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Hausgottesdienst
2. Fastensonntag im Jahreskreis A
05.03.2023

Lied: Morgenstern der finstern Nacht (GL 372)

Einleitung

In der Fastenzeit begleiten wir Jesus auf dem Weg nach Jerusalem, wo er sich den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausliefern, den Tod am Kreuz erleiden und seine Auferstehung erfahren wird. Am zweiten Fastensonntag nimmt Jesus uns mit Petrus, Jakobus und Johannes mit auf den Berg der Verklärung. Dort zeigt er sich in einer Gestalt, die man nur in der Sichtweise des Glaubens wahrnehmen kann. Damit wir uns mit bereitem Herzen auf das Geheimnis des Glaubens einlassen können, treten wir vor den Herrn hin, huldigen ihm als Kyrios und bitten ihn um sein Erbarmen.

Kyrie-Ruf

Herr, Jesus Christus, als das menschgewordene Wort des Vaters rufst du uns.
Herr, erbarme dich.

Du machtest uns die Liebe und Gnade des Vaters offenbar.
Christus, erbarme dich.

Du hast den Tod ein für alle Mal bezwungen und uns das unvergängliche Licht gebracht.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Guter Gott, schon in den Propheten hast du den Menschen ein Beispiel für ein Leben nach deinem Willen verkündet. Durch Jesus Christus hast du uns in besonderer Weise alles verkündet, was uns zum Heil führen will. Oft erscheint uns der Weg, den wir gehen müssen, zu steil und kraftzehrend. Schenke uns in diesem Gottesdienst wieder einen klaren Blick für das, was du uns zusprichst und stärke uns. Das erbitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

Evangelium (Matthäus 17, 1-9)

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elija und redeten mit Jesus. Und Petrus antwortete und sagte zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Noch während er redete, siehe, eine leuchtende Wolke überschattete sie und siehe, eine Stimme erscholl aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Als die Jünger das hörten, warfen sie sich mit dem Gesicht zu Boden und fürchteten sich sehr. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf und fürchtet euch nicht! Und als sie aufblickten, sahen sie niemanden außer Jesus allein.
Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemandem von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist!

Gedanken zum Evangelium:

