logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

Hausgottesdienst
11 Sonntag im Jahreskreis (A)
18.06.2023

Lied: Lass uns in deinem Namen, Herr (GL 446,1-2)

Einleitung

„Im Leben wird einem nichts geschenkt.“ So heißt es manchmal. Und tatsächlich haben wir in den letzten Jahren gemerkt, wie teuer unser Alltag geworden ist. Erst durch Corona, dann durch die Inflation. Wie können wir das noch durchstehen? Gibt es überhaupt es „umsonst“?
Klar ist, dass Gott nichts kostet. Er ist bei uns und an ihm wenden wir uns mit dem Kyrie.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du bist Gottes Sohn. Herr, erbarme dich.

Du schenkst uns Leben und Rettung. Herr, erbarme dich.

Du sorgst für uns. Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott, du unsere Hoffnung und Kraft, ohne dich vermögen wir nichts. Du bist kostbar und kostet doch nichts. Lass uns deinem Ruf folgen, damit wir denken, reden und tun, was dir gefällt. Darum bitten wir im heiligen Geist durch Jesus Christus. Amen.

Evangelium (Mt 9,36-10,8)

In jener Zeit, als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn ausgeliefert hat. Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Gedanken zum Evangelium

Umsonst! Gratis! Förderung! Anspruch! Steht mir zu! Zuschuss! Anspruchsberechtigt!
Diese Worte und Slogans schreien uns immer wieder entgegen. Im Zuge der Covid-19-Krise und den wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Einschränkungen litten viele Branchen unter einem massiven Einbruch - weil Gasthäuser oder Kinos zusperren mussten, Menschen nicht zur Arbeit kommen sollten, Geschäfte geschlossen waren, ... Dennoch waren nach wie vor Mieten, Gehälter und weitere Betriebskosten zu zahlen, jedermann und jede Frau hatte selber Wohnungskosten, Gesundheitskosten, Ernährung zu bestreiten.
Ohne die Unterstützung des Staates wären sehr viele Menschen in große Armut gerutscht, hätten viele Betriebe sofort Konkurs anmelden müssen.

Mit den ungewohnt großen Preiserhöhungen des letzten Jahres war es ebenso: Energie, Lebensmittel, Mieten und viele Dienstleistungen sind markant teurer geworden, für nicht wenige Menschen an oder über der Grenze der Belastungsfähigkeit, für viele Betriebe nicht einkalkuliert und ebenso existenzgefährdend. Wieder springt die Allgemeinheit ein und subventioniert.
Belegt ist einerseits, dass einige Betriebe „überfördert“ wurden, also mehr Unterstützung bekommen haben, als sie in normalen Zeiten erwirtschaftet hätten, oder Kosten doppelt ersetzt wurden. Oder viele Menschen Geld erhalten haben, die es nicht dringend brauchten. Belegt ist andererseits, dass die erfolgten Unterstützungen viele Menschen vom Absturz in die Armut bewahrt haben.

Diese Milliarden sind allerdings nicht durch Zauberei entstanden, sondern wurden mit Steuergeldern bezahlt und auch auf Kredit aufgenommen. Also werden die Kosten den Staat noch eine Zeit lang belasten. Ich möchte dieses Thema nutzen, um zu fragen „Steht mir alles zu? Soll ich mir nehmen, was ich kriegen kann?“

Steuerberater:innen berichten, dass auch solche Unternehmen um Förderung angesucht haben, die kaum von wirtschaftlichen Einbrüchen betroffen waren. Aber „da kann ich mir endlich was zurückholen".
Zum ersten widerspricht das meinem Verständnis von „Gerechtigkeit" - ich meine, dass gerecht ist, wenn jede:r genug zum Leben hat und bekommt. Was man nicht braucht, muss man nicht haben. Das ist nicht Gerechtigkeit, sondern schon Luxus. Steige ich Ihnen jetzt auf die Zehen? Ein zweites Auto, ein zweites Haus oder einen Zweitwohnsitz in XY, noch einen Anzug, noch eine Flugreise, ein eigenes Pool im Garten, eine Kreuzfahrt...

Denn zweitens geht es nicht nur ums Haben, sondern auch ums Verbrauchen - in einer Welt, deren Ressourcen begrenzt sind, sollen diese auch gerecht aufgeteilt werden - und nicht nur an die gehen, die viel Geld haben. Wie bescheiden kann ich leben? Wie viel Rohstoffe kann ich den Generationen nach mir übrig lassen? Wie lange kann ich die Konsumgüter nutzen? Wie fair ist die Entlohnung und Bezahlung, auch weltweit?

