unübersehbar, dass die überkommenen Vorstellungen von Ehe und Familie sich verändern. Ob sie sich auflösen, bezweifle ich, denn die meisten jungen Menschen sehnen sich nach einer glücklichen Beziehung und nach Geborgenheit in einer Familie. Soziologische Untersuchungen bestätigen dies. Früher oder später entdecken sie, dass es gar nicht so einfach ist, diese Wunschvorstellungen zu verwirklichen.
Das Fest der Heiligen Familie lässt uns auf Josef, Maria und Jesus schauen. Wenn wir uns allerdings die spärlichen biblischen Texte, die von diesen Dreien als Familie berichten, genauer ansehen, müssen wir zugestehen, dass ihre Familienverhältnisse weder normal noch ideal waren. Was macht Familie aus? Das Idealbild Vater, Mutter, Kinder? - Die Gestalt der Familien hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geändert. Das zeigen gerade auch die biblischen Texte aus den verschiedenen Geschichtsepochen. Was wir heute in den Lesungen gehört haben, sind Zeugnisse bestimmter Geschichtsepochen, sie taugen aber nicht als Vorbilder für das Familienleben heute. An Josef und Maria bewundere ich vor allem ihre aufopfernde Sorge für einander und für das Kind, das ihnen gleichsam auferlegt wurde.
Ich bin geneigt, als Familie jenen Entfaltungs- und Entwicklungsraum zu bezeichnen, den verantwortungsbewusste Erwachsene einander und ihrem Nachwuchs bieten. Eine einigermaßen geglückte Partnerschaft spielt dabei eine wichtige Rolle. Gleichzeitig möchte ich aber nicht die Beiträge übersehen, die andere Erwachsene einbringen: Großeltern, Verwandte, Freunde, Lehrer und viele andere mehr. Familie ist ein Gesellschaftsprojekt und nicht ein Privatunternehmen zweier Menschen, die sich lieben. Ich bin in einer bäuerlichen Familie aufgewachsen. Da gab es noch Knechte und Mägde. Sie haben zwar nicht zur Familie gehört, aber das Projekt Familie haben sie loyal mitgetragen. Das gibt es heute in dieser Weise nicht mehr. Wir dürfen aber nicht übersehen, dass auch alleinerziehende Eltern in einen Verwandtschafts- und Freundeskreis eingebunden sind. Meist sind sie darauf angewiesen, dass ihnen andere unter die Arme greifen.
Die Vorstellungen von Familie sind heute im Umbruch. Das hat viele gesellschaftliche und wirtschaftliche Ursachen. Ich befürchte deshalb nicht das Ende der Familie, wie es von den einen verkündet und von anderen befürchtet wird. Entscheidend ist, dass wir alle dafür Sorge tragen, dass es Entfaltungs- und Entwicklungsräume für die Kinder und die beteiligten Erwachsenen gibt. Familie ist ein Gesellschaftsprojekt. Was wir von der Heiligen Familie dazu lernen können, ist ihre hohe Bereitschaft, für einander da zu sein, eigene Interessen hintanzustellen und sich auf einen gemeinsamen Entwicklungsweg einzulassen.
Was macht Josef, Maria und Jesus zur Heiligen Familie? Das Heilige dieser Familie sehe ich darin, dass in ihr Gott eine zentrale Rolle spielt. Im menschlichen Füreinander und Miteinander wird Gott lebendig erfahrbar und gegenwärtig.
Viele sehen heute Ehe und Familie durch neue gesellschaftliche Entwicklungen wie Individualisierung, hohe Mobilität, "Ehe für alle" in Gefahr. Ich fürchte, wir können diese Entwicklungen nicht aufhalten. Ich sehe auch keine Notwendigkeit dafür. Vielmehr sollten wir uns Gedanken machen, was Familien stärkt und zusammenhält: auf der Ebenen von Beziehungen, im Familienverband, auf der Ebene der Gemeinden und in der ganzen Gesellschaft. Beziehung, Partnerschaft und Familie müssen so hohe Wertschätzung genießen, dass sie nicht scheinbaren wirtschaftlichen Notwendigkeiten geopfert werden.
Als Beitrag der Theologen wünsche ich mir, dass sie mutig die Zeichen der Zeit deuten und das Wirken Gottes und die Gegenwart Gottes in den Entwicklungen unserer Zeit aufzeigen. Was Jesus zur Würde jeder Person, zur Ebenbürdigkeit von Mann und Frau und noch zu vielen weiteren Aspekten menschlicher Beziehungen gesagt und vorgelebt hat, betrachte ich als kostbaren Schatz und als Vorgabe, die uns herausfordert. Diese gilt es in unsere gegenwärtigen Lebenswelten zu inkulturieren. Eine Theologie der Beziehungen, der Ehe und der Familie ist meines Erachtens weiter zu entwickeln. Es genügt nicht, das Bestehende zu verteidigen.
Jeden einzelnen von uns sehe ich in der Rolle von "praktischen Theologen", die in ihren Beziehungen, in ihren Familien und sozialen Verbänden, der Gegenwart Gottes nachspüren, darüber nachdenken und ihre Erfahrungen miteinander teilen. Wo und wie habe ich in meiner eigenen Lebensgeschichte das Wirken Gottes erfahren? Wie erlebe ich in meinen persönlichen Beziehungen, in meiner Partnerschaft, in meiner Familie das Wirken Gottes? Die Heilige Familie kann uns helfen, Spuren Gottes im eigenen Leben zu entdecken.

