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Hausgottesdienst
4. Fastensonntag im Jahreskreis A
19.03.2023

Lied: Wohin soll ich mich wenden (GL 145)

Einleitung

Unser Glaube konfrontiert uns mit einer unsichtbaren Wirklichkeit. Wir können Gott nicht sehen, nicht den Hl. Geist und nicht den auferstandenen Jesus Christus. Wohl aber können wir das Wirken Gottes in dieser Welt sehen; die Werke des Schöpfers und das Wirken des Geistes, den uns Jesus gegeben hat. Dies setzt jedoch das Sehvermögen des Glaubens voraus. Jesus ist in die Welt gekommen, um die Augen der Menschen für die Wirklichkeit Gottes zu öffnen. Am Beginn dieses Gottesdienstes bitten wir den Herrn, dass er unseren Glauben stärke und unsere oft verengte Sicht heile.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du machst die Blinden sehend, die Sehenden blind.
Wir verschließen dir oft die Herzen und wir glauben deinem Wort nicht.
Herr, erbarme dich.

Du schenkst das Licht, doch wir leben nicht immer als Kinder des Lichtes.
Christus, erbarme dich.

Du schaust auf das Herz eines Menschen, wir lassen uns oft blenden von Äußerem.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Herr Jesus Christus, du bist das Licht du schenkst uns Licht, Licht für die Augen den Blinden, Licht für die Augen unseren Herzen. Bilde unser Herz nach deinem Herzen, durch dein Wort und durch deine Liebe. Amen.

Evangelium (Johannes 9,1. 6-9. 13-17. 34-38)

In jener Zeit sah Jesus unterwegs einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Jesus spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Das heißt übersetzt: der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. Die Nachbarn und jene, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? Einige sagten: Er ist es. Andere sagten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Er antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen und ich wusch mich und jetzt sehe ich. Einige der Pharisäer sagten: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun?
So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann sagte: Er ist ein Prophet. Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten,
und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Da antwortete jener und sagte: Wer ist das, Herr, damit ich an ihn glaube? Jesus sagte zu ihm: Du hast ihn bereits gesehen; er, der mit dir redet, ist es. Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.

Gedanken zum Evangelium:

