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Hausgottesdienst -
4. Adventssonntag (B),
24.12.2023

Lied: Wir sagen euch an den lieben Advent (GL 223, 4)

Einleitung

»Die Zeit ist erfüllt«: Alle Kerzen am Adventskranz brennen. Die denkbar kürzeste Adventszeit liegt hinter uns: Dieser 4. Adventssonntag ist zugleich Heiliger Abend. Wir stehen unmittelbar vor dem Weihnachtsfest. Vielleicht erschreckt dieser Gedanke, weil noch so vieles durch den Kopf geht, noch so vieles einfällt, was alles noch ganz dringend und schnell erledigt werden muss. Oder überwiegt die Vorfreude auf das ganz große Geschenk Gottes, das wir in wenigen Stunden feiern? Wie dem auch sei: Schön, dass Sie sich gerade in der Hektik der letzten Vorbereitungen Zeit nehmen, Zeit gönnen, um das Wesentliche in Blick zu nehmen: Die Begegnung Gottes mit uns Menschen. Seine Ankunft gilt es vor allem innerlich vorzubereiten. Nehmen wir uns einige Momente in der Stille, um darüber nachzudenken: Was ist mir in dieser Zeit der Vorbereitung nicht oder nicht mehr gelungen? Wo war ich vielleicht unsensibel? Oder wo ist gar eine Beziehung unter die Räder der Zeit gekommen?

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du bist der Sohn des Höchsten, des lebendigen Gottes.
Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, deine Herrschaft der Liebe wird ewig Bestand haben.
Christus, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, auf dich setzen wir unsere Hoffnung.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Guter Gott, wir warten auf dein Kommen in unsere Welt, mit Wünschen und Hoffnungen.
Du willst dein Reich erbauen, ein Reich der Liebe und der Gerechtigkeit. Du bist in Jesus zu uns gekommen. Du hast in Jesus deine Liebe gezeigt. Du bist es, der handelt. Dein Wort sporne uns an, deine Werkzeuge zu sein. Amen.

Evangelium (Lk 1, 26-38)

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt,   der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen
und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Gedanken zum Evangelium

„Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft“. Das hören wir wenige Stunden vor der Feier seiner Geburt! Was ist denn das für eine Logik! Wir rasen auf das Fest zu, hecheln uns ab, in diesen letzten Stunden und dann diese Vollbremsung. Ja eigentlich legt die Liturgie sogar den Rückwärtsgang ein. Statt Herbergssuche des Heiligen Paares, statt Hirtenidylle: Verkündigung des Engels! Diese Botschaft gehört doch zum 25. März, zum Hochfest Verkündigung des Herrn. Damit dreht der biblische Text das Rad der Zeit zurück, um genau neun Monate. Was soll diese zeitliche Einordnung des heutigen Evangeliums?
Nun zunächst blickt es zurück, auf die Zeit des Anfangs, wie alles begann, „in jener Zeit“. Damit erinnert es mich an den Ursprung. Wer an den Ursprung zurückgeht, der geht einer Sache auf den Grund. Wer sich zurückerinnert, nähert sich dem Wesen, hat die Chance durchzublicken und Wesentliches zu erkennen. Mir scheint das heutige Evangelium will dies. Es erinnert mich an das Wesen von Weihnachten und fragt: Worauf kommt es denn wirklich an?
Diese Frage so unmittelbar vor dem Fest wird immer dringlicher: „Ja, worauf kommt es denn jetzt noch an?“, wenn die Zeit wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt. „Was ist wirklich wichtig?“, wenn ich kaum noch ein und aus weiß, ich an dies und jenes noch denken muss, dieses Geschenk noch zu besorgen wäre und jene Zutat für das Weihnachtsessen noch fehlt und auch noch Weihnachtsbriefe zu beantworten sind.
Da hinein, in all diese Fragen und letzten Vorbereitungen, bricht dieses Evangelium ein. Und berichtet von einem Gott, der ins Leben einbricht. Zunächst in das vorskizzierte Leben einer jungen Frau in Palästina. Am Beispiel Mariens können wir Wesentliches erkennen, das Handlungsmuster Gottes.
Das erste: Gott macht den Anfang. Er ergreift die Initiative und wählt aus, frei, nach seinem Ratschluss. Im Bild des Engels geht er selber auf die Suche, sucht, wen er braucht. Die Gefundenen müssen keine Vorleistungen erbracht haben, um Gott zu gefallen. Aber er will eine Antwort, eine Entscheidung.
Denn – und das ist das zweite bei Gottes Handeln: Er bezieht den Menschen ein, gibt zu verstehen, welche Aufgabe er den einzelnen zugedacht hat: Bei Maria direkt durch einen Boten, bei uns indirekt durch Ereignisse, Gedanken, Begegnungen mit Menschen oder Widerfahrnissen. Ja in mein Leben bricht er noch immer ein durch vieles, was mir widerfährt, unvorhersehbare Wendungen, Situationen, eine plötzliche Krankheit.
„Wie soll das gehen?“. Jetzt mit diesem neuen Handicap. „Wie kann ich vorankommen, wenn Du Gott mir immer neue Knüppel vor die Füße wirfst?“ frage ich wie Maria.
„Wir schaffen das!“ antwortete damals die deutsche Bundeskanzlerin auf neue Herausforderungen, mutig und selbstbewusst. So euphorisch war Maria nicht. Sie zeigt Zurückhaltung und wirkt eher schüchtern, menschlich: Maria erschrickt, überlegt und fragt zurück. Die Erwählte schaltet ihren Verstand nicht einfach aus, sondern zögert, hinterfragt und denkt nach: „Wie soll das gehen?“
Es fällt mir nicht schwer, mich in diesen Reaktionen Marias wieder zu finden: Statt „Wir schaffen das!“, erst ein vorsichtiges „aber Moment mal!“. Das macht mir die Gottesmutter so sympathisch.
Später dann rückt sie wieder in Ferne, wird mir zum Vorbild, das ich in ihrer Vollkommenheit sicher nie erreichen werde. Sie antwortet mit einer Haltung des unbedingten Vertrauens auf Gott, mit jener Haltung, die die Bibel „Glauben“ nennt: „Siehe die Magd des Herrn, es geschehe mir nach deinem Wort.“, so die wörtliche Übersetzung.
Wenden wir dieses Handlungsmuster Gottes, dass er den ersten Schritt macht, den Anfang setzt und dann auf die Entscheidung wartet, auf uns an, dann wird deutlich: Gott bietet uns Leben an, damals bei unserer Zeugung, heute durch sein Wort und immer wieder in dem, was uns begegnet. Unsere Aufgabe ist es, darauf zu antworten. Als gläubige Menschen, mit einem wohl überlegten Ja, ja zum eigenen Leben und »fiat« – »es geschehe« zum Leben der anderen zu sagen, immer und immer wieder neu. Ja, ich will leben mit all meinen Fasern, mit all der Glut meines Herzens, mit Zielen, mit Leidenschaft und Hingabe und in Frieden. Und auch Du sollst leben. Ja, ich helfe Dir dabei. „Wir schaffen das!“
Die Menschen früherer Zeiten waren von diesem Handlungsmuster Gottes, seines Rufens und Wartens, begeistert. Sie brannten darauf, die Antwort Mariens für sich selbst nachzusprechen und schufen sich im Gebet des »Engel des Herrn« einen Anker. Sie beteten den Angelus täglich, besonders zu Mittag: Einmal um sich Gott mitten am Tag neu zu schenken, zum anderen um Maria als Helferin für ihr Ja-Wort einzubeziehen.
Vielleicht kann uns heute dieses altehrwürdige Gebet gerade in diesen letzten Adventsstunden begleiten und zum Anker werden im Strom der Zeit. Und wo ich in der Hektik des Alltags keine Gelegenheit finde, den »Engel des Herrn« in Ruhe zu Ende zu beten, mag mich wenigstens der erste Satz daran erinnern, worauf es ankommt: Weihnachten braucht nicht gemacht zu werden, weder von mir noch von Ihnen. Gott hat den Anfang gemacht, vor Milliarden Jahren, vor 2023 Jahren, bei unserer Geburt und jetzt in dieser Stunde. Er hat das Wesentliche bereits getan. Er kommt auf uns zu, wartend. Wird er erwartet?

(Rudolf Leicht)

Lied: „Ave Maria, gratia plena!“ So grüßte der Engel (GL 537)

Fürbitten

Gott, du wirkst in deiner Kirche und in der Welt mit und durch uns. Wir bitten dich:

Lass alle, die deine Kirche und den Glauben erneuern wollen, erkennen, dass sie zuerst Werkzeuge sind und du der bist, der eigentlich handelt.

Hilf allen, deinen Willen für ihr Leben zu entdecken und wie Maria ja zu deinen Wegen zu sagen.

Schenke besonders denen innere Ruhe, die in den vergangenen Wochen besonders viel zu tun hatten, damit sie die Geburt Christi in Freude feiern können.

Tröste alle, die sich von den Anforderungen des Lebens überfordert fühlen und lass sie nicht verzweifeln.

Gib, dass Frieden entsteht, wo Streit, Hass und Gewalt das Leben der Menschen bestimmt.

Erbarme dich aller Verstorbenen und nimm sie auf in dein ewiges Reich, das du verheißen hast.

Dir sei Lob und Preis, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Gott hat uns eine tiefe Sehnsucht ins Herz gelegt. Eine Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit, nach gelingenden, glückenden Beziehungen. Es ist die Sehnsucht nach seinem Reich. Dass dieses Reich Gottes komme, darum beten wir mit den Worten Jesu: Vater unser im Himmel …

Segen

Guter Gott, nicht allein unseren Willen wollen wir tun; nicht allein unseren Gedanken wollen wir folgen, nicht allein unserer Kraft wollen wir trauen; sondern auf deine Zusage, uns Halt zu schenken, wollen wir bauen. So kann das geschehen, was dein Wille ist für deine Welt, für deine Kirche und für alle Menschen. Segne uns und sei bei uns in unserem Leben. Amen.

Lied: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit (GL 218)

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Glosse

Frohe Sommerfereien

Impuls

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