In den letzten Jahren haben neue Kommunikationstechniken unser Leben in vielen Bereichen tiefgreifend verändert. Wenn wir etwas wissen wollen, fragen wir Google, wenn wir Freunden etwas mitteilen wollen, schicken wir ihnen eine Nachricht mittels einer Social-Media-App, am besten gleich mit Bild, Künstliche-Intelligenz-Anwendungen schreiben Aufsätze zu beliebigen Themen, sogar schon Predigten …
Wache Menschen sind bei all diesen Möglichkeiten vorsichtig geworden. Ein gewisses Misstrauen ist angebracht. Wir hinterlassen Spuren im Internet, die Firmen, Großkonzerne und manchmal auch Betrüger ausnützen. Eine häufig unterschätzte Gefahr ist eine sogenannte Blasenbildung: Immer häufiger kommunizieren wir vor allem mit Menschen, die so denken wie wir selbst, die unsere Meinung bestätigen und nur selten in Frage stellen. Google wählt auf unsere Anfragen Antworten aus, von denen ein anonymer Algorithmus vermutet, was wir gerne hören bzw. lesen wollen. In diesem Umfeld wird es immer schwieriger, sich eine eigenständige, unabhängige, objektive Meinung zu bilden.
Im Evangelium haben wir heute die phantastische Geschichte gehört, wie Jesus mit dreien seiner Jünger auf einen Berg geht. Vor ihren Augen wird er verwandelt und begegnet Mose und Elija, zwei ganz Großen der jüdischen Geschichte. Die Jünger möchten den Augenblick festhalten, doch ehe sie es sich versehen, war wieder alles "ganz normal".
Die meisten Religionen kennen solche Erfahrungen. Man könnte nun religionswissenschaftlich oder auch psychologisch darüber diskutieren und überlegen, wie man sie einordnen könnte. Für mich ist ausschlaggebend, was der Evangelist mit seinem Bericht vermitteln will. Dazu hilft, den größeren Zusammenhang zu berücksichtigen.
Diesem Erlebnis geht der Versuch Jesu voraus, seinen Jüngern eine andere Sicht auf sein Leben, sein Tun und seine Predigt beizubringen. Er fragte sie: "Für wen halten die Menschen den Menschensohn?" (Mt 16,13). Sie sehen in ihm den von vielen erwarteten Messias. Petrus bekennt stellvertretend für die Jünger: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!" Jesus bestätigt ihn in dieser Überzeugung, fügt aber gleich hinzu, dass er nach Jerusalem gehen müsse, und dass er dort vieles erleiden, ja sogar getötet aber am dritten Tag auferweckt werde. Das alles passt nicht in die Erwartung der Jünger. Sie verstehen ihn nicht. Seine Belehrung, dass auch sie bereit sein müssten, das Kreuz auf sich zu nehmen und ihm nachzufolgen, geht bei ihnen ins Leere. Sie leben in einer anderen Vorstellungswelt, in einer "Blase" der Messiasbegeisterten. Dabei befinden sie sich schon auf dem Weg nach Jerusalem.
Mit diesem schweren Wissen geht Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes auf einen Berg, wohl um zu beten, wie schon so oft … Dort erleben die drei Jünger ihn "verwandelt", im Gespräch mit Mose und Elija. Eine Stimme aus dem Himmel wiederholt und bestätigt, was über Jesus schon bei der Taufe im Jordan gesagt wurde.
Der Evangelist erzählt nicht, wie die drei Jünger dieses Erlebnis in ihr Verständnis eingeordnet haben. Vielleicht hat es ihnen geholfen, bei all den folgenden Ereignissen in Jerusalem den Glauben an Jesus nicht zu verlieren. Für Jesus dürfen wir vermuten, war es eine innere Stärkung auf seinem Weg in das Leiden, den Tod und die Auferstehung, eine Bestätigung, dass mit Mose und Elija die jüdische Überlieferung, das "Gesetz und die Propheten" und der himmlische Vater hinter ihm stehen und dass diese mit ihm gehen.
Was kann diese Erzählung für uns heute bedeuten? Auch wir leben – meist ohne es wahrzunehmen – in gesellschaftlichen Blasen; nicht erst seit der Erfindung des Internet. Gerade unsere Glaubensansichten teilen wir vor allem mit Menschen, die ähnlich sozialisiert wurden wie wir selbst, die denken und fühlen wie wir und eine ähnliche religiöse Praxis pflegen. Viele von uns tun sich schwer, mit anderen Menschen über den eigenen Glauben zu reden; darüber, was mich zuinnerst bewegt, meine Hoffnungen, Enttäuschungen, seelischen Verletzungen. Manche haben es auch aufgegeben, so wie Jesus sich in ein persönliches Gespräch mit Gott zu begeben. Manche haben es nie gelernt, sich mit den großen Vorbildern des Glaubens auseinanderzusetzen.
Im religiösen Sinn intime Gespräche über den persönlichen Glauben, die Beschäftigung mit Fragen, die unsere Vorbilder des Glaubens in den Heiligen Schriften, der Kirchen- und Religionsgeschichte bewegt haben, und nicht zuletzt das persönliche Gespräch mit Gott tun gut, können innere Nöte des Glaubens aufhellen, einen neuen Blick auf sogenannte Glaubensgeheimnisse erschließen, bzw. in schweren Stunden Kraft geben.
Fastenzeit heißt auch, sich Zeit nehmen für Meditation, Gebet, Bibellesen, persönliche Gespräche. Wer sich darauf einlässt, wird Ostern anders, tiefer, erfüllter erleben.

(Hans Hütter)

Lied: Herr, gib uns Mut zum Hören (GL 448)

Fürbitten

Guter Gott und Vater, Jesus, dein Sohn, hat Glanz und Elend des menschlichen Lebens mit uns geteilt. Wir bringen dir unsere Bitten vor:

Wir beten für alle, die in der Ukraine gegen einander kämpfen. Um Auswege aus der Spi-rale der Gewalt.

Wir beten für die Bevölkerung in den Erdbebengebieten der Türkei und Syriens: Um inter-nationale Hilfe und Solidarität.

Wir beten für die Opfer des Zugunglücks in Griechenland. Um Heilung der Verletzten und um Trost für alle Trauernden.

Wir beten für alle Menschen, die einen schweren persönlichen Weg vor sich haben: Um Mut, Kraft und Hoffnung auf ein gutes Ende ihres Weges.

Wir beten für die politischen Verantwortungs- und Entscheidungsträger: Um Klugheit und den Mut, auch unangenehme Aufgaben anzugehen.

Wir beten für alle, die in der Kirche Menschen führen und leiten: Um Klarheit und Hingabe an ihre Berufung.

Wir beten für unsere verstorbenen Angehörigen und Freunde: Um das verheißene Leben in der Herrlichkeit Gottes.

Jesus hat seine Jünger aufgefordert: Steht auf, habt keine Angst! Gib auch uns den Mut und die Kraft, unseren Weg mit dir zu gehen. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Jesus trat zu den Jüngern, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst!
(Mt 17, 7). Deshalb beten wir:
Vater unser ...

Segensgebet

Menschenfreundlicher Gott, es ist gut, dass wir deinen Zuspruch neu erfahren durften. Wir bitten dich, schenke uns Stärkung durch deine segnende Liebe und leite uns auch auf steilen Wegen. Öffne unseren Mund, dass wir dich und deinen Sohn in der Kraft des Hl. Geistes verkündend in die Welt tragen und durch unser Handeln bezeugen.
Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Herr, deine Güt ist unbegrenzt (GL 427)

 

 

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