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Hausgottesdienst - 21.
Sonntag im Jahreskreis (A)
27.08.2023

Lied: Gott ruft sein Volk zusammen (GL 477,1-2)

Einleitung

Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Das ist eine alte Weisheit. In dieser Haltung begegnen wir heute einigen Fragen, die Jesus den Jüngern gestellt hat. Wir erfahren sowohl die Antworten als auch das, was Jesus daraus gemacht hat. Er hat seiner Kirche ein Fundament gegeben in Petrus und in seinem Versprechen: Ich bin bei dir! Wenn wir uns den Fragen Jesu stellen, wird er auch uns zeigen: Ich bin bei dir! Aus dieser Hoffnung erinnern wir uns im Kyrie an Momente seiner Nähe:

Kyrie-Ruf

Herr Jesus, wir kennen die Bedeutung deines Namens: Gott will Heil. Kyrie, eleison.

Wir kennen deine Lebensaufgabe: Den Willen des Vaters erfüllen. Christe, eleison.

Wir wissen um deine bleibende Gabe bei uns: Deinen Geist. Kyrie, eleison.

Gebet

Gott, du wusstest, wen du in unsere Welt schickst und du hast gesehen, was er in deinem Namen gewirkt hat. Wir sind auf seinen Namen getauft. Darum zeige uns, wo wir ihn finden, dass wir mit ihm und in seinem Namen an deinem Reich bauen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.

Evangelium (Mt 16,13-20)

In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsaréa Philíppi kam, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elíja, wieder andere für Jeremía oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjóna; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein. Dann befahl er den Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.

Gedanken zum Evangelium

Manche Menschen werden mit einem Satz berühmt. Denken Sie an Carmen Thomas mit ihrem Versprecher „Schalke 05“. Ähnlich ist es mit Petrus. Sein berühmter Satz ist heute die Mitte des Evangeliums gewesen: "Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes". Es war die richtige Antwort auf die Frage: "Ihr aber, für wen haltet Ihr mich?". Sie bringt dem Fischer Simon dann auch eben diesen Namen ein: Petrus - der Fels.
Ich will ganz positiv annehmen, dass Petrus diese Erkenntnis wirklich hatte. Er hat Jesus erlebt und gemerkt: Das passt alles zum Messias. So kann er dann auch sagen: "Du bist der Messias!"
Aber ich will uns als Gemeinde nicht sofort aus der Frage entlassen, die Jesus gestellt hat: "Für wen haltet Ihr mich?" Haben wir als Gemeinde eine Antwort, die alle unterschreiben können? Habe ich selber eine Antwort? Will ich die Antwort dann auch den anderen anbieten?
Die Antwort des Petrus war die richtige Antwort. Aber hätte es denn überhaupt eine falsche Antwort gegeben? Im schlimmsten Fall hätte Jesus nur sagen können: "Ich bin nicht der, für den du mich hältst." Wenn ich jemanden sage, wofür ich ihn halte, ist meine Antwort meine eigene Wahrheit. Meine Wahrheit kann korrigiert werden. Meine Wahrheit kann neue Facetten bekommen. Dann würde ich die Frage anschließend auch anders beantworten. Aber jetzt ist die Antwort aus ehrlichem Herzen so, wie sie ist.
"Für wen habt Ihr mich gehalten?" Wenn wir uns hier in der Kirche umschauen, können wir Antworten entdecken. Es sind Skulpturen da oder Bilder oder Mosaiken, die eine wichtige Szene aus dem Leben Jesu beschreiben. Es sind einzelne Worte, die als Kunst wieder auftauchen, von denen die Menschen damals sagten: "An diesen Satz wollen wir uns erinnern!" Ich kann jeweils Jesus sagen: "Sie haben dich damals für einen Heiler oder Lehrer oder Ermahner oder sonst etwas gehalten!" Im Betrachten kann ich dann auch spüren, ob es mich anrührt. Ist Christus dann auch wieder der für mich, der er damals für die Verantwortlichen in unserer Gemeinde war?
"Du bist der Messias" - "Du bist Petrus, der Fels" auf diese beiden Sätze legt das Evangelium seinen Schwerpunkt. Die Evangelien sind ja aufgeschriebene Erzählungen. Der frühen Kirche war es also wichtig, davon zu sprechen. Sie erzählte von einem Jesus, der seine Sache in guten Händen wissen wollte. Sie erzählte den Zuhörern, warum es wichtig war, einen Nachfolger des Petrus zu haben.
Sie sagen nicht: "Du bist Petrus, weil du so toll bist." Sie sagen nicht: "Du bist Petrus, weil du dich nicht irrst." Im Gegenteil, die Momente des Scheiterns von Petrus werden genannt. Aber in Verbindung mit seinem Bekenntnis sagen sie: "Du bist Petrus, weil du in den entscheidenden Momenten spürst, was Gott will. Du bist Petrus, weil du für alle zusammenfassen kannst, worauf es ankommt." In der Apostelgeschichte sind einige Erfahrungen, die Petrus gemacht hat. Paulus beschreibt in seinen Briefen mehrfach seine Erinnerungen an das Apostelkonzil. Dort wird mehr über die Inhalte berichtet als über die Form und das Auftreten des Petrus. Aber allen war klar: Petrus stellt sich diesem Auftrag als Fels. Er hat den Auftrag Jesu angenommen und das war für die junge Gemeinde gut und wichtig. Sie hat dieses Amt immer neu besetzt.
"Für wen hältst du mich?" Jesus stellt auch mir die Frage. Ich habe sie für mich beantwortet. Doch möchte ich im Moment die Antwort hier nicht sagen. Es soll für jeden von Ihnen offen bleiben, wie die eigene Antwort aussieht. Was ich aber sagen kann: Es ist gut, sich der Frage zu stellen und die Antwort in den Alltag zu bringen.

(Norbert Riebartsch)

Lied: Herr, du bist mein Leben (GL 456,1+4)

Fürbitten

Herr Jesus, in deinem Namen sind wir versammelt. Eine Erfahrung mit dir erfüllt uns. Dich bitten wir in dieser Stunde:

Wir bitten für die Menschen, die überrascht sind von Begegnungen mit dir

Wir bitten für jene, die an deiner Gegenwart zweifeln

Wir bitten für jene, die ihre Beziehung zu dir klären wollen

Wir bitten dich um Segen für Papst Franziskus, der uns immer wieder zum Gebet für seinen Dienst ermutigt

Wir bitten dich für die Verstorbenen, die jetzt Leben in Fülle erfahren können

So bleibst du bei uns, Herr. Lass es uns und alle spüren, die nach den Spuren deiner Liebe suchen. - Amen!

Einleitung zum Vaterunser

Über den Vater hat Jesus viel gesprochen. Die Menschen sollten um ihn wissen und dann mit Vertrauen und Hoffnung beten:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Du unser Herr, am Ende der Feier danken wir dir. Du hast dich uns wieder gezeigt. Wir durften wieder dein Wort hören und die Gemeinschaft mit dir und untereinander erfahren. Lass es uns eine Hilfe sein, dass wir spüren, wer du bist und wie wir dich erleben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Lied: Ein Haus voll Glorie schauet (GL 478,1-3)

 

 

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