logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

Hausgottesdienst -
29. Sonntag im Jahreskreis (A),
22.10.2023

Lied: Sonne der Gerechtigkeit (GL 481,1-3)

Einleitung

Tagtäglich müssen wir uns den unterschiedlichsten Autoritäten unterordnen: Dem Arbeitgeber, staatlichen Organen, kirchlichen Anordnungen u.v.a.m. Manchmal sind wir hin- und hergerissen und müssen entscheiden, wem wir mehr gehorchen. Für uns Christen ist Gott die höchste und letzte Autorität. Seit alters her bringen wir das im Gottesdienst im Kyrieruf zum Ausdruck, wenn wir Christus als Herrn unseres Lebens huldigen und seiner Barmherzigkeit anvertrauen.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du hast allein deinem himmlischen Vater gehorcht. Herr, erbarme dich.

Du hast dein Leben hingegeben, um die Menschen mit Gott zu versöhnen. Christus, erbarme ich.

Gott hat dich über alle erhöht und den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen. Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott, wir tragen Verantwortung für die Zeit und die Gesellschaft, in der wir leben. Lass uns in der Hingabe an dich wachsen und hilf uns, die Welt nach deinem Willen zu gestalten. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Evangelium (Mt 22,15-21)

In jener Zeit kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person. Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich? Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denár hin. Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!

Gedanken zum Evangelium

Mit Besorgnis blicken wir auf Länder, in denen allein ein Diktator oder Extremisten das Sagen haben. Die Herrscher allein entscheiden über die Rechte und Pflichten seiner Bewohner, Freiheiten werden eingeschränkt, wo sie den Mächtigen nicht gefallen. Viele treten Menschenwürde mit Füßen, brechen völkerrechtliche Verträge, führen Kriege, um ihren Einfluss auszuweiten. Anders Denkende werden gnadenlos verfolgt.
Demokratisch verfasste Staaten sind stolz auf die Freiheit und Mitbestimmung ihrer Bürger. Anerkannte Religionen genießen Freiheit und kooperieren mit staatlichen Einrichtungen. Sieht man jedoch genauer hin, ist nicht immer alles rosig. Eine Reihe heimlicher Mitregenten mischen mit. Wenn wirtschaftliche Vorteile es erfordern, geben wir häufig klein bei. Geld regiert die Welt. Es herrscht zwar Meinungsfreiheit, die Medien und auch politische Verantwortungsträger folgen oft dem Diktat der Quote. Für sie ist wichtig, dass sie möglichst viele Menschen erreichen. Die Quote ist zum Maß aller Dinge geworden. (…) Persönlichkeiten mit Prinzipien haben in diesem System einen schweren Stand. Das Christliche in den traditionellen christdemokratischen und christlich-sozialen Parteien, das Soziale in den traditionellen sozialdemokratischen Parteien, das Liberale in freiheitlichen Parteien wird immer kleiner geschrieben. Prinzipien werden zurechtgebogen, um den Menschen zu gefallen.
Die Kirchen schneiden quotenmäßig immer schlechter ab. Viele treten aus, viele schalten ab, für viele ist Kirche einfach nicht mehr relevant. Die Gründe dafür sind vielfältig und vielschichtig.
Zur Zeit Jesu bestimmten die religiösen Kreise rund um den Tempel in Jerusalem und die Statthalter des römischen Reiches das Leben der Juden in Palästina. Beide verlangten vom Volk Abgaben. Der Staat hob eine Kopfsteuer ein, die in römischer Währung zu bezahlen war, im Tempel wurde eine Tempelsteuer gefordert, wenn man am religiösen Leben teilnehmen wollte. Auch dafür gab es eine eigene Währung. Zöllner und Geldwechsler mischten in diesem System kräftig mit.
Im Volk gab es eine Reihe von religiösen und politischen Bewegungen, die daneben ihre eigenen Ziele verfolgten. Einige von ihnen fügten sich dem Diktat des Staates und arbeiteten mit den Staatsrepräsentanten zusammen. Andere versuchten den Widerstand, zettelten Aufstände an oder versuchten, sich dem Staat zu verweigern und ihm keine Steuern zu zahlen.
Jesus kritisierte in seinen Predigten religiöse und soziale Missstände, legte sich im Gegensatz zu Johannes dem Täufer jedoch nie direkt mit politischen Größen an. Religiöse Akteure empfanden ihn als Bedrohung für die Religion und hofften, dass ihn Staatsmächte als Gefahr für die öffentliche Ordnung ins Visier nehmen und "neutralisieren". Im Evangelium haben wir gehört, wie einige von ihnen versuchten, ihn mit der Steuerfrage zu provozieren. Wir können nun bewundern, wie er sich geschickt aus der Affäre zog, und Lehren für unseren Umgang mit Steuern und Kirchenbeiträgen ableiten. In der Antwort Jesu geht es aber um mehr und um Grundsätzlicheres, wenn er sagte: "Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört." Er weigert sich, Staat und Tempel gegeneinander auszuspielen. Beide haben ihre Berechtigung. Viel wichtiger ist ihm, das die Menschen Gott geben, was Gott gehört.
Jesus steht in der Tradition der Propheten und verkündet: "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer!". (Mt 9,13 und Mt 12,7)." … ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer." (Mk 12,33). So wichtig Geld und materielle Ressourcen in vielen Belangen sind, neben ihnen gibt es noch höhere Werte. Seine Botschaft lautet: Lasst euch nicht von Mächten vereinnahmen, die für sich höchste Autorität beanspruchen; weder vom Staat, noch von Religionen, auch nicht von den heimlich Mächtigen in der Wirtschaft und Gesellschaft.
Im Verhältnis von kirchlicher und staatlicher Macht können wir im Laufe der Jahrhunderte schon alle erdenklichen Konstellationen beobachten. Die Gegenwart führt uns weltweit warnende Beispiele von staatlichem oder religiösem Machtmissbrauch vor Augen. Wir sollten uns jedoch auch in unseren Demokratien nicht in Sicherheit wiegen. Ich sehe uns der Beliebigkeit der Werte ausgesetzt, wenn die Quote entscheidet, das Geld die Welt regiert… Mehrheiten entscheiden. Das ist zu respektieren. Aber entscheiden sie auch gut? Gut für alle Menschen, gut für unsere Zukunft, gut für die ganze Schöpfung Gottes?
Als einzelne Christen kommen wir nicht darum herum, uns zu fragen, was Gott von uns will, und Gott zu geben, was Gott gebührt.

