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Hausgottesdienst
14. Sonntag im Jahreskreis A
09.07.2023

Lied: Der Geist des Herrn erfüllt das All (Gotteslob 347)

Einleitung

Poetische Worte können mehr als die Alltagssprache. Den, den sie erreichen, eröffnen sie eine Welt voll Sinnlichkeit und führen in eine Weite des Lebens, die vorher so nicht vorstellbar war. Dass die biblischen Erzählungen voll Poesie sind, ist bekannt. Auch das heutige Evangelium ist geprägt von poetischen Worten, deren Fülle bewusst gemacht werden sollen.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus,du preist den Vater.
Herr, erbarme dich.

Du offenbarst dich uns.
Christus, erbarme dich.

Du schenkst uns deinen Beistand.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Guter Gott dein Sohn hat uns eine Ahnung gegeben, wie du, der Vater für uns bist. Du hast uns versprochen, mit uns das Leben zu bestehen. Sei du mit uns zu allen Zeiten. Trage unser Leben mit, wenn es zu schwer wird. Lass uns auch wissen, wie sehr wir in der Verantwortung stehen, wenn wir es zu leicht nehmen. So bitten wir dich, unseren Va-ter, der in der Einheit mit dem Sohn und dem Heiligen Geist lebt und liebt in alle Ewigkeit. Amen.

Evangelium (Matthäus 11, 25-30)

In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Gedanken zum Evangelium:

Der Sommer in seiner Vielfalt lädt uns jedes Jahr zum Schauen, zum Riechen und zum Unterwegssein, zum Staunen ein, um nur einige sommerliche Aktivitäten zu nennen. Was auch zur Sommerzeit gehört, ist das Lesen. Endlich Zeit zum Lesen. Die Leichtigkeit des Sommers kann so in Worten wahrgenommen werden. Sommerlektüre ist in dieser Zeit gefragt. Vielleicht kann es dieses Jahr die Poesie sein, für die wir uns Zeit nehmen. Die Poesie ist eine Erzählweise, die uns das Leben in kunstvoll, bildreich gestalteter Sprache erschließt.
Dieser Literaturform, der Poesie, sind wir heute im Evangelium begegnet. Die Verse aus dem heutigen Evangelium sind Poesie, Poesie im erweiterten Sinn. Matthäus geht in seinem Evangelium immer wieder über die Alltagssprache und deren Erfahrungswelt hinaus. Er versucht durch die poetische Sprache das „Mehr“ der Tatsache, der Realität herauszustreichen. Wir werden in einzelnen Versen erkennen, dass es sich hier um eine Wirklichkeit handelt, die unsere Wirklichkeit übersteigt. Und in diesem Sinn sehe ich das heutige Evangelium als Poesie. Matthäus lädt uns mit seiner poetischen Sprache ein, Unentdecktes, Unerkanntes und Neues aufzuspüren.
So hörten wir eben von einem Joch, das nicht drückt, nicht erdrückt, sondern sanft ist und die Last leicht ist – weil gut verteilt auf zwei Schultern. Lasten, Schwierigkeiten und Schuld sind Lebenserfahrungen und gehören zu einem erfüllten Leben. Nur „allein gelassen“ mit all dem, macht das Leben so manchmal zur Hölle: schwierig, schwer und kaum zu stemmen! Daher diese Einladung an all jene, die sich beladen fühlen oder wurden, deren Leben sich kaum auf die Reihe bringen lässt!
Das ist das Unentdeckte bzw. Unerkannte, auf das Jesus mit seiner Einladung „Kommt alle zu mir …“ hinweist. Ein Joch: nicht das Flächenmaß bzw. eine Ackerfläche, sondern jenes Joch, das als Querholz, richtig beladen, die Last ertragbar macht, ist gemeint. Helft einander, verteilt die Lasten, sodass wir oder andere nicht gebückt durchs Leben gehen müssen! Mit dem „sanften und leichten Joch“ erinnert Jesus, dass ein „Joch“ verbindet. Im Zusammenhang mit Jesus, wird durch das Joch die Verbundenheit der Freunde Jesu untereinander hervorgehoben.
Neu ist das Bild mit dem Joch, welches zur Entlastung der Einzelnen und zur Verbindung untereinander dient, nicht. Jesus greift poetische Worte der Hebräischen Bibel, die das Joch als Bild für Negatives, wie Unterdrückung, Tyrannei, Belastung und Schuld wie auch als etwas Positives sieht, auf. So ist „das Joch der Weisheit eine Wohltat für den Menschen“ bei Jesus Sirach als Poesie formuliert. Die Alltagssprache ist zu so einer über sich hinausweisenden Erfahrung nicht geeignet.
Von der Poesie, wie sie auch die Bibel kennt, geht eine besondere Wirkung aus. Der Vers 29 „Kommt alle ... Ich will euch erquicken“ braucht für uns heute einen Hinweis, damit wir verstehen, was hier mit dem Wort „erquicken“ ausgesagt wird.
Kehren wir zurück zum Vers 25 „In jener Zeit sprach Jesus: „Ich preise dich Vater, Herr des Himmels und der Erde…“ Diese Einleitung, die die Gottesbeziehung und Gotteserkenntnis Jesu hervorhebt, ist für all jene, die erschöpft, am Ende waren und keine Kraft mehr zum Leben verspürten, im Wort „erquicken“ – zur Ruhe kommen, ausruhen – erkennbar. Hier wird spürbar, dass Gott „der Ruheplatz am Wasser“ (Psalm 23) ist, der erquickt.
Das ist für mich biblische Poesie, eine kunstvolle Sprache, die das, was wir hören, übersteigt, erhöht und uns aus der Enge des konkreten Wortes in die Weite der Gotteserkenntnis, des Glaubens führt, zum „Ruheplatz am Wasser“.
Jesus nennt es "leichtes Joch". Ein Joch, das einlädt, so wie er, den Weg der Demut, der Güte und der Sanftmut zu gehen, damit auch andere leben können.