(Hans Hütter)

Lied: Zu Bethlehem geboren (GL 239)

Fürbitten

Gott und Vater unseres Herr Jesus Christus, der Blick auf die Heilige Familie öffnet unsere Augen für die Sorgen und Nöte vielen Menschen. Darum bitten wir dich:

Für alle Kinder, die ohne Familie aufwachsen müssen. Lass sie Menschen finden, die ihnen Geborgenheit, Wärme und Halt geben.

Für die alleinerziehenden Mütter und Väter. Gib ihnen die Kraft, für ihre Kinder da zu sein und lass sie die nötige Unterstützung erfahren, die sie in ihrer schwierigen Lage nötig haben.

Für alle Ehepaare, deren Wunsch nach Kindern unerfüllt geblieben ist. Zeige ihnen, wie ihre Liebe in anderer Weise Früchte bringen kann.

Für alle Eheleute, deren Beziehung zerbrochen ist. Schenke ihnen die Kraft zu einem Neuanfang.

Für alle Menschen, die ehelos geblieben sind. Eröffne ihnen Möglichkeiten, in ihrer Beziehungsfähigkeit zu wachsen und beziehungsreich zu leben.

Für alle Menschen, die um des Himmelreiches willen auf eine eigene Familie verzichtet haben. Mache ihr Leben und Wirken fruchtbar für das Reich Gottes.

Für alle Menschen, die bereits verstorben sind, und denen wir uns aber über den Tod hinaus verbunden fühlen. Lass sie in der Begegnung mit dir die endgültige Erfüllung ihres Lebens erfahren.

Herr, wir danken dir, dass du unsere Beziehungen heiligst und dass wir so das Abbild deiner göttlichen Liebe in uns tragen dürfen. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Jesus ist Mensch geworden und hat Höhen und Tiefen menschlichen Lebens erfahren.
Durch sein Leben in einer menschlichen Familie hat er die Familie geheiligt.
Darum beten wir mit den Worten Jesu:
Vater unser im Himmel …

Segen

Guter Gott, nicht nur in Gottesdiensten sind wir Christinnen und Christen, sondern im alltäglichen Leben, im alltäglichen Miteinander, im Verzeihen, wenn wir zueinander JA sagen, wenn wir gemeinsam Schweres durchstehen, wenn wir treu sind.
Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der heilige Geist. Amen.

Lied: Lobt Gott, ihr Christen alle gleich (GL 247)

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Glosse

Frohe Sommerfereien

Impuls

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