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Hausgottesdienst –
24. Sonntag im Jahreskreis (A),
17.09.2023

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (Gotteslob 140)

Einleitung

Wieder liegt eine Woche unseres Lebens hinter uns. Wir haben die Last des Alltags getragen und die Herausforderungen unseres Lebens mehr oder weniger gut bewältigt. Nicht alles ist dabei ohne Verletzungen und Streit möglich gewesen. Siebenundsiebzigmal soll ich den anderen Vergebung gewähren. Manchmal reicht es schon, meinem Nächsten wenigstens ein Wort der Versöhnung zu gönnen. Wenn wir zu Beginn dieses Gottesdienstes das Erbarmen des Herrn anrufen, dann beten wir besonders für die, die in der vergangenen Woche von mir getroffen wurden.

Kyrie-Ruf

Herr, Jesus Christus, du hast uns Gott als den großen Erbarmer geoffenbart.
Herr, erbarme dich.

Du hast uns bewusst gemacht, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind.
Christus, erbarme dich.

Du hast uns aufgefordert, einander nicht nur siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal zu vergeben.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott, du Schöpfer und Lenker aller Dinge, sieh gnädig auf uns. Gib, dass wir dir mit gan-zem Herzen dienen und die Macht deiner Liebe an uns erfahren. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Evangelium (Matthäus 28, 21-35)

In jener Zeit trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er gegen mich sündigt? Bis zu siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal. Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Knechten Rechenschaft zu verlangen. Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. Da fiel der Knecht vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. Der Herr des Knechtes hatte Mitleid, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld. Als nun der Knecht hinausging, traf er einen Mitknecht, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und sagte: Bezahl, was du schuldig bist! Da fiel der Mitknecht vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe. Als die Mitknechte das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war. Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast. Hättest nicht auch du mit deinem Mitknecht Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Peinigern, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. Ebenso wird mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergibt.

Gedanken zum Evangelium:

Matthäus ermahnt heute in seinen „Gemeinderegeln“, sich gegenseitig zu verzeihen. Petrus fragt: „Wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er gegen mich sündigt? Bis zu siebenmal?“ Petrus kommt sich großzügig vor. Doch Jesus überhöht diese Zahl: „Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal.“ Sieben als die Zahl der Fülle wird nochmals gesteigert.
Jetzt schildert Jesus die Vergebung Gottes im Gleichnis. Der Knecht, der Rechenschaft geben muss, schuldet seinem Herrn die unvorstellbar große Summe von 10.000 Talenten. Welchen Wert diese Summe besaß, lässt sich erahnen, wenn man damit das geschätzte Jahreseinkommen von Herodes dem Großen vergleicht, das etwa 900 Talente betrug. Und hier haben wir 10.000, d.h. die Steuern von über 10 Jahren. Diese Riesenschuld wurde dem Knecht erlassen, „weil du mich gebeten hast“ - heißt es im Evangelium. Der Knecht selber aber ist unbarmherzig. Er besteht darauf, dass ein ihm untergebener Mitknecht wegen einer Schuld von 100 Denaren ins Gefängnis geworfen wird. 100 Denare: der Tageslohn für einen Arbeiter betrug einen Denar. Im Ganzen macht das also 100 Arbeitstage. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt. Der unbarmherzige Knecht wird den Peinigern übergeben. Und Jesus zieht den Schluss: „Ebenso wird mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergibt.“ Es ist nicht mehr von siebenmal oder siebenundsiebzigmal die Rede, sondern von unserer Haltung. Das ist ein warnender Satz, der nicht eintreffen soll.
„Vergib uns unsere Schuld!“ So beten wir im Vater Unser. Die Bedingung wird angefügt: „Wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben.“ Die Zusage im heutigen Text des Matthäus ist herausfordernd und tröstlich zugleich: Wie groß auch immer die Schuld des Menschen ist: Gott vergibt. Damit aber ist auch der Mensch in die Pflicht genommen: Die Vergebung, die der Mensch durch Gott erfahren hat, muss sichtbar werden an den Mitmenschen. Weil Gott uns gnadenhaft immer Verzeihung anbietet, können wir verzeihen.
Oft möchten wir nicht oder oft können wir nicht vergeben. Es kann uns schwer fallen, einem anderen, der sich gegen uns verfehlt hat, wirklich von Herzen zu verzeihen. Eine große Rolle spielen hier unsere Erfahrungen. Unser Vertrauen kann vielleicht missbraucht worden sein. Oder wir sagen: Verzeihen kann ich nach und nach, aber Vergessen kann ich es nicht. Wir werden an früher uns geschlagene Wunden, die immer in die gleiche Kerbe trafen, erinnert. Das Problem liegt oft in uns: Sympathische Menschen verletzen uns viel seltener. Bei krankhafter Böswilligkeit brauchen wir eine große Gelassenheit und Vertrauen in Gott.
Wege zur Versöhnung können sein: ein klärendes Gespräch mit einem Dritten, ein Beichtgespräch, unser Beten, das Lesen der hl. Schrift, bei all dem verbunden mit dem Versuch, uns an den unversöhnten Mitmenschen anzunähern.
Göttliche und menschliche Vergebung sind innerlich aufeinander bezogen. „Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“ Doch Gott möchte uns immer Vergebung schenken, selbst wenn wir unseren Feinden wie blockiert gegenüber stehen. Beten wir dann für den „Feind“. Da ist schon der Anfang von Vergebung gemacht und das zählt.

(Bernhard Bossert)

Lied: Nun lobet Gott im hohen Thron (Gotteslob 393)

Fürbitten

Lasst uns getreu unserem Auftrag die Sorge um die Zukunft der Welt fürbittend im Gebet zu Christus bringen:
Bitten wir um die Kraft zur Vergebung gegenüber den Menschen, die uns immer wieder verletzen und weh tun.

Hilf Herr unseres Lebens - wir bitten dich erhöre uns

Bitten wir darum, dass wir selber möglichst wenige Menschen verletzen und beleidigen.

Bitten wir um die Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes in unserem Leben, damit wir diese Barmherzigkeit anderen bezeugen können.

Bitten wir für Menschen und Völker, die sich nicht vergeben können und im Kleinen oder Großen Krieg gegeneinander führen.

Bitten wir für unsere Verstorbenen, die nun ganz auf die Barmherzigkeit Gottes angewie-sen sind.

Biete deine Macht auf, Herr, unser Gott, und komm unserer Schwachheit zu Hilfe. Dafür loben und preisen wir dich, heute und in Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Christus spricht: Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben (Mt 6,14).
In diesem Vertrauen beten wir:
Vater unser …

Segensgebet

Ich weiß, dass du mich liebst, mein Gott, trotz meines Versagens und meiner Schuld.
Denn du bist gütig und barmherzig mit allen, die zu dir kommen.
Gütig und barmherzig will auch ich sein, wenn ich von hier weggehe, barmherzig und geduldig mit meiner Familie, meinen Freunden, auf meinem Arbeitsplatz.
Wenn es mir schwer fällt, geh du mit mir, damit dein Geist mich antreibt, wo Versöhnung notwendig ist und mich bestärkt, wo mein Stolz mich abhält, ein Wort der Vergebung zu sagen. Ich weiß an deiner Hand, Gott, wird es mir gelingen.

Und so segne uns der Vater, der Sohn und der Hl. Geist.
Amen.

Lied: Nun danket alle Gott (Gotteslob 405)

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Glosse

Frohe Sommerfereien

Impuls

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