(Hans Hütter)

Lied: Gott ruft sein Volk zusammen (GL 477,1+3)

Fürbitten

Guter Gott, die gegenwärtigen Ereignisse im Nahen Osten machen uns bestürzt, hilflos und ratlos. Wir sind auf deine Hilfe angewiesen und bitten dich:

Um Einhalt im Morden und Terror.

Um Leben und Heil für die Geiseln.

Um Heilung der geschlagenen Wunden.

Um Zugang zu Nahrung, Wasser und Versorgung mit Medikamenten für die Eingeschlossenen und Vertriebenen.

Um Auswege aus der verhärteten Konfrontation.

Um dauerhaften Frieden und Versöhnung in der ganzen Region.

Denn dein ist die Macht und die Herrlichkeit in Ewigkeit. - Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Herr Jesus Christus, du gabst uns dieses Gebet. Lass es uns beten und uns vergegenwärtigen, was du uns damit als Auftrag gabst:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Unser Gott und Vater, wir danken dir. Du schenkst uns deine Worte, die uns stärken, deinem Willen zu folgen. Wenn wir schwanken, sende uns deinen Geist als Beistand, damit wir erfahren, was wir dir geben sollen. Denn du hast uns berufen durch unsern Herr Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Lied: Nun danket alle Gott (GL 405,1-3)

 

Aktuelles

Chorprojekt der Kinder

Wenn Du mindestens 8 Jahre alt bist und Spaß am Singen hast, dann komm doch einfach vorbei und sei dabei - wir üben mehrere Lieder ein und gestalten einen Gottesdienst und ein Konzert mit ...

Damit Frieden wächst - Renovabis 2024

"Damit Frieden wächst. DU macht den Unterschied."  Renovabis-Bisch Heiner Koch appelliert, auch im Scheitern durchzuhalten und nie die Hoffnung auf Frieden aufzugeben ...

Fußballturnier des Bistums

Beim Mini-Fussballturnier des Dekanats Bad Kissingen, am 23. März 2024, starteten die MinistrantInnen aus Euerdorf und Wirmsthal als einzige Mannschaft aus dem Pastoralen Raum Bad Kissingen und ...

Kiliani Wallfahrtswoche 2024

Kiliani Wallfahrtswoche 2024   "Wir haben seinen Stern aufgehen sehen." Wie in jedem Jahr gedenken wir im Bistum Würzburg im Juli unserer Patrone Kilian, Kolonat und Totnan, die vor über 1.300 ...

Karfreitag einmal anders

Karfreitag einmal anders Sehr gut besucht war die Euerdorfer Pfarrkirche St. Johannes der Täufer am Karfreitagnachmittag. Nach den positiven Rückmeldungen der Gläubigen zur Liturgischen ...

Weihe von Pfarrer Paul Reder

Weihe von Paul Reder an Christi Himmelfahrt im Dom zu Würzburg Paul Reder  wird an Christi Himmelfahrt von Bischof Dr. Franz Jung geweiht. Da kein Bus zur Weihe nach Würzburg fahren wird, bitten ...

Glosse

Frohe Sommerfereien

Impuls

­

GD 05 05 ZDF