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Hausgottesdienst
Dreifaltigkeitssonntag,
04.06.2023

Lied: O heiligste Dreifaltigkeit (Gotteslob 352)

Einleitung

Nach den Feiern der großen Hochfeste des Kirchenjahres, Weihnachten, Ostern und Pfingsten, blickt am Sonntag nach Pfingsten die Kirche in besonderer Weise auf das Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit. Als Christen glauben wir an einen Gott in drei Personen. Gott ist für uns allgegenwärtig. In vielgestaltiger Weise können wir ihm begegnen. Bei aller Nähe zu uns Menschen ist und bleibt er für uns ein großes unfassbares und unbegreifliches Geheimnis. In Jesus Christus hat er uns ein menschliches Gesicht bekommen.
An ihn, den Herren aller Herren, wenden wir uns im Kyrieruf.

Kyrie-Ruf

Herr, Jesus Christus, aus der Liebe des Vaters und der Kraft des Hl. Geistes hast du dich in unser menschliches Leben senden lassen.
Herr, erbarme dich.

In den Konsequenzen deines menschlichen Lebens bist du durch Kreuz und Tod für uns gegangen und hast uns so die Auferstehung geschenkt.
Christus, erbarme dich.

Du hast uns zugesagt, uns nicht als Waisen zurückzulassen, sondern uns den Heiligen Geist zu senden.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott der Liebe und des Friedens, wir bitten dich, öffne uns in diesem Gottesdienst neu für dein Heil zusprechendes Wort, das du uns durch deinen Sohn Jesus Christus verkündet hast. Richte in uns auf, was gebeugt und erlahmt ist, damit wir gestärkt und mit der Kraft des Hl. Geistes in die neue Woche gehen können und dich in der Vielfältigkeit deiner Dreifaltigkeit mutig bezeugen. Amen.

Evangelium (Matthäus 3, 16-18)

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.

Gedanken zum Evangelium:

Wir wissen es, wir bekennen es im Glauben, wir fühlen es und versuchen, aus dieser zentralen Aussage zu leben: Gott ist Liebe.
In seiner Güte ist er Stifter der Liebe in all ihren Facetten und in unvorstellbarer Weite. Jedes schöpferische Geschehen ist auf seine Liebe zurückzuführen und alles gründet in ihr. Dabei ist Gott kein starres Wesen, das alleine für sich existiert und statisch in sich ruht. Die christliche Lehre zeichnet ein ganz anderes Bild unseres Gottes. Er ist die Dreiheit in Einheit und die Einheit in der Dreiheit. Er ist ein Wesen in drei Personen, also Erscheinungsweisen. So wird bei Gott zwischen Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist unterschieden, die in sich wiederum eine unauflösliche Einheit bilden. Kern dieser Lehre ist die Liebe zwischen den göttlichen Personen. Einerseits wird uns Menschen Gottes Wesen durch dieses in sich bestehende Liebes-Beziehungsgeflecht verständlicher. Des Weiteren lassen sich, wie wir in den heutigen Texten lesen, aus dem Beziehungswesen Gott wichtige Aussagen für ein Leben in christlicher Gemeinschaft treffen.
Gott gibt seinen einzigen Sohn für die Welt hin, damit alle Menschen, die an dieses Geschehen glauben, wie sein Sohn selbst auch durch ihn gerettet werden. So groß ist Gottes Liebe zur Welt und zu den Menschen. In dieser Aussage gründet letztlich das gesamte christliche Heilsverständnis. Gottes Handeln zeigt hier auf, dass er die wahre und vollkommene Liebe ist. Die Rettung der Welt wird somit zum Mittelpunkt des Handelns Gottes in der Geschichte. Und dadurch, dass Gott ein Liebes-Wesen in Beziehung ist, wird die Liebe für die Menschen untereinander zum Gradmesser. So wird uns hier deutlich gemacht: Wer dieses Ereignis ernst nimmt, sollte seine eigene Liebe zu Gott und zu den Menschen mindestens genauso ernst nehmen. Denn das Bekenntnis Gott ist Liebe ist nicht nur einfach daher gesagt und schön anzuhören, sondern darin schwingt ein besonderer Auftrag mit.
Das Zweite Vatikanische Konzil verweist auf die Ähnlichkeit zwischen der Einheit der göttlichen Personen und der Einheit der Kinder Gottes in Wahrheit und Liebe. Auch im Segenswunsch des Paulus am Endes des zweiten Korintherbriefs wird das gemeinsame Handeln des dreieinigen Gottes stark betont. Durch das Wirken des Heiligen Geistes, aus der Erfahrung der Liebe Gottes heraus und der Gnade Jesu wird die Gemeinschaft geeint und die gestörte Gemeinschaft kann wieder gesund werden, sodass alle Gemeindemitglieder im Frieden miteinander leben können. Eine Kirche ohne liebende Gemeinschaft kann demzufolge nicht im Sinne Gottes sein.
Im Wissen darum leuchtet der abschließende Satz Jesu im heutigen Evangelium in all seiner Tragweite ein. Wer an ihn glaubt und damit auch an seine unerschöpfliche Liebe sowie an die daraus ableitbare Liebesbitte an uns Menschen, der wird nicht gerichtet. Alle, die daran glauben und danach handeln, wollen und werden in das Liebesgeschehen Gottes untereinander und zu den Mitmenschen hineingenommen sein. In der ebenfalls aus Liebe getroffenen Entscheidung Gottes, seine Geschöpfe als freie, unabhängige Wesen in die Welt zu senden, liegt jedoch auch die Möglichkeit, sich gegen Gott zu positionieren. Somit entscheiden sich an der Haltung zu Jesus Heil oder Unheil des Menschen, weil wiederum Gott in Jesus in Person gegenwärtig ist. Wie sich der Mensch ihm gegenüber jetzt verhält, so wird sich der Menschensohn im Gericht dem Menschen gegenüber verhalten. Für alle, die an Jesus glauben, gibt es kein Gericht mehr, in dem über deren ewiges Heil oder Unheil entschieden würde. Und vielleicht bleibt uns Menschen selbst noch in diesem Augenblick die Entscheidung offen, uns von Gott nicht zugrunde richten, sondern auf-richten zu lassen.
Hoffnung zu dieser Annahme kann uns der Blick in den Text der heutigen ersten Lesung schenken. Mose bittet Gott um Vergebung für die Sünden seines Volkes, weil er weiß, dass Gott es gut mit den Menschen meint.
Freuen wir uns ebenfalls an der immerwährenden Liebe unseres Gottes und bemühen wir uns, in Liebe und aus Liebe um ein stabiles Miteinander.

(Roland Lutz)

Lied: Gott ist dreifaltig einer (Gotteslob 354)

Fürbitten

Mensch geworden hat Jesus uns vorgelebt, wie Beziehung untereinander gelingen kann und dass mit dem Leben hier nicht alles vorbei ist. Sein Geist wirkt weiter und lässt uns zu Gott, als dem Dreieinen, beten:
Für deine Kirche und ihre Berufung, dein Antlitz in der Welt sichtbar zu machen.

Für eine Menschheit, die in aller bestehenden Verschiedenheit miteinander teilt, einander vertraut, vergibt und sich immer wieder versöhnt.

Für das Miteinander in unseren Beziehungen, die davon leben, dass wir einander wahrnehmen, annehmen und einander Raum geben.

Für alle, die im Vertrauen auf dich leben und sich von deinem Geist leiten lassen.

Für alle Verstorbenen, für die wir Geborgenheit und Vollendung in dir erhoffen.

Denn du bist über uns, mit uns und in uns. Dir danken wir und preisen dich jetzt und bis in Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Ehre sei dem einen Gott, der war und der ist und der kommen wird (vgl. Offb. 1,8).
So beten wir voll Vertrauen:
Vater unser ...

Segensgebet

Es segne uns der Vater, der uns und die ganze Schöpfung ins Leben rief.
Es segne uns der Sohn, der mit uns dieses irdische Leben teilte und dem alles Menschliche vertraut ist.
Es segne uns der Hl. Geist, dass er Ansporn für unser Leben sei.

Lied: Gott ruft sein Volk zusammen (Gotteslob 477)

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