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar…!“ Eine Zeit lang war dieses Wort bei vielen Hochzeiten zu hören. Der Ehemann, die Ehefrau sollte mit den Augen des Herzens, mit den Augen der Liebe angeschaut werden. Der Mensch ist eben mehr als das, was man von außen her sieht. Der Mensch ist mehr als seine äußeren Taten.
In diesem Wort, das der Fuchs zum kleinen Prinzen spricht, zeigt sich: Es gibt nicht nur ein äußeres Sehen. Es gibt ein anderes Sehen auch. Es gibt nicht nur eine Blindheit der organischen Augen. Diese Blindheit ist sicher sehr bitter. Ich stelle mir vor, dass Jesus tatsächlich Blinde geheilt hat. Welche eine Freude und Erleichterung müssen diese Menschen gespürt haben. Welche neue Lebensqualität diese Menschen bekommen.
Der junge Mann im Evangelium bekommt ein neues Leben geschenkt. Jesus hat ihn geheilt. Doch hat er ihn noch aus einer tieferen, eine anderen Blindheit befreit. Es ist die Blindheit unseres Herzens. Diese Blindheit kann nur dann geheilt werden, wenn wir in der Tat Jesus begegnen und nicht nur das: wir können von der Blindheit unseres Herzens nur dann geheilt werden, wenn wir uns auf ihn einlassen, wenn er uns mit seinen Wort und Zeichen ganz nahe kommen. Unser Leben kann schöner und reicher werden, wenn wir uns auf Jesus einlassen. „Gottes Handeln soll an ihn offenbar werden!“ so antwortet Jesus auf die Frage der Jünger, ob der junge Mann gesündigt hat oder ob seine Eltern gesündigt haben. Gottes Handeln kann auch an uns heute offenbar werden.
Im Grund genommen heilt doch Gott nicht die Augen. Er heilt noch viel mehr unsere Herzen. Nur mit dem Herzen sehen wir das, was hinter allem Äußeren zu sehen ist. Je mehr wir unser Herz Gott schenken und von seinen Worten und seiner Liebe zu uns heilen lassen, umso mehr lernen wir die Mitmenschen und Gott kennen.
Der Prophet Samuel ist für uns ein wichtiges Beispiel. Auch er sieht zuerst das äußere: das Aussehen und die stattliche Gestalt. Samuel schaut zuerst auf das, was die Menschen sehen. Gott hat einen anderen Blick. Eben diesen Blick muss Samuel noch erlernen. Gott sieht nicht auf das Äußere, was uns Menschen wichtig ist. Gottes Blick ist ein anderer.
Eben diesen Blick müssen auch wir noch lernen. Wir lernen diesen Blick je mehr unser Herz geheilt wird. Herzen müssen geheilt werden vom Egoismus. Dieser lässt einen Menschen nur noch den eigenen Vorteil sehen, nur noch an sich selber denken. Man sieht nicht mehr den Mitmenschen. Wie arm ist doch ein Blick eines Menschen, der nur noch sich sieht und den Mitmenschen nicht mehr als Bereicherung empfindet. Herzen müssen geheilt werden von Angst. Man sieht nur noch Gefahren und verliert völlig das Vertrauen auf Gott. Gott lenkt unser Leben. Herzen müssen geheilt werden von Eitelkeit. Ein Mensch hat keinen Blick mehr für die Schönheit der Welt und der Mitmenschen. Herzen müssen geheilt werden von Neid, von Hass, von der Lüge. Das alles lässt den Menschen nur auf sich selbst zurück fallen, nur noch sich selbst sehen.
Schon gar nicht hat der Mensch einen Blick für Gott, für Jesus Christus. Dieser Jesus holt uns mit seinen Worten aus dem Dunkel in das Licht des Lebens. Wo bleiben wir im Dunkel der Welt stecken. Dabei sind wir ja zu Licht geworden. Bei der Tauffeier betet der Priester: "Das Kind soll als Kind des Lichtes leben ..." Das können wir nur dann, wenn uns eben Jesus für uns das Licht ist wie es Paulus an die Epheser schreibt. Ein Herz, das verwundet ist, das sich nicht in Gott festmacht, bleibt an den Werken der Finsternis stecken, an den Werken, die uns unfrei machen, an den Werken, die unser Leben zerstören.
Je mehr wir unsere Herzen heilen, um so mehr werden wir auch Jesus erkennen als den Herrn unseres Lebens. Wir haben im Evangelium gehört, wie sehr sich viele ihm verschließen. Er hat ja schließlich an einem Sabbat geheilt. Die zu starke Fixierung auf ein Gesetz, das Halten eines Gesetztes bloß um des Gesetzes willen. Jesus aber geht es immer um das Heil des Menschen, sein körperliches, mehr noch aber sein seelisches, sein geistliches Heil. Wer mit dem Herzen sieht, wer immer mehr mit den Augen Gottes sieht, der wird unverstanden. Ein Mensch kann ausgestoßen werden aus der Gemeinde. Es kann schwere persönliche Folgen haben, wenn ich mit dem Augen Gottes sehe. Nicht einmal die Eltern stellen sich hinter dem Sohn. Sie bleiben zu sehr im eigenen Glauben. Sie fürchten zu stark ausgegrenzt zu werden aus der Synagoge. Zwar sehen sie, dass ihr Sohn geheilt ist, doch wer Jesus ist, erkennen auch sie nicht. Es kann zu Spaltungen kommen wie wir es im Evangelium gehört haben.
Im Evangelium sehen wir viele Menschen, die Jesus nicht erkennen. Sie wollen es auch gar nicht. Zu sehr würde ihr Lebensgebäude zusammenbrechen. Zu sehr müssten sie ihr eigenes Leben ändern. Auch als religiöser Mensch kann ich dieser Gefahr unterliegen, Gott in meinem Leben außen vor zu lassen. Ich setze absolut, was ich für richtig und wichtig erkannt habe. Ich bin voll von mir selbst. Mein Herz und die Augen meines Herzen aber sind für Gott, für Jesus zu. Hier spüre ich, den Sinn der Fastenzeit. Sich ehrlich zu fragen, wo ist mein Herz krank, wo kann es die Liebe Gottes nicht erkenne, wo kann ich nicht erkennen, dass Gott mit der Welt andere Weg geht.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut." Das sagt der Fuchs zum kleinen Prinzen. Wir sehen auch nur mit dem Herzen gut, wenn es in Gott verankert ist, wenn es geheilt ist. Lernen wir sehen, was Gott von uns will, lernen wir die Wege Gottes mit uns, die Liebe Gottes zu uns sehen, in dem wir Jesus begegnen.

(Jörg Thiemann)

Lied: Hilf, Herr meines Lebens (GL 440)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du bist das Licht der Welt und schenkst uns eine neue Sicht der Liebe. Wir bitten dich:

Sei denen nahe, die körperlich blind sind durch Zuwendung und Liebe ihrer Mitmenschen.
Schenke diesen Menschen Mut und Kraft, ihr Leben zu meistern.

Ermutige die Menschen verschiedener Religionen, immer wieder das Gespräch mit Andersgläubigen zu suchen und sich von der Achtung anderer Glaubensrichtungen leiten lassen.

Schenke allen eine echte und tiefe Begegnung mit dir und deiner frohen Botschaft, sodass sie dich als Weg, Wahrheit und Leben erkennen.

Lass alle, die über andere Menschen entscheiden müssen, nicht nur das Äußere sehen.

Öffne deiner Kirche immer mehr den Blick für ihre falschen und sündigen Wege, sodass sie wieder glaubwürdiger wird.

Gib, dass sich unser Herz nicht vor der Not der Mitmenschen verschließt.

Dir sei Lob und Preis, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens. Deshalb beten wir:
Vater unser ...

Segensgebet

Gott, öffne mir die Augen, mach weit meinen Blick und mein Interesse,
damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne.

Gott, öffne mir die Ohren, mach mich hellhörig uns aufmerksam, damit ich hören kann, was ich noch nicht verstehe.

Gott, gib mir ein vertrauensvolles Herz, das sich deinem Wort und deiner Treue überlässt
und zu tun wagt, was es noch nicht getan hat.

Gott, ich weiß, dass ich nur lebe, wenn ich mich von dir rufen und verändern lasse.

Und so segne uns Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied: Sag ja zu mir, wenn alles nein sagt (GL 769)

 

 

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