(Hannelore Jäggle)

Lied: Den Herren will ich loben (Gotteslob 395)

Fürbitten

Um seine Hilfe lasst uns bitten:

  • Um Kraft für deine Kirche, die in Demut alle Unsicherheiten über ihren zukünftigen Weg aushalten muss.
  • Um Vernunft und Weitsicht in Wort und Tat im öffentlichen Leben.
  • Um das rechte Maß zwischen zivilem Ungehorsam und strikter Gesetzestreue.
  • Um Balance zwischen den Forderungen der Minderheiten und der Macht der Mehrheit.
  • Um weltumspannenden Frieden, den wir Menschen allein nicht schaffen.
  • Um Zeit und Raum für alle, für die persönlicher Glaube und Religion mehr bedeuten als nur Rahmen für ihre Lebensfeste.
  • Um Herz und Hirn für unser eigenes Handeln in den vielen Alltagssituationen, in denen wir andern helfen können, ihre Lebenslast zu tragen.
  • Um Hoffnung und Vertrauen in die Begleitung deines Geistes über unseren irdischen Tod hinaus für alle unsere Verstorbenen.

Durch deine Menschwerdung ist eine Zeitenwende für die Menschheit angebrochen. Du hast in Demut und Güte dein Leben unter den Willen des Vaters gestellt. Dir gilt unser Dank jetzt und bis in alle Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen (Mt 11,28). So beten wir voll Vertrauen:
Vater unser ...

Segensgebet

Seid gesegnet,
in all eurem Ringen und Aufbegehren,
in all eurer Sehnsucht und Hoffnung,
in all eurer Verzweiflung und Angst.
Seid gesegnet, jeden Tag neu,
in eurer Einmaligkeit und Stärke, in eurer Einzigartigkeit und Schwäche.
Und so segne euch ...

Lied: Sonne der Gerechtigkeit (Gotteslob 481)

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Frohe Sommerfereien

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