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Hausgottesdienst –
1. Fastensonntag im Jahreskreis A,
26.02.2023

Lied: Bekehre uns, vergib die Sünde (Gotteslob 266)

Einleitung

"Versuchungen soll man nachgeben - man weiß nicht, ob sie wiederkommen."
Mit diesem Satz des irischen Dichters Oscar Wilde heiße ich Sie und euch zum Gottesdienst an diesem 1. Fastensonntag herzlich willkommen. Der humorvollen Art des Dichters entsprechend fordert uns sein Wort heraus und macht uns nachdenklich - denn die Botschaft der heutigen Verkündigung ist eine ganz andere. Schauen wir auf den, der uns das Maßhalten lehrt.

Kyrie-Ruf

Herr, Jesus Christus, um uns in unserem Denken und Handeln Vorbild zu sein, kamst du auf unsere Erde.
Herr, erbarme dich.

Als Mensch warst auch du Versuchungen ausgeliefert.
Christus, erbarme dich.

Du willst uns Kraft schenken, Anfechtungen zu widerstehen.
Herr, erbarme dich.

Es erbarme sich unser der Herr, damit wir ihm in Treue folgen. Amen.

Gebet

Guter Gott, wir stehen am Beginn der vierzig Tage der Umkehr und wollen uns neu ausrichten. Inmitten der vielen Wege durch diese Welt zeige du uns jene, die zu dir führen. Unter all den Worten, die an unser Ohr dringen, lass uns deines heraushören, das tröstet, ermutigt und befreit. Sei du mit uns, wenn wir uns auf den Weg machen. So bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Evangelium (Matthäus 4, 1-11)

In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel versucht werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er um deinetwillen, und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab und siehe, es kamen Engel und dienten ihm.

Gedanken zum Evangelium:

Vor uns steht die Fastenzeit, die für uns zu einer Gnadenzeit werden soll. Um uns dafür Anregungen zu geben, wird uns die Erzählung von den Versuchungen Jesu in der Wüste vor Augen gestellt.
Als der Sohn Gottes hat Jesus menschliche Gestalt angenommen, um den Bewohnern der Erde ein Vorbild dafür zu sein, wie gottverbundenes Leben zu gestalten ist. Mit seinem klaren Ja zu dieser Aufgabe, Gottes Sohn und ganz Mensch zu sein, unterwirft sich Jesus den Begrenzungen menschlichen Lebens: der Mühe, dem Leid, Versuchungen.
Von Versuchungen, die an Jesus herantraten oder herangetragen wurden, ist in der Bibel mehrfach die Rede: z.B. als man ihn zum König machen wollte. Jesus entfernt sich, sobald er spürt, was man mit ihm vorhat. Er lässt sich nicht verführen, seiner Aufgabe als Messias untreu zu werden. Oder am Ölberg: Im Blick auf das Leid, das auf ihn zukommt, tritt Angstschweiß auf seine Stirn. Jesus muss all seine Kraft aufbieten, um sagen zu können: Vater, dein Wille geschehen – nicht der meine.
Die im heutigen Evangelium beschriebenen Versuchungen hat Matthäus sicher sehr bewusst gewählt, da sie für uns Menschen typisch sind.
Vom Hunger ist die Rede. Das von Matthäus vorgetragene Beispiel dürfen wir sicher ausweiten. Wir Menschen hungern nicht nur nach Brot. Wo wir Mangel leiden, arm sind oder krank, uns verlassen oder in Schicksale verstrickt fühlen, einen schlimmen Unfall hatten oder einen beruflichen Zusammenbruch erlitten haben, dort hungern wir Menschen nach Veränderung unserer Lebenssituation.
Jesus behebt seine Hungersituation nicht dadurch, dass er Steine in Brot verwandelt, wie es ihm der Teufel rät und wozu er die Macht hätte. Denn damit wäre er aus dem vollen Menschsein ausgestiegen. Jesus hat kein einziges Wunder zu seinen Gunsten gewirkt, um sich aus persönlichen Nöten zu retten. Immer geschahen seine Wunder, um Leid und Nöte anderer zu lindern. Füreinander Brot werden, sich für die Werke der Liebe und das Durchhalten im Leid von Gott Kraft erbitten wie Jesus am Ölberg, das will Jesus uns Menschen ans Herz legen.
In der zweiten Versuchung Jesu geht es um Schein und Wirklichkeit. Der Teufel will Jesus verführen, eine Show abzuziehen im sich Hinabstürzen von den Zinnen des Tempels. Es gibt in ganz Israel keinen spektakuläreren Ort als den Tempel von Jerusalem. Dort sind immer Mensch und Besucher aus dem ganzen Land versammelt. Vor ihren Augen soll sich Jesus von der Zinne des Tempels stürzen und von den Engeln auffangen lassen. Wir können uns vorstellen, welches Aufsehen ein solches Ereignis erregt hätte. Jesus wäre als der Superstar in aller Munde gewesen. Aber Jesus ist vom Vater nicht gesandt, als „show-maker“ Spektakel zu erregen.
Sein Auftrag lautet: Gottes unendliche Liebe zu den Menschen in den Blick zu bringen und die Menschen durch seine Wunder Gottes Heilswirken spüren zu lassen. Die Liebe leben, Menschen ein Helfer zu sein, darauf hat Jesus sich ausgerichtet und eingestellt. Im Hinweis auf Gottes Liebe und der von ihm gelebten Hilfsbereitschaft will Jesus den Menschen Anstoß geben, die Verbundenheit mit Gott und untereinander zu vertiefen.
Die dritte Versuchung ist die, die wohl am häufigsten an uns Menschen herantritt: Unser Heil und Wohlergehen im Glanz von Reichtum und Macht suchen. Macht haben wollen und Macht ausüben, reich sein wollen und dadurch etwas gelten … Wie oft tritt diese Versuchung an uns Menschen heran!
Bei Gott dagegen geht es ums Dienen. Das ist die Botschaft, die Jesus der Welt bringt: Gott ist ein dienender Gott. Darin unterscheidet er sich von allen Göttern rings um ihn her. Die Götter sind Macht ausübende Gottheiten. Und nicht selten sind die Israeliten der Versuchung erlegen, ihren Gott Jahwe zu präsentieren als einen Gott, der seine Macht einsetzt, um zu herrschen und Überlegenheit zu demonstrieren.
Spätestens mit Jesus Christus wird deutlich, dass Gott zwar allmächtig ist, dies aber nie demonstriert hat. Im Gegenteil: Er wirkt im Hintergrund, meistens erst im Nachhinein spürbar, oft in Verbindung mit Menschen, die seine Pläne ausführen. Für die Nachahmung dieses Stils möchte Jesus die Menschen gewinnen.
Dabei ist festzuhalten: Macht, Einfluss, Reichtum sind nicht von vornherein etwas Schlechtes oder Schlimmes. Sie sind sogar gut und wertvoll, wenn sie dem Heil und Wohl der Menschen nützen. Wer keinen Einfluss hat und wem keinerlei Mittel zur Verfügung stehen, ist in seinen Möglichkeiten, zum Wohl des Nächsten beizutragen, in vielen Richtungen begrenzt. Es geht also nicht darum, Macht, Einfluss oder Reichtum zu verteufeln, sondern darum, unser Verhältnis zur Macht, zu Einfluss und Reichtum dem Dienst an den Menschen zu unterstellen.
Die Fastenzeit soll uns zu einer Zeit der Gnade und des Heils werden, in der wir uns ganz bewusst darauf besinnen.
Es gilt,
• vor Gott das Knie zu beugen und nicht vor dem Glanz oder Ruhm dieser Welt,
• das Leben auch mit seinen Stolpersteinen auf Jesus hin auszurichten,
• nicht vorrangig Ruhm Menschen zu suchen, sondern sich den Aufgaben zu stellen, die Gott jedem von uns zugedacht hat,
• nicht herrschen, sondern dienen wollen.
Es ist durchaus ein sehr umfassendes Programm, vor dem wir jedoch nicht erschrecken sollen. Es wäre ja schon viel gewonnen und ein guter Schritt nach vorn, wenn wir uns in der diesjährigen Fastenzeit wenigstens einen Punkt herausgreifen würden, um ihn im Besonderen und mit aller Energie beherzigen würden. Gott schenkt unserem Bemühen ganz sicher seine Kraft.

(Klemens Nodewald)

Lied: Was Gott tut, das ist wohlgetan (Gotteslob 416)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast dich für deine Aufgabe durch Sammlung, Gebet und innere Vorbereitung zugerüstet und auf Gott ausgerichtet.
Wir bitten dich:

Hilf uns, vom Weg der Liebe nicht abzuweichen, sobald Mühe oder Last sich einstellen.
Christus, höre uns.

Unterstütze alles Bemühen um Frieden, gegenseitige Wertschätzung und Versöhnungsbereitschaft.

Schenke Menschen in Not Helfer und gute Begleiter.

Richte auf, die durch Misserfolge oder wiederholte Niederlagen entmutigt sind.

Segne, die sich von dir in einen besonderen Dienst haben nehmen lassen und schenke ihnen Erfolg bei ihrer Arbeit.

Stehe allen Sterbenden bei und nimm die Verstorbenen auf in die Gemeinschaft mit dir.

Herr Jesus Christus, du hast uns eingeladen, uns in dieser Stunde sehr bewusst und intensiv mit dir zu verbinden und Gemeinschaft zu pflegen, auf deine Botschaft zu hören und uns mit neuer Kraft beschenken zu lassen. Wir danken dir für deinen Beistand: heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht (Mt. 4,4).
Deshalb beten wir: Vater unser ...

Segensgebet

Barmherziger Gott, wenn wir uns jetzt auf den Weg durch die Fastenzeit machen, wissen wir uns begleitet durch dein Wort. Schenke uns Kraft und Willen zur Umkehr, dass wir mit gutem Geist und Herz das Auferstehungsfest feiern können.
Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Hilf, Herr meines Lebens (Gotteslob 440)

 

 

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