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Hausgottesdienst –
32. Sonntag im Jahreskreis,
12.11.2023

Lied: Sonne der Gerechtigkeit (Gotteslob 481)

Einleitung

Das eigene Leben künden lassen von der Liebe Gottes in dieser Welt funktioniert nicht wie ein Waschprogramm: man drückt den richtigen Knopf und es geht los. Nein. Es braucht vielmehr eine beständige Offenheit, Aufmerksamkeit und Sensibilität für das richtige Wort und die richtige Tat zur rechten Zeit. Die Verkündigung heute erzählt davon.

Kyrie-Ruf

Jesus Christus, du rufst uns zum Zeugnis für dich in dieser Welt.
Herr, erbarme dich.

Du zeigst uns den Moment, auf den es ankommt.
Christus, erbarme dich.

Dein Reich beginnt schon hier und jetzt.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Guter Gott, du hast uns den Himmel versprochen, der hier auf Erden seinen Anfang nehmen soll. In der Gemeinschaft der Kirche sollen wir einen Vorgeschmack dessen leben, was du verheißen hast. Lass uns wachsam und aufmerksam sein für das, was dazu notwendig und durch uns machbar ist. Schenke uns den Mut, die Dinge anzupacken. Lass uns voll Freude und Tatkraft reden und handeln. So bitten wir dich, guter Gott, durch deinen Sohn Jesus Christus, der uns gerufen hat, im Heiligen Geist, dessen Feuer ins uns brennt, von heute bis in alle Ewigkeit. Amen.

Evangelium (Matthäus 25, 1-13)

In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen mit ihren Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber erscholl der Ruf: Siehe, der Bräutigam! Geht ihm entgegen! Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus! Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es nicht für uns und für euch; geht lieber zu den Händlern und kauft es euch! Während sie noch unterwegs waren, um es zu kaufen, kam der Bräutigam. Die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen und sprach: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.

Gedanken zum Evangelium:

Es ist mal wieder Endzeitstimmung. Nachdem sich der Sommer ja lange wirklich gut - Klimaexperten sagen zu gut - gehalten hat, kehrt nun doch der Herbst ein. Die Tage werden kürzer und dunkler, und damit wird vielerorts auch die Stimmung gedrückter. Manchmal liegt das allerdings nicht nur am Wetter: So manche persönliche Situation und noch vielmehr die derzeitige politische Großwetterlage in der Welt schlagen aus gutem Grund aufs Gemüt.
Inmitten solcher Situationen hören wir auch immer wieder lautere oder leisere Stimmen, die uns zurufen und warnen vor allen möglichen Schrecknissen, die die Welt für uns zusätzlich bereithält. Seit Coronazeiten sind wir vor vielem, was an Verschwörerischem auf uns zukommt, gewarnt. Aber manchmal werden wir dann doch skeptisch.
Das Evangelium hält an diesem Novembersonntag eine Geschichte parat, die der Zuhörerschaft auch eine deutliche Warnung sein will. Wir hören ein Gleichnis des Evangelisten, das vom Himmelreich erzählt. Es handelt von einem Brautgelage. Der Autor gibt uns einen Einblick, wie in orientalischen Traditionen zueinander gefunden wird: nämlich wie auf einem Basar. Es geht dabei weder um Liebe oder Sexappeal, sondern zuerst einmal um die beste Selfmarketing-Strategie. Um diese in Anwendung bringen zu können, muss eine Braut parat und hellwach sein. Hier setzt jetzt der Autor mit seiner Warnung an: Wer zu Beginn des Gelages nicht ganz vorne und wachsam mitmischt, hat schon verloren, bekommt den Bräutigam ganz sicher nicht ab. "Seid also wachsam", heißt die Kernbotschaft des Evangelisten.
Nun, der Evangelist hat eigentlich eher weniger Interesse an Brautschauen, er benutzt den Hochzeitsmarkt als Bild, Sein Anliegen ist das Himmelreich. Aber was will er seinen Leuten damit sagen? Wachsam sein fürs Himmelreich? Was soll das bedeuten?
Zur Zeit der drei frühen Evangelisten Markus, Lukas und Matthäus herrschte die Vorstellung, der Gottessohn käme bald nach seiner Auffahrt in den Himmel zum Endgericht zurück zur Erde. In einigen Metaphern wird dies dargestellt als die Vermählung des Irdischen mit dem Himmlischen. Diese drei Evangelisten - wegen ihrer ähnlichen Sicht auf das Heilsgeschehen nennt man sie auch Synoptiker - deuten in den Evangelien immer wieder an, dass die Wiederkunft Christi durchaus noch zur Erfahrung eines damals lebenden Zeitgenossen werden könnte. Später dann, mit der Feststellung, dass sich die Rückkehr des Gottessohnes verzögert, lieferten die Evangelien dafür ebenso Erklärungen.
So ist das Gleichnis des Matthäus, das wir gehört haben, geprägt von der unsicheren Frage: Ja, wann denn? Matthäus bleibt die definitive Antwort schuldig und lässt seine Zuhörerschaft lediglich wissen: Der Termin ist eigentlich egal. Seid einfach in eurem Leben parat.
Der Gottessohn kommt zurück und bringt den Himmel auf die Erde - was werden da für Bilder in uns wach? Vielleicht erinnern Sie sich gerade an irgendwelche apokalyptischen Hollywood-Produktionen, die Sie gesehen haben, oder ähnlich geartete Literatur. Aber weit müssen wir eigentlich gar nicht schauen, bis wir auf die Idee von der Rückkehr des Gottessohnes stoßen, als konkrete Vorstellung unseres Glaubens. Jeden Sonntag etwa, wenn wir das Glaubensbekenntnis miteinander sprechen, sagen wir mit den Worten des Apostolicums: Ich glaube an Jesus Christus, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Unser Glaube ist es, dass sich nicht nur alles Irdische sondern auch unser Erlösungs-geschehen in Gott in Kreisläufen vollzieht. Dazu gehört dann auch, dass nicht nur wir Menschen uns dem Himmel entgegen entwickeln, sondern dass auch der Himmel auf die Erde kommen will. Wenn es aber auf der Erde himmlisch zu- und hergehen soll, dann müssen wir Menschen uns auch dafür stark machen, dass dieser Himmel auf Erden seinen Platz finden kann. Dass alle Menschen auf Erden den Himmel spüren können.
Der franzöisische Theologe Alfred Loisy hat im 19. Jahrhundert geschrieben: Jesus verkündete das Reich Gottes und gekommen ist die Kirche. Oft wird diesem Satz eine Ironie eingehaucht, die ihm aber eigentlich völlig abgeht: Unsere Gemeinschaft von Gläubigen, die Kirche, ist das hier auf Erden angebrochene und in ersten Ansätzen erfahrbare Reich Gottes. Es ist ein Vorgeschmack dessen, was Gott einmal für uns bereithält. Schlecht ist jetzt nur, wenn das hier und heute aufgrund einer unglaubwürdigen Zeugenschaft niemand merkt. Das Evangelium ruft uns auf, hier und heute den Himmel in den Blick zu nehmen und unser Handeln dafür nicht aufzuschieben. Nicht an zukünftigen Generationen liegt es, die Erde ein wenig himmlischer werden zu lassen, sondern an jedem und jeder von uns hier und heute. Wir können das weder aufschieben noch delegieren.
Das Evangelium des heutigen Sonntags scheint auf den ersten Blick Hektik zu verbreiten. Da das Himmelreich auch mit der Ewigkeit einhergeht, ist erhöhte Betriebstemperatur in unserem Glaubensleben wohl kaum angesagt. Wir haben Zeit. Aber der Evangelist lässt uns wissen: Bleibt dran. Erkennt, dass der Himmel ein Anliegen eines jeden, einer jeden ist, wer in Jesu Fußspuren läuft. Also: Zünden wir unsere Lampen an und schauen wir, was unsere Aufmerksamkeit und unser Handeln erfordert.

