Hausgottesdienst-2023-06-11 / 10. Sonntag im Jahreskreis
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Beschreibung
Hausgottesdienst
10. Sonntag im Jahreskreis A
11.06.2023
Lied: Mein ganzes Herz erhebet dich (Gotteslob 143)
Einleitung
Fremde zu integrieren, ihnen Platz und Lebensraum zu geben, fällt nicht immer leicht. Es fällt uns auch nicht leicht, mit Menschen Kontakt zu pflegen, die aus der Norm fallen, mit Menschen, denen das Leben arg zugesetzt hat; schon gar nicht, wenn sie selbst schuld daran sind. Christen verstehen sich als Schwestern und Brüder, als Kinder Gottes. Dies ist leichter gesagt als gelebt. Treten wir vor den Herrn und bitten wir ihn um die Kraft, einander anzunehmen, wie er uns annimmt.
Kyrie-Ruf
Herr, Jesus Christus, du hast mit Zöllnern und Sündern Mahl gehalten.
Herr, erbarme dich.
Du hast dich den Kranken und Ausgestoßenen zugewandt.
Christus, erbarme dich.
Du hast uns vorgelebt, was es heißt "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer".
Herr, erbarme dich.
Gebet
Barmherziger Gott, du schenkst uns Vergebung und Gemeinschaft mit dir. Lass uns dein Handeln nachahmen und Boten deiner Barmherzigkeit sein. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Evangelium (Matthäus 9, 9-13)
In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.
Gedanken zum Evangelium:
Jesus denkt und handelt anders; damals und wohl auch heute. Stimme ich dem Verhalten Jesu zu oder eher dem Verhalten der Pharisäer? Oder fühle ich mich in der Rolle der Sünder und Zöllner?
Jesus erwählt einen Mann aus der verrufenen Gruppe der Zöllner zu einem seiner Apostel. Er kümmert sich nicht um das Gerede der Menschen. Er traut Matthäus zu, dass er ihm folgen kann.
Jesus isst mit den Zöllnern und Sündern. Er hält Tischgemeinschaft mit Menschen, die anständige und fromme Menschen meiden, um die Sünde nicht gutzuheißen und um nicht selbst von der Sünde angesteckt zu werden.
Jesus ist großzügig. Er setzt Zeichen, dass Gott allen Menschen nahe ist. Er sieht seine vorrangige Aufgabe darin, die Sünder zu rufen und die Kranken zu heilen. Er nimmt es in Kauf, dass sich gerade fromme Leute daran stoßen.
Jesus stört die Phantasielosigkeit. Wir haben oft zu wenig Phantasie, um an die Wandlungsfähigkeit von Menschen zu glauben.
Jesus stört die Eng- und Hartherzigkeit, die lieber sich selbst und anderen Opfer auferlegt, als barmherzig und großzügig zu sein.
Jesus stört zweifellos auch die Unbeständigkeit in der Liebe, die der Prophet Hosea Efraim und Juda vorwirft: "Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der bald vergeht". Nur die Liebe kann die Phantasielosigkeit und die Eng- und Hartherzigkeit überwinden.
Gott will von uns die Gotteserkenntnis. Sie ist die Grundlage für unser Verhalten. "Lasst uns streben nach der Erkenntnis des Herrn. Er kommt so sicher wie das Morgenrot, er kommt zu uns wie der Regen, wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt."
Gott will von uns nicht Schlacht- und Brandopfer, nicht strenge Aszese, sondern Barmherzigkeit und Liebe. "Liebe will ich nicht Schlachtopfer" - "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer"
Gott will von uns die Überwindung der Angst und der Ängstlichkeit durch den Glauben an die Verheißungen Gottes und an die Rechtfertigung durch Jesus Christus.
Wir bedürfen der Umkehr, um so großzügig und barmherzig wie Jesus zu werden. Voraussetzung für solches Verhalten ist die "Erkenntnis des barmherzigen Gottes, der zu uns kommt wie der Regen, wie der Frühregen, der die Erde tränkt.“
(Alois Kraxner)
Lied: Nun lobet Gott im hohen Thron (Gotteslob 393)
Fürbitten
Guter Gott, wir sind da vor dir mit allem, was uns auf dem Herzen liegt. Und wir wenden uns dir zu, dir, der du willst, dass wir Leben haben, und es in Fülle haben.
Darum bitten wir dich:
Da du Gemeinschaft bist, heiliger Gott, stifte Gemeinschaft.
Da du Beziehung bist, heiliger Gott, knüpfe Beziehungen.
Da du Wort bist, heiliger Gott, gib unseren Worten Sinn.
Da du Einheit bist, heiliger Gott, führe zusammen.
Da du Vielfalt bist, heiliger Gott, befreie zur Vielfalt.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Hl. Geist. Amen.
Einleitung zum Vaterunser
Christus spricht: Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten
(vgl. Mt 9,13). So beten wir voll Vertrauen:
Vater unser ...
Segensgebet
Der Segen des Gottes von Sara und Abraham,
der Segen des Sohnes, von Maria geboren,
der Segen des Heiligen Geistes, der über uns wacht
wie eine Mutter über ihre Kinder, sei mit euch allen.
Der Herr segne und behüte uns, er lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr wende sein Angesicht uns zu und schenke uns Frieden. Amen.