Und drittens tun wir nur so, als gehörte uns das wirklich. Wir müssen zurücklassen, was wir jetzt gekauft haben, wenn wir sterben. Das letzte Hemd hat keine Taschen, und letztlich haben wir nur ein Genussrecht hier und kein Bleiberecht. Ein Zerstörungsrecht haben wir schon gar nicht. Vieles von unseren Gütern ist so gesehen „ausgeborgt", wenn auch bezahlt und auf viele Jahre in unserer Verfügung.

Das wichtigste, das wir haben, bekamen wir umsonst und geschenkt: unser Leben und die Liebe, die wir kennengelernt haben. Das sollen wir auch weitergeben - mit vollen Händen, großzügig, ohne viel nachzudenken, ohne einen Preis dafür zu benennen.
Dann sind wir in der Spur Jesu, in der Spur der Jünger und Jüngerinnen, dann wird das Himmelreich im Ansatz sichtbar.

(Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer)

Lied: Gott liebt diese Welt und wir sind sein Eigen (GL 464,1-3)

Fürbitten

Gott, du hast uns beschenkt - mit unserem Leben, mit der Natur, mit deinem Geist. Dennoch fehlt uns vieles: Auch wenn wir uns darum bemühen, schaffen wir es nicht, den gewünschten Zustand zu erlangen. Um deinen Beistand bitten wir:

Wir bitten um deinen Geist des Friedens - in den Köpfen und Herzen der Herrschenden, über den Tischen der Friedensverhandlungen, in unseren Nachbarschaften und Familien.

Wir bitten um Mitarbeitende an deinem Reich: Menschen, die von dir, Gott, reden; Menschen, die mit ihrer Liebe zeigen, wie du bist; Menschen, die anpacken und Hilfe bringen.

Wir bitten um Kraft und Anerkennung für Menschen, die sich um andere sorgen und kümmern: für die Pflegenden, für Eltern und Kinder, für Menschen in Spitälern, Arztpraxen und Bildungseinrichtungen.

Wir bitten um deinen Geist der Weitsicht: Dass wir wirkungsvolle Schritte im Klimaschutz setzen, dass wir die Natur mit ihren Geschöpfen als Geschwister behandeln, dass wir Freude haben an dem, was uns umgibt.

Wir bitten für die Menschen, die uns nahe sind: Für die Verstorbenen, für die Trauernden und Einsamen, für die Kranken, für die Schwangeren und die Kinder - sei bei ihnen mit deiner spürbaren Gegenwart.

Gott, umsonst haben wir von dir bekommen, was wir so nötig brauchen. Lass uns freigiebige und herzliche Menschen sein, nach dem Vorbild der Freunde und Freundinnen Jesu. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder.

Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Gott hat uns als Mutter und Vater aller Menschen uns das Leben geschenkt. Zu ihm beten wir:

Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Gott, du schenkst uns das Leben. Wir dürfen es annehmen und genießen. Wir dürfen uns daran freuen und es wertschätzen. Lass uns dabei aber nicht unsere Welt und die zukünftigen Generation vergessen. Darum bitten wir dich. Amen.

Lied: Sonne der Gerechtigkeit (GL 481,1-3)

 

 

Aktuelles

Chorprojekt der Kinder

Wenn Du mindestens 8 Jahre alt bist und Spaß am Singen hast, dann komm doch einfach vorbei und sei dabei - wir üben mehrere Lieder ein und gestalten einen Gottesdienst und ein Konzert mit ...

Pfingstnovene im Pastoralen Raum 2024

Herzliche Einladung zur Pfingstnovene  Im Pastoralen Raum wird in allen Messfeiern, ab Christi Himmelfahrt, 09. Mai, die Bitte um den Heiligen Geist mit integriert ...

Damit Frieden wächst - Renovabis 2024

"Damit Frieden wächst. DU macht den Unterschied."  Renovabis-Bisch Heiner Koch appelliert, auch im Scheitern durchzuhalten und nie die Hoffnung auf Frieden aufzugeben ...

Kiliani Wallfahrtswoche 2024

Kiliani Wallfahrtswoche 2024   "Wir haben seinen Stern aufgehen sehen." Wie in jedem Jahr gedenken wir im Bistum Würzburg im Juli unserer Patrone Kilian, Kolonat und Totnan, die vor über 1.300 ...

Weihe von Pfarrer Paul Reder

Weihe von Paul Reder an Christi Himmelfahrt im Dom zu Würzburg ...

Karfreitag einmal anders

Karfreitag einmal anders Sehr gut besucht war die Euerdorfer Pfarrkirche St. Johannes der Täufer am Karfreitagnachmittag. Nach den positiven Rückmeldungen der Gläubigen zur Liturgischen ...

Glosse - »Da ist ja noch nichts!«

Frohe Sommerfereien

Impuls

­

05 09 neuer Weihbischof Plakat