(Martin Stewen)

Lied: „Wachet auf“, ruft uns die Stimme (Gotteslob 554)

Fürbitten

Jesus Christus, ohne dich vermögen wir nichts. Dein Geist ist es, der uns antreibt.
So rufen wir zu dir und bitten dich:

Statt den Himmel erleben Menschen die Hölle von Krieg, Morden und Vertreibung; in der Ukraine, im Gaza-Streifen, in Israel und an so vielen anderen Orten in der Welt. Dein Geist bewege die Herzen der Menschen zu Friede und Gerechtigkeit.

Die Zusammenkunft 2023 der Weltsynode ist vorbei. Viele Fragen bleiben vorerst noch ungeklärt. Dein Geist schenke die Kraft, Ungeduld, Resignation und sinkendem Mut noch hoffnungsvoll begegnen zu können.

Deine Nachfolgegemeinschaft, die Kirche, kämpft in der Gesellschaft um ihre Glaubwür-digkeit. Dein Geist lasse die Christen und Christinnen überzeugende Beispiele einer geleb-ten Heilsbotschaft in unserer Welt sein.

In diesen Tagen, die geprägt sind von weniger Licht und dem Verfall der Natur, ist es auch in vielen Herzen dunkel. Dein Geist lasse allen, die unter Ängsten und Schwermut leiden, ein Licht der Hoffnung aufgehen.

Menschen haben ihren Lebensweg vollendet und sind nun bei dir im Himmel. Schenke unseren Verstorbenen einen Platz in deinem Reich und lass sie deine endlose Güte und Freude erfahren.

"So preise ich dich in meinem Leben, in deinem Namen erhebe ich meine Hände". Wie der Beter dieses Psalms wissen wir uns geborgen im Schatten deiner Flügel. Dafür sagen wir dir Dank; heute, alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Spätestens im Himmelreich werden wir wissen, wie der Vater ist.
Schon jetzt können wir zu ihm rufen:
Vater unser …

Segensgebet

Gott erfülle euch mit seinem Segen, dass ihr seine Vollendung erlebt.
Gott begleite euch mit seinem Segen, dass im Alltag durch euch seine Liebe sichtbar wird. Gott erneuere euch immer wieder, dass in euch die Sehnsucht auf ihn hin lebt.
Und der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes bereichere euch in dieser Woche. Amen.

Lied: Nun lobet Gott im hohen Thron (Gotteslob 393)

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Glosse

Frohe Sommerfereien

Impuls

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