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Hausgottesdienst –
34. Sonntag im Jahreskreis (Christkönig),
26.11.2023

Lied: Singt dem König Freudenpsalmen (GL 280)

Einleitung

Mit dem Sonntag heute geht das Kirchenjahr zu Ende. Besonders der Evangelist Matthäus hat uns im zu Ende gehenden Kirchenjahr an vielen Sonntagen die frohe Botschaft geschenkt. Heute, am 34. Sonntag im Jahreskreis, führt er uns in das große Weltgericht Gottes. Der Sonntag trägt den schönen Namen Christkönigssonntag. Wir freuen uns, dass alle Wege, alle Hoffnungen, alle Erwartungen zu Christus führen und in ihm ihre Erfüllung finden. Christus, der König, hat verlorene Menschen gefunden, sich mit den kleinsten und geringsten Zeitgenossen solidarisiert und in einem großen Gericht sich auf die Seite derer gestellt, die hungrig und durstig sind, die eine Heimat, ein Zuhause suchen, die nackt und elend vor unseren Augen stehen, die alleine gelassen werden. Der letzte Feind, der überwunden wird, ist der Tod, die Hoffnungslosigkeit, die Lieblosigkeit.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, wir feiern dich als unseren Christkönig. Du herrschst über die Welt in Liebe und Gerechtigkeit .
Herr, erbarme dich

Du sprichst dein Wort, ein Wort der Liebe und Gerechtigkeit.
Christus, erbarme dich.

Du wirst einst wiederkommen zu richten, du richtest in Liebe und Gerechtigkeit.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Jesus, du bist der Herr über das Leben. Deine Gebote sind anders als die Gebote der Welt. Deine Taten sind andere Taten als die Taten der Welt . Deine Werte sind andere Werte als die Werte der Welt. Du achtest gerade die, die bei uns verachtet sind. Jesus, dein Wort, das wir jetzt hören, sporne uns an, mit zu bauen an deiner neuen Welt, damit dein Reich hier und jetzt beginnt und wachsen kann. Herr, du bist König über alle Welt. Amen.

Evangelium (Matthäus 25, 31-46)

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.

Gedanken zum Evangelium:

Heute feiern wir Christkönig. Es ist ein sogenanntes Ideenfest, das unter Papst Pius XI. im Jahr 1925 eingeführt wurde. Nach dem ersten Weltkrieg sollte ein Hochfest die gläubigen Katholiken an die Führungsrolle der Kirche erinnern und dem aufbrechenden Laizismus und Nationalismus entgegenwirken.
Christus wird als König verehrt: Eindrucksvolle Darstellungen auf Fahnen und Bildern aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts zeigen den Christus in Herrschaftspose mit Goldkrone. Für Menschen gibt es offensichtlich ein Bedürfnis, sich unter die Macht eines guten Königs zu stellen. So diente der katholischen Jugend in der Weimarer Republik das Fest als Gelegenheit, um in Prozessionen der Ideologie des Faschismus die Königsmacht Christi entgegenzuhalten.
Welche Bilder fallen mir zu einem König ein? Ich denke an den französischen Sonnenkönig Ludwig den XIV., ein Herrscher, der mit unbegrenzter Machtfülle ausgestattet war und für willkürliche Entscheidungen nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte. Mit Versailles haben wir noch heute ein steinernes Zeugnis seines Prunks und seiner „Allmacht“.
Das Evangelium des heutigen Tages greift das Bild von einem allmächtigen König auf. Matthäus spricht in der Gerichtsrede von Christus, als einem Weltenherrscher, der in all seiner Machtfülle auf die Erde zurückkehrt. Er ist der Richter über alle Völker. Einer, der die Menschen in Gute und Böse, Gerettete und auf ewig Verdammte einteilt. Mit göttlicher Vollmacht ausgestattet, wird Christus über uns zu Gericht zu sitzen. Er wird zum Richter über unsere Taten. Jede und jeder einzelne wird gewogen und gefragt, ob seine Taten schwer genug wiegen, um zu den Geretteten zu zählen.
Wenn ich als Kind dieses Evangelium hörte, hat es mich immer gegruselt. Mir vor Augen stand das gewaltige Ölbild des Künstlers Hans Memling, das in unserem Religionsbuch abgebildet war: „Das Jüngste Gericht“, so der Titel des Bildes zeigt Christus wie er im Firmament aufrecht thronend mit rotem Herrschergewand auf der Weltenkugel sitzt. Unter ihm steht ein Erzengel und hält die Waage, in der die Menschen gewogen werden. Die Guten kommen auf seine rechte Seite und werden ins Paradies geführt; die bösen Menschen werden von kleinen Teufeln nach links hinunter in die Hölle gejagt.
Zu schrecklich die Vorstellung, dass die eigenen Taten nicht ausreichen könnten, um zu den Geretteten gezählt zu werden. Und diese Verantwortung: Das eigene Tun wird zum ausschlaggebenden Maßstab für Erlösung. Nun sind die Kindheitstage lange vorbei, der Glaube an Teufel, Hölle und Jüngstem Gericht mit ihnen vergangen. Doch geblieben ist der moralische Zweifel: Wo habe ich meinen geringsten Bruder, meine geringste Schwester übersehen? Wann bin ich ihnen in ihrem Bedürfnis nach Essen, Unterkunft, Aufnahme, Fürsorge und Aufmerksamkeit nicht gerecht geworden?
Wozu verpflichtet mich dieses Evangelium? Bin ich tatsächlich angehalten, jedem Bettler in der Innenstadt Geld zuzustecken? Jedem Spendenaufruf der Caritas zu folgen? Mich in meiner Freizeit für Besuchsdienste der Kirchengemeinde zu engagieren? Oder bei der Kuchentafel im Altenheim mitzumachen? Im Flüchtlingsheim Deutschkurse zu organisieren? Die to-do Liste ist lang. Und eigentlich hätte meine alte Mutter auch schon wieder einen Besuch verdient. Dabei arbeite ich doch schon als Sozialpädagogin, Lehrerin oder Erzieherin in einem sozialen Beruf.
Das Evangelium des heutigen Tages hatte durchschlagenden Erfolg: Es wurde zum Handlungsauftrag für die Diakonie der Kirchengemeinden und seiner Gläubigen. Hieran orientieren sich bis heute die Arbeitsfelder der verbandlichen Caritas. Ein Evangelium, wenn es schon nicht zur Selbstausbeutung animiert, so doch zum permanenten schlechten Gewissen, nicht genug getan zu haben für die Benachteiligten dieser Welt. Bleiben mir nur noch Resignation oder ängstliche Hilflosigkeit angesichts der Fülle nicht zu bewältigender der Aufgaben?
Will das Evangelium wirklich ein schlechtes Gewissen machen und zu weiteren Leistungen am Nächsten antreiben? Welches Bild zeichnet das Evangelium von Christus? Christus als der Menschensohn tritt auf. Er ist einer von uns, einer, der mich kennt. Er handelt und urteilt nicht willkürlich, sondern gerecht. Es geht nicht um Verurteilung, sondern um die Botschaft der Geschwisterlichkeit. Christus verlangt von mir nichts Unmögliches. Als mächtiger König, dem es um Gerechtigkeit geht, sieht und berücksichtigt er meine besondere Situation. Er versteht mich und meine Begrenzungen, Nöte und Ängste. Nichts wird von mir verlangt, was mich überfordert. Zu aller erst will er mir gerecht werden.
Christus schafft mit dem Blick auf die Geringsten und Ärmsten einen Raum für Geschwisterlichkeit, an der alle teilhaben. Es geht ihm um gegenseitige Wahrnehmung und Einbeziehung aller auf Augenhöhe. Und auch ich bin angenommen. Ich bin gut und gewollt, so wie ich bin, ohne in Vorleistung getreten zu sein. Ich darf aufhören, mich selbst zu überfordern. Ich brauche kein Buch zu führen, ob ich genug getan habe; keine kleinlichen Berechnungen anstellen, ob der Lohn für meine guten Taten ausreicht. Ich muss nicht spekulieren, ob meine Bemühungen etwas bewirken und ob mein Einsatz entsprechend gewürdigt wird.
Ich ändere meine Haltung. Ich fange an, absichtslos zu leben. Mein Interesse für Schwächere und Hilfesuchende ist ohne Hintergedanken. Begegnungen mit anderen werden frei. Eine freie Vergeblichkeit im Tun stellt sich ein. Das glaubende Wissen nicht gerichtet zu werden, sondern liebend angenommen zu sein, ermöglicht auch mir, mich anzunehmen wie ich bin. Und in dem Augenblick, in dem ich selbst ganz ich werde, kann ich aufhören, mich selbst zu wichtig zu nehmen. Eine Selbstrelativierung stellt sich ein, die mich absichtslos solidarisch sein lässt.

(Birgit Droesser)

Lied: O Herz des Königs aller Welt (GL 369)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, dein Reich ist nicht von dieser Welt, aber es fängt hier und jetzt mit uns an. Dich bitten wir voller Hoffnung und Ehrfurcht.

Öffne unsere Augen, damit wir die Nöte unserer Mitmenschen sehen, um ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können.

Öffne unsere Ohren, dass wir die vielen Hilfeschreie unserer Mitmenschen nicht überhören, dass wir besonders die anhören, die sonst überhört werden, und lass uns für sie einsetzen, wo es uns möglich ist.

Öffne unsere Herzen und unsere Hände, dass wir bereit sind zu teilen und Not zu lindern,
wo wir die notwendigen Mittel dazu besitzen.

Schenke uns den Mut, für die Rechte derer einzutreten, die unterdrückt werden und deren Würde immer wieder verletzt wird.

Schenke uns die nötige Phantasie,ein wenig von deinem Reich in den verschiedensten Bereichen unseres Lebens spürbar zu machen, sei es in der Arbeitswelt, sei es in der Gesellschaft, sei es in der Nachbarschaft oder in unserer eigenen Familie.

Sei unseren verstorbenen Schwestern und Brüdern ein gnädiger Richter und schau in Liebe auf ihr Leben.

Herr, du bist König über alle Welt, herrsche über uns und über unsere Herzen. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Jesus stellte sich immer wieder unter das Wort des Vaters. Er erlebte aber auch: Mein Vater schenkt mir, was ich dafür gebrauche. So dürfen wir nun hoffen und um das bitten, was wir brauchen:
Vater unser …

Segensgebet

Es segne uns Gott, der Vater, der seinem Sohn das Leben und alle Macht gegeben hat.
Es segne uns Gott, der Sohn, der Macht und Leben mit euch teilen will.
Es segne uns Gott, der Heilige Geist, der uns dahin führt, wo Christus uns erwartet.
Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren (GL 392)

 

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Glosse

Frohe Sommerfereien

